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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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nein.«
    »Und wo wollte er hin?«
    Langsam, aber sicher ermüdete ihn dieses Gespräch. Er packte ihre Arme und zwang sie dazu, ihn anzusehen. Er hoffte, sie würde einsehen, dass er nicht log, damit sie endlich Ruhe gab. Er hatte das alles so satt, diese ganzen Debatten um die hehren Absichten dieses Declan Mistkerl Hawkes. »Ich schwöre dir, Arkady, ich weiß nicht, wo Hawkes hin ist. Vielleicht hat er sich in irgendeiner Höhle verkrochen und sucht nach dem Sinn des Lebens. Wahrscheinlicher ist, dass er versucht, seinen fanatischen alten Kumpels von der geheimen Bruderschaft zu erklären, wie er plötzlich unsterblich wurde.«
    Arkadys Augen weiteten sich überrascht. »Was weißt du von der geheimen Bruderschaft?«
    Cayal lächelte über ihre Frage. »Verdammt viel mehr, als der Bruderschaft lieb ist, schätze ich.« Er musste über ihren entsetzten Gesichtsausdruck lachen. »Gezeiten, Arkady. Hältst du uns für komplette Trottel? Lukys ist seit Jahren Mitglied im engsten Kreis ihrer Anführer. Eins von seinen vielen Spielchen und zugleich eine Möglichkeit, seinen Sohn im Auge zu behalten.«
    »Ich muss zu ihm.« Sie versuchte ihn abzuschütteln, doch Cayal hielt sie fest.
    »Warum?«, fragte er und zog sie so dicht an sich heran, dass seine Lippen ihre beinahe berührten. »Als du Hawkes zuletzt gesehen hast, hast du geschworen, ihn für den Rest deines Lebens zu hassen.«
    »Er ist mich suchen gekommen, Cayal.«
    »Na und? Ich hab dich gefunden.«
    Sein Einwand beeindruckte sie nicht im Geringsten. »Reiner Zufall. Du würdest keinen Gedanken an mein Schicksal verschwenden, wenn ich nicht gerade direkt vor dir stehe.«
    Cayal lockerte seinen Griff um ihre Arme, lächelte und strich sanft eine Haarsträhne zur Seite, die sich aus ihrer Fellkappe gelöst hatte und vor ihrem Gesicht tanzte. »Er hält dich für tot, Arkady. Er weiß, dass du auf dem Eis warst, als die Schlacht begann. Einer der Gründe, warum er das Eis nicht zerstören wollte, war die Angst, dir könnte etwas zustoßen. Wo immer er jetzt steckt, er trauert bereits um dich. Und du hast keine Möglichkeit, ihn ausfindig zu machen. Du kannst allenfalls im Handumdrehen sterben, wenn nämlich Elyssa auch nur den leisesten Verdacht hegt, dass du dich nicht an unser Abkommen hältst.«
    Arkady nickte widerstrebend, aber immerhin sah sie die Vernunft in seiner Ausführung, auch wenn es sie nicht glücklich machte.
    »Aber er ist mich suchen gekommen, Cayal. Ich kann nicht einfach abreisen und Declan in dem Glauben lassen, ich sei tot.«
    »Du siehst ihn in Jelidien wieder«, versprach Cayal. »Er hat geschworen, mir beim Sterben zu helfen, weißt du noch? Selbst wenn er vor Kummer über dein Ableben am Boden zerstört ist, wird er sich nicht die Gelegenheit entgehen lassen, mein Ende zu erleben.« Hoffentlich hält er Wort, ergänzte Cayal für sich. Der eingebildete kleine Bastard hat schließlich versprochen mitzumachen. Selbst mit Elyssas Hilfe bin ich nicht sicher , dass wir es ohne ihn schaffen, den Spalt zu öffnen.
    Arkady schien nicht wirklich überzeugt, aber sie wusste wohl auch nichts mehr zu entgegnen. Cayal nahm sie wieder in die Arme und hielt sie sanft fest, klug genug, um auf den Versuch zu verzichten, sie jetzt zu küssen. Dafür war sie im Augenblick zu aufgewühlt. Er war schließlich unsterblich und verfügte über die Geduld eines Unsterblichen. Und der Weg nach Jelidien war noch lang. Es blieb Zeit genug.
    Oder auch nicht, dachte er, als er achtern Elyssa an der Tür des Steuerhauses erspähte. Mit einem mörderischen Glanz in den Augen beobachtete sie ihn und die sterbliche Frau in seinen Armen.
    Gezeiten, stellte er unglücklich fest und schob Arkady von sich, ein sinnloser Versuch, es so aussehen zu lassen, als habe er sie lediglich getröstet, ohne ihr zu nahe zu kommen. Jetzt muss ich Elyssa wieder küssen.

44
     
    Am Abend nach seiner Ankunft berief Declan Hawkes eine Versammlung aller Arks im Verborgenen Tal ein. Nachdem er mit den meisten Bewohnern des Tales gesprochen und überprüft hatte, ob sie echte oder Möchtegern-Arks waren, stellte sich heraus, dass es im Verborgenen Tal deprimierend wenige Arks gab. Echte Arks – die nicht dem magischen Zwang unterlagen, den Unsterblichen zu gehorchen, im Unterschied zu denen, die sich einfach nur ihren menschlichen Besitzern widersetzt hatten – waren in der Tat eine seltene Spezies. Es überraschte Warlock, wie viele Familien im Verborgenen Tal nun gespalten waren. Er und

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