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Ex

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Titel: Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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über Bord zu werfen, was uns die bisherige Erfahrung über die Beschaffenheit der Welt gelehrt hat.«
    Sie wies auch darauf hin, daß Roger Fullerton, einer der bedeutendsten theoretischen Physiker der Welt, sich bereit erklärt habe, für die Authentizität der beschriebenen Ereignisse zu bürgen. Daß außerdem ihre Glaubwürdigkeit als Journalistin auf dem Spiel stehe, spiele im Vergleich dazu eher eine untergeordnete Rolle. Trotzdem rechneten sowohl Roger als auch sie damit, in bestimmten Kreisen bestenfalls als leichtgläubig und schlimmstenfalls als unredlich abgetan zu werden. Derartige Anschuldigungen, schrieb sie, könnten sie aber nicht in ihrer Meinung beirren, daß dieses Experiment höchst bemerkenswerte Dinge zutage gefördert habe.
    An diesem Punkt hatte Joanna das Gefühl, ein bißchen zu dick aufzutragen. Also mäßigte sie sich in ihrem Ton und entschärfte ihr flammendes Plädoyer, besonders dort, wo sie sich auf Roger berief. Sie ermahnte sich, die Fünf-Punkte-Regel der Journalisten zu beachten: Wer, was, wo, wann und warum. Genau so würden diese Artikel die größte Wirkung erzielen – als nüchterne Tatsachenberichte.
    Und da hatte ihr Telefon geklingelt. Es war Sam.
    »Ich fürchte, ich habe eine schreckliche Nachricht. Drew und Barry sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Heute morgen, gegen acht Uhr dreißig. Anscheinend sind sie stadtauswärts gefahren. Der Wagen geriet außer Kontrolle und prallte gegen eine Brücke. Sie waren beide auf der Stelle tot.«
    Als Joanna das hörte, war sie wie gelähmt, gleichzeitig schossen ihr tausend Fragen durch den Kopf, furchtbare Vermutungen, wie es dazu gekommen sein könnte, unaussprechliche Ahnungen, die ihr die Kehle zuschnürten.
    »Joanna? Bist du noch dran?«
    »Ja, ja«, murmelte sie. »O Gott.«
    »Es tut mir leid. Es ist einfach entsetzlich.«
    »Weißt du, wohin sie fahren wollten?« erkundigte sie sich.
    »Ich habe nicht danach gefragt. Ich habe nur einen Anruf von einer Sekretärin aus Barrys Büro erhalten. Sie geht seinen Terminkalender durch, um allen Bescheid zu sagen.«
    »Kannst du mir die Nummer geben?«
    »Sicher, einen Augenblick… allerdings weiß ich nicht, ob sie dir mehr sagen kann als mir…« Schließlich fand er die Telefonnummer und gab sie ihr durch. »Warum willst du wissen, wohin sie fahren wollten?«
    »Das weiß ich selbst noch nicht. Ich rufe dich später wieder an.«
    Joanna legte den Hörer auf und vergrub das Gesicht in ihren Händen. Doch kurz darauf hörte sie jemanden hereinkommen und blickte auf. Taylor Freestone stand in der Bürotür und sah besorgt zu ihr herüber.
    »Stimmt was nicht?«
    Sie nickte, und dabei spürte sie, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. »Zwei von unserer Gruppe, Barry und Drew, sind gerade bei einem Autounfall ums Leben gekommen.«
    »O mein Gott!« Er trat einen Schritt näher und schloß die Tür hinter sich. »Das tut mir leid, wirklich.« Und als wäre ihm die eigentliche Bedeutung ihrer Worte gerade erst klargeworden, fügte er nach einer Weile hinzu: »Heißt das, daß das Experiment abgebrochen werden muß?«
    Im ersten Moment mußte sie sich beherrschen, ihm nicht irgend etwas an den Kopf zu werfen, doch dann sagte sie mit tonloser Stimme: »Das weiß ich nicht. Es ist noch zu früh für solche Überlegungen. Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen, Taylor, ich muß ein paar Telefongespräche führen.«
    »Natürlich. Das ist wirklich furchtbar, ganz entsetzlich.«
    Als er gegangen war, atmete sie tief durch, nahm ein Papiertaschentuch aus ihrer Schreibtischschublade und putzte sich die Nase. Dann griff sie zum Telefon.
     
     
     
     
    KAPITEL 31 Kurz nach sechs trafen alle in Sams Wohnung ein. Sie alle hatten das unausgesprochene Bedürfnis, das Labor zu meiden, und hatten sich trotz des kalten stürmischen Regens, der vom Atlantik kam, lieber zum Riverside Drive aufgemacht. Sam bot Kaffee und kalte Getränke an, aber alle lehnten ab. Ohne weitere Einleitungsfloskeln sagte er dann: »Joanna hat ein paar Dinge herausgefunden und meint, daß ihr sie erfahren solltet.« Alle Blicke richteten sich auf die Fensterbank, auf der Joanna saß. Hier hatte sie in Sams Armen gelegen, damals in ihrer ersten Liebesnacht. Er hatte hinaus auf den Hudson gestarrt und sich laut gefragt, ob es wohl irgendeine Möglichkeit gäbe, Roger Fullerton zur Teilnahme an dem geplanten Experiment zu überreden. Obwohl das erst wenige Monate her war, schien es in einem anderen Leben

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