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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Single?«
    »Ja. Arbeitet als zweite Ingenieurin für Joe Gibbs Racing. Weiß nicht genau, welches Team. Vielleicht Joey Logano.« Er las eine Adresse in Charlotte vor.
    »Haben Sie eine Telefonnummer?«
    »Nur Festnetz.«
    Ich schrieb sie mir auf.
    »Ich werde Winge kneten, bis er weich ist. Und wenn es den ganzen Tag und die ganze Nacht dauert.«
    »Wissen Sie, was mir Kopfzerbrechen macht?«
    »Was denn?«
    »Wie sollte sich Winge Abrin besorgen, um Wayne Gambles Kaffee damit zu versetzen?« Ich stellte mir die Löcher in den Schädeln vor, die wir im Naturreservat ausgegraben hatten. »Und warum sollte er das tun? Cindi und Cale wurden beide wie bei einer Hinrichtung erschossen.«
    »Schlaue Fragen. Auf die ich vorhabe, Antworten zu bekommen.«
    Tonya Hawke hatte eine Stimme wie meine Oma Daessee, glatt und südlich wie fette Fleischsoße.
    Ich entschuldigte mich für die frühe Stunde, nannte dann meinen Namen und den Grund meines Anrufs. »Ich würde mit Ihnen gern über Cindi Gamble sprechen.«
    »Woher haben Sie diese Nummer?«
    »Von einem Detective des Morddezernats der Polizei von Charlotte.«
    »Morddezernat?«
    »Ja.«
    »Endlich.«
    »Was soll das heißen?«
    »Honey, das müssen Sie mir sagen.«
    »Ich würde mich gern mit Ihnen treffen. Wenn möglich noch heute.«
    »Sind Sie NASCAR-Fan?«
    »Klar.« In gewisser Weise.
    »Sie wissen, dass das Rennen auf heute Abend vorverlegt wurde?«
    »Ja.«
    »Und dass es da jetzt so ein verdammtes Loch gibt.«
    »Ja.«
    »Die neue Startzeit verursacht ein ziemliches Chaos, deshalb will Joey mich den ganzen Tag auf der Rennstrecke haben. Die Werkstätten machen um neun auf. Wir werden den ganzen Vormittag an der Feinabstimmung des Autos arbeiten. Von eins bis zwei hat Joey einen Autogrammtermin. Das Qualifying findet um drei statt, danach gibt’s um sechs eine Besprechung zwischen Crew und Fahrer im Mediencenter. Um sieben werden die Fahrer vorgestellt, und um acht senkt sich die Nationwide-Fahne. Falls sie sich senkt. Was für ein Albtraum.«
    »Ich muss wirklich äußerst dringend mit Ihnen sprechen.«
    Ich hielt den Atem an und hoffte, dass sie mir keinen Korb geben würde.
    »Gegen halb zehn heute Abend könnte ich Ihnen eine halbe Stunde geben.«
    »Sagen Sie mir, wo?«
    »Kommen Sie zu Joeys Werkstatt. Ich kümmere mich um den Passierschein für Sie.«
    Sie gab mir eine genaue Wegbeschreibung, und wir beendeten das Gespräch.
    Ich rief Galimores Handy an, um ihm zu sagen, dass ich an diesem Abend auf dem Speedway sein würde. Wie üblich meldete er sich nicht.
    Was war da los? Kontrollierte er seine Anrufe und ignorierte die meinen einfach? Oder war er schlicht zu beschäftigt, um abzunehmen?
    Ich überlegte kurz, in Galimores Büro anzurufen, hinterließ ihm dann aber stattdessen die Nachricht, dass ich um halb zehn im Nationwide-Garagenbereich sein würde.
    Nach dem Anziehen fuhr ich ins MCME, um Wayne Gambles rekonstruierten Schädel zu untersuchen. In die Akte schrieb ich, dass alle Bruchmuster vereinbar seien mit Strukturdefekten infolge eines schnellen Druckaufbaus, verursacht durch das Zusammenpressen zwischen der Frontpartie des Chevy und der Betonwand.
    Außerdem brachte ich das Dossier über den Unbekannten von der Deponie auf den neuesten Stand und fügte hinzu, dass das FBI aufgrund von zahnärztlichen Unterlagen zu einer eindeutigen Identifikation gelangt sei.
    Nach dem Mittagessen machte ich einen schnellen Abstecher in die SouthPark Mall, um ein Geburtstagsgeschenk für Harry zu kaufen. Dann fuhr ich nach Hause, wusch mehrere Maschinen Schmutzwäsche und las die neue Ausgabe des Journal of Forensic Sciences.
    Um sechs aß ich ein Abendessen aus Lammkoteletts und Erbsen. Weil mir dann sonst nichts mehr einfiel, recherchierte ich noch ein bisschen intensiver über Abrin. Druckte mir ein paar Artikel aus. Steckte sie mir in die Tasche, falls ich auf Hawke würde warten müssen.
    Den ganzen, langen Tag lang wartete ich darauf, dass das Telefon klingelte. Tat es nicht. Kein Galimore. Kein Slidell. Weder der eine noch der andere Special Agent.
    Außerdem schaute ich auf die Uhr. Oft. Bei jedem Mal waren zwischen zehn und zwanzig Minuten vergangen.
    Um sieben wäre ich am liebsten aus der Haut gefahren.
    Ich beschloss, nach Concord zu fahren und zu schauen, was die ganze Aufregung eigentlich sollte.
    Eine malvenfarbene Dämmerung wurde überlagert von Gewitterwolken, die sich auftürmten wie gigantische Auberginen. Der Abend vibrierte förmlich in

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