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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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der zivile
Kauf von Ersatzteilen lief ebenfalls mit Dollar. Ist international einfacher.«
    »Es
wurden auch Ersatzteile auf dem einheimischen Markt gekauft?« Winkler zeigte
sich überrascht und hakte nach.
    »Ich
will Ihnen mal was erzählen. Gut zuhören«, sagte Reichert und beugte sich über
den Tisch. »Es konnten dringend benötigte Ersatzteile auf dem heimischen Markt
schneller besorgt werden als über die Bundeswehrversorgung. Wir hatten viele
Fahrzeuge von Mercedes-Benz im Einsatz, zum Beispiel den Geländewagen 250 GD.
Wenn wir einen Anlasser oder sonst was schnell brauchten, haben wir den beim
Händler um die Ecke oder auf dem Schwarzmarkt besorgt. Wo ein Wille ist, ist
auch ein Weg«, antwortete er und kniff verschwörerisch ein Auge zu. »Daimler
hat andere Versorgungswege, die sind nicht umsonst auf der ganzen Welt die
Nummer eins.«
    So
langsam ahnte Winkler, welche Möglichkeiten sich dadurch für Schuster und
Reichert ergaben. Hatten sie die Möglichkeiten genutzt, um in die eigene Tasche
zu wirtschaften? Er grübelte kurz darüber nach, ob er dieses Thema weiter mit
Reichert erörtern solle, entschied sich dann für eine andere Strategie. Er nahm
sich vor, später noch einmal darauf einzugehen.
    »Herr
Reichert, Sie und Schuster sind beide kurz nachdem Sie nach Deutschland
zurückgekehrt waren aus der Bundeswehr entlassen worden. Wie ist das möglich?
Schuster war doch Berufssoldat. Und Sie? Waren Sie auch Berufssoldat?«
    »Gerd
hat beim Bund gekündigt, ich glaube, Ende 1999, und machte die Fahrschule in
Meppen auf. Man kann jederzeit kündigen, auch als Profi.«
    »Und
Sie? Wieso haben Sie gekündigt?«
    »Ich
habe nicht gekündigt. Ich bin ganz normal nach der aktiven Zeit in die
Berufsausbildung gegangen und habe Anfang 2000 mit der Ausbildung zum
Fahrlehrer begonnen«, erwiderte er und griff zur Schachtel Marlboro , die vor ihm auf dem Tisch lag.
    De
Boer war etwas schneller und zog die Schachtel zu sich, dabei schüttelte er den
Kopf. »Jetzt nicht!«, sagte er und ließ die Packung Glimmstängel in seiner
Jackentasche verschwinden.
    Sichtlich
irritiert von dieser Aktion zuckte Reichert mehrmals mit dem rechten Auge. De
Boer legte die Hände wieder unbeeindruckt vor sich auf den Tisch.
    »Haben
Sie gewusst, dass Schuster Geld an seine Frau geschickt hat?«, wechselte
Winkler das Thema.
    »Nein.
Hat er mir nicht erzählt.« Reichert rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. Er
stand dann auf und hustete. Nachdenklich machte er ein paar Schritte durch den
Raum. Konnte auch eine Art der Suchtverdrängung gewesen sein.
    »Sie
bekam von ihm Dollars geschickt, keine Deutsche Mark. Ist doch komisch, oder?
Lassen Sie sich Zeit mit der Antwort«, bemerkte Winkler und erhob sich
ebenfalls. Er verließ den Raum und kehrte nach zwei Minuten, die dem süchtigen
Reichert wie eine Ewigkeit vorgekommen sein müssen, mit einem Tablett und einer
dampfenden Tasse Kaffee und einem Aschenbecher zurück.
    De
Boer staunte genauso wie der Nikotinjunkie, als er das Tablett auf dem Tisch
abstellte, dann in die Tasche griff, ein Päckchen Tabak herauszog und begann,
sich eine Zigarette zu drehen. Wie gebannt beobachteten beide, wie er das
Zigarettenpapier leckte, sich die Gedrehte in den Mund steckte und anzündete.
De Boer war es noch nie aufgefallen, dass sein Chef rauchte.
    Winkler
inhalierte und blies den blauen Qualm Reichert, der wieder Platz genommen
hatte, ins Gesicht. Dann nippte er an der Tasse. Reichert rutschte wieder
nervös auf seinem Stuhl herum.
    De
Boer kratzte sich im Nacken. Jetzt will er ihn so zum Sprechen bringen? Grenzt
ja fast an Folter, dachte er.
    »Haben
Sie schon eine Antwort auf meine Frage, ich meine, wussten Sie von den
Geldbriefen?« Er zog wieder an der Zigarette und trank einen Schluck.
    »Darf
ich auch rauchen?«, erwiderte er und blickte in de Boers Richtung.
    »Da
müssen Sie meinen Kollegen fragen«, antwortet Winkler und drückte die Zigarette
wieder aus. Seit zwei Monaten hatte er nicht mehr geraucht und das Päckchen
Tabak lag für Notfälle in seinem Schreibtisch. Schon beim Ausdrücken der Kippe
wurde ihm schwindelig.
    »Hier,
aber wir wollen was hören«, sagte de Boer und warf ihm die Schachtel Marlboro zu.
    Mit
zittrigen Fingern nestelte er an der Schachtel und steckte sich eine Zigarette
an. Dann wurde er gesprächiger und Winkler speiübel.

Kapitel 42
    Winkler hatte sich auf der Toilette ausgekotzt und anschließend
kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt, dann ging es ihm

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