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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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bereits eine große Bombe zu uns unterwegs, als Strafe für die Ausstrahlung von Mister Ed? In dem Fall wären wir euch dankbar, wenn ihr uns Blaupausen für Schlachtkreuzer oder Strahlenkanonen zur Verfügung stellen könntet, und auch die Konstruktionsunterlagen für Schutzschirm-Generatoren.
    Und bitte beeilt euch.

Beobachter 83
    Grüßer, Erwarter und die anderen werden unruhig. Auch sie wecken schlafende Fähigkeiten und versuchen, Anspruch auf Teile zu erheben, die sie dem Ganzen gegeben haben.
    Das kann ich natürlich nicht zulassen.
    Wir haben einen Pakt geschlossen, als sich zerbrochene, zerstückelte Überlebende nach dem letzten Kampf versammelten, nach dem wilden Kampf zwischen Dutzenden von Fraktionen, Dogmen und Subgruppen, mit Bündnissen, die wie instabile Atome entstanden und zerfielen. Unsere kleinen Drohnen und Untereinheiten waren bei der letzten Koaleszenz fast aufgebraucht, und so warteten wir zusammen.
    Wenn etwas erscheinen würde, dann wäre das eine andere Sonde – davon gingen wir aus. Wenn es sich dabei um einen Ablehner handelte, wollten wir ihn in die Reichweite der kläglichen Reste unserer Macht locken. Im Falle eines Loyalisten wollten wir um Hilfe bitten. Mit den richtigen Werkzeugen hätten wir nur einige Jahrhunderte gebraucht, um uns zu reparieren und früheren Ruhm zurückzuerlangen.
    Natürlich konnte der Neuankömmling auch ein Unschuldiger sein, obwohl es kaum vorstellbar ist, dass in dieser inzwischen gefährlich gewordenen Galaxis neue Sonden für längere Zeit neutral bleiben können. Früher oder später, so glaubten wir, musste eine andere Maschine kommen. Eine so lange Wartezeit hätten wir nicht für möglich gehalten.
    So lange, dass sich Säugetiere ihrerseits zu Schöpfern entwickelten.
    Was ist dort draußen geschehen, während wir im All trieben und warteten? Könnte der Krieg inzwischen entschieden sein? Wenn Ablehner gewonnen haben … Es würde die Leere erklären, die Stille. Aber ihre verschiedenen Arten würden bald mit einem Kampf untereinander beginnen, bis nur eine Art übrig bleibt und ihren Willen der Schöpfung aufzwingt. Grüßer und Erwarter sind überzeugt: Die Ablehner müssen verloren haben. Sie sehen kein Risiko mehr darin, der Loyalisten-Gemeinschaft eine Nachricht zu schicken und um Hilfe zu bitten.
    Ich kann es nicht erlauben.
    Sie ignorieren die offensichtliche Erklärung. Die Epidemie. Die virale Krankheit, die viele Schöpfervölker infiziert, sich allen Persönlichkeiten anpasst, ihre Schmeicheleien und Lügen abwandelt, bis das Opfer in einem letzten Krampf seine ganze Kraft dafür aufwendet, eigene »Emissäre« – neue Virussonden – zu den Sternen zu schicken.
    Wir Maschinen haben uns für immun gehalten, für zu komplex und hoch entwickelt, um einer solchen Infektion zum Opfer zu fallen. Einige von uns dachten, wir könnten die Kristalle zu unserem Vorteil nutzen. Zu spät – zwischen Zyklen des Verrats und der Gewalt – begriffen wir, dass diese Idee auf die Manipulationen der kleinen abscheulichen Kristalle zurückging. Der alte Krieg wurde von einer stumpfsinnigen, hirnlosen Infektion übernommen und dadurch noch destruktiver.
    Die Erinnerung daran mag in den anderen verblasst sein, aber in mir bleibt sie frisch. Ist das der Grund, warum ich jetzt agiere und mit ruhiger Festigkeit darauf bestehe, dass wir still bleiben müssen? Nein, es gibt noch eine andere Erklärung.
    Selbst als die anderen beeinflusst oder infiziert wurden … Ich blieb ich selbst. Der Zweck schützte mich. Er umgab mich wie ein Panzer, schirmte mich ab.
    Grüßer, Erwarter und die Übrigen werden immer beharrlicher, zum Teil angetrieben von Tor Powlows jüngsten Entdeckungen, und von den herausfordernden Mitteilungen, die sie immer wieder sendet. Hinzu kommt der wachsende Eindruck, dass die Menschen auf etwas aus sind . Die lauten, offenen Netzwerke verraten nicht alles.
    Grüßer, Erwarter und die anderen wollen herausfinden, was los ist, auch wenn es bedeutet, unsere Verstecke zu verlassen. Sie fragen, wie man ohne Loyalität zu den »Loyalisten« gehören kann.
    Sie haben noch immer nicht begriffen. Sie verstehen nicht, dass es selbst bei den Loyalisten Differenzen gibt, so groß wie der Abstand zwischen den Sternen. Der Zweck – mein Zweck – muss an erster Stelle kommen. Selbst wenn es bedeutet, Gefährten zu verraten, die während der langen, langen Finsternis mit mir gewartet haben.

Der einsame Himmel
    Beobachter-Herausforderung Nummer elf
    Wir

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