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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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herbeizuzwingen, der echte Jack war nicht in meinen Traum gekommen. Ich hatte Angst gehabt, dass er noch mehr vergessen haben könnte, aber ich hätte nicht für möglich gehalten, dass er gar nicht erscheinen würde.
    Ich griff nach einer Flasche Ammoniakreiniger und warf sie gegen die Wand. Ich würde Jack nicht verlieren. Ich würde ihn nicht verlieren, auf gar keinen Fall.
    Die Flasche prallte von der Wand ab und rollte zu mir zurück. Ich hob sie auf und schleuderte sie fester. Diesmal zerbarst sie, und eine gelbe Ammoniakpfütze bildete sich um die Scherben.
    Das Geräusch von zerspringendem Glas spiegelte das Gefühl in meinem Herzen wider, und ich verspürte den plötzlichen Drang, alles in meiner Reichweite kurz und klein zu schlagen. Ich wäre am liebsten durch die Tür in den Laden gestürmt, um Flaschen zu zerschmettern und Regale umzukippen. Eine Sekunde lang malte ich mir sogar aus, ich würde Ezras Stuhl an der Kasse durch das Schaufenster werfen.
    Ich legte den Kopf in die Hände. Wenn ich nicht irgendwas tat, um mich abzulenken, würde ich den Minimarkt in Kleinholz verwandeln. In dem Moment sah ich sanftes Licht unter der Abstellraumtür hindurchdringen.
    Es war Morgen.
    Ich musste mit jemandem reden. Will konnte ich nicht noch einmal gegenübertreten, wo ich schon wieder versagt hatte. Mein Vater kam auch nicht infrage. Wenn ich wiederauftauchte, nachdem ich aus Dr. Hills Praxis verschwunden war, nur um erneut zu verschwinden, wenn Cole mich holen kam …
    Der Ammoniakgestank in dem kleinen Raum wurde unerträglich. Ich musste schnellstens da raus. Eigentlich fiel mir nur ein Mensch ein, mit dem ich reden konnte. Mrs Jenkins. Vielleicht hatte sie irgendetwas Neues erfahren. Vielleicht würde sie mich einfach irgendwas zerschlagen lassen. Vielleicht würde sie sogar mitmachen und den Tag verfluchen, an dem sie je vom Ewigseits erfahren hatte.
    Ich öffnete die Tür einen Spaltbreit und spähte nach draußen. Die Sonne lugte durch die Fenster herein, und Ezra saß an der Kasse, Kopfhörer auf, über die Zeitung gebeugt.
    Ich riss die Tür auf und marschierte auf ihn zu. Er blickte von seinem Kreuzworträtsel auf.
    »Ich muss mir mal Ihr Handy leihen«, sagte ich.
    Er reichte es mir, als wäre es das Normalste von der Welt, dass ein Mädchen aus seiner Abstellkammer auftauchte. Ich rief Mrs Jenkins an und bat sie, mich abzuholen.
    Mrs Jenkins saß still auf ihrer Couch und hörte sich meinen Kurzbericht über die Ereignisse der letzten paar Tage an. Als ich fertig war, lehnte sie sich zurück.
    »Dann wird also demnächst Coles Hand auftauchen und dich wieder mit nach unten nehmen?«
    Ich nickte. »Und ich habe das Gefühl, dass uns die Zeit wegläuft. Jack … Letzte Nacht ist er im Traum nicht zu mir gekommen …« Mir versagte die Stimme. Wir schwiegen beide, während ich tief Luft holte. »Mir läuft die Zeit davon.«
    »Du hattest von Anfang an nicht genug Zeit. Ich wünschte, ich könnte dir sagen, was du tun sollst.«
    »Das ist das Problem, nicht wahr? Wir sind im Blindflug. So etwas hat noch keiner versucht. Keiner war je in dieser Situation.«
    Dann fiel mein Blick auf die Urne auf dem Kaminsims. »Adonia«, sagte ich. »Ich schätze, sie war am nächsten dran. Gibt es irgendwelche Geschichten, die von ihr überliefert sind? Irgendwelche Einzelheiten über sie, die mir helfen könnten?«
    Auch Mrs Jenkins schaute auf die Urne und schüttelte dann langsam den Kopf. »Mir fällt da nichts ein. Sie hat nach ihrer Rückkehr in die Oberwelt keine vollen sechs Monate überstanden. Sie wurde von der Königin getötet, bevor die Tunnel sie holen konnten.«
    »Das weiß ich, aber wie ist sie überhaupt in der Nährhöhle gelandet? Wenn sie ihren Ewiglichen nicht geliebt hat, wieso ist sie dann überhaupt mitgegangen?«
    »Ach, ich glaube schon, dass sie Ashe geliebt hat. Am Anfang. Aber sie konnte ihre große Liebe einfach nicht vergessen, einen Soldaten, von dem sie glaubte, er wäre im Krieg gefallen –«
    »Moment!«, fiel ich ihr ins Wort. »Sagten Sie Ashe ?«
    Sie nickte. »Das war der Name des Ewiglichen.«
    »Ashe«, wiederholte ich. »Ashe hat Adonia verraten. Sie an die Königin ausgeliefert.«
    Sie nickte wieder, verwirrt.
    »Ich habe einen Ashe kennengelernt«, sagte ich, und meine Stimme war kaum lauter als ein Flüstern. »Er hat uns geholfen. Er ist ein Freund von Cole.«
    Sie blinzelte neugierig. »Hatte er dunkles Haar und dunkle Augen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Er

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