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Extra scha(r)f

Extra scha(r)f

Titel: Extra scha(r)f Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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deine eigene Nase. Du bist einfach ekelhaft!«
    »Was meinst du damit?«
    »Wer ist Karl? Und was ist mit Ich finde es total geil, wenn du Sternchen Sternchen Sternchen und ich Sternchen Sternchen Sternchen über deinen ganzen Sternchen Sternchen Sternchen?«
    Mein Gesicht fängt an zu glühen. Wie konnte ich nur so oberdämlich sein? Wieder diese verdammten SMS. Am liebsten würde ich Emily an den Haaren packen - mir doch egal, was für eine herrliche Mähne sie hat - und so lange daran ziehen, bis sie um Gnade winselt, aber ich komme nicht dazu. Mum kehrt nämlich in diesem Augenblick in die Küche zurück, und zwar in Begleitung. Hinter ihr erscheint meine Schwägerin Soulla, die mit beiden Händen ihren fruchtbaren Leib hält, als wäre es eine Bombe, die jeden Augenblick explodieren kann. Georgina sitzt wie immer auf Soullas Hüfte, und dahinter folgt Tony mit dümmlichem Gesichtsausdruck.
    »Danke, Mutter«, sagt Tony. »Soulla braucht nur etwas Gesellschaft. Jemanden, der sich um sie kümmert, nicht wahr, Schatzi?«
    Sie blickt ihn stumm an. Hmm, offenbar gibt es Spannungen im Hause Charalambous junior. So viel zu den Freuden, Eltern zu sein.
    »Keine Angst, wir kümmern uns um dich, Soulla«, sagt Mum tröstend. »Charlotte, setz für deine Schwägerin einen Tee auf.«
    Gehorsam stehe ich auf und schalte den Wasserkocher an. Tony sieht auf seine Armbanduhr. »Ich muss jetzt los. Kann ich noch etwas für dich tun, Schatzi?«
    »Nein, fahr nur zur Arbeit. Ich komme schon zurecht«, erwidert Soulla mit unverhohlener Verachtung.
    Tony gibt seiner Frau einen Kuss auf die Wange und versucht, seine Tochter zu umarmen, die jedoch mehr Interesse an der leeren Cornflakes-Schachtel hat. »Keine Coco Pops mehr«, schmollt sie. »Ich will Coco Pops.« Tony gibt auf und verabschiedet sich rasch. Ich kann ihm keinen Vorwurf machen. Wenn die eigene Ehefrau jeden Moment zu explodieren droht - sowohl körperlich als auch seelisch - und die eigene Tochter ein verzogenes Blag ist, dann muss Buchprüfer wie der spannendste Beruf der Welt erscheinen. An Tonys Stelle würde ich mich ebenfalls hinter meinen Zahlen verkriechen.
    »Bei Soulla soll die Geburt eingeleitet werden«, sagt meine Mutter, nachdem Tony gegangen ist.
    »Was heißt das?«, frage ich, obwohl ich die Antwort eigentlich gar nicht hören will.
    »Das bedeutet, dass man mir ein Wehenmittel spritzt, um die Geburt einzuleiten«, erklärt Soulla.
    Nein, das wollte ich wirklich nicht hören.
    »Bei Charlie bekam ich ebenfalls ein Wehenmittel«, sagt meine Mutter, »aber trotzdem hat es noch Ewigkeiten gedauert, bis sie endlich kam.«
    »Ist bei dir die Fruchtblase von allein geplatzt?«, fragt Soulla, die nun wieder etwas lebhafter wirkt.
    »Leider nein. Erst als die Hebamme mir mit einer verdammten Stricknadel hineinfuhr, öffneten sich die Schleusen. Das Fruchtwasser lief überall hin, auf das Bett, auf den Boden ...«
    Emily und ich wechseln einen Blick. Es ist einer der seltenen Momente, in denen wir einer Meinung sind - wir sind beide grün im Gesicht.
    »Hast du mal einen Blick auf die Uhr geworfen, Em?«, sage ich.
    »Oh Gott, ja, wir müssen los.«

Das bisschen, in dem Karls Welt einstürzt
    Daniel, ich habe beschlossen, dich zu befördern«, sage ich, nachdem ich erst mal ein paar extra starke Kopfschmerztabletten geschluckt habe. »Von nun an bist du der Hauptverantwortliche für den Zone-Check.«
    »Ich werde den Teufel tun und für dich herumspionieren«, stöhnt er, während ich ihm das Klemmbrett aufdränge.
    »Nach der Aktion gestern Nachmittag hast du stumm meinen Befehlen zu gehorchen.«
    »Ich schwöre dir, ich wusste nicht, dass Ruby früher kommt. Außerdem habe ich mich schon tausendmal entschuldigt. Und du musst zugeben, dass dein Auftritt wirklich zum Brüllen war.«
    »Ja, das ganze verdammte Studio lacht sich über mich tot. Es ist gleich zehn, besser, du machst dich an die Arbeit.«
    »Jawohl, mein Führer«, sagt er und schlägt die Hacken zusammen, was mit seinen weichen Turnschuhen zwar nicht so richtig wirkt, aber ich verstehe die Anspielung. Es ist mir gleichgültig. Ich bin nämlich zu dem Schluss gekommen, wenn Daniel mich wirklich hasst, nur weil ich die Chefin bin, dann kann ich diese auch genauso gut heraushängen lassen.
    Nachdem Daniel weg ist, schnappe ich mir das Telefon und drücke auf die Kurzwahl für die Boutique. Jarvis geht dran. »Ich will keinen Ton über gestern hören, Jarv«, sage ich, bevor er einen Pieps von sich

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