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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Boots waren beileibe nicht die einzigen Arks, die feststellen mussten, dass ihre Sprösslinge waschechte Crasii waren.
    Doch diese Neuigkeiten trugen nichts dazu bei, Boots’ Zorn zu mildern. Und zornig war sie in erster Linie, weil ihre Welpen Crasii waren. Es war so eine unfaire, grausame und willkürliche Laune der Natur. Dass andere auf ähnliche Weise gestraft waren, konnte sie nicht trösten.
    Sie hatten sich im Gemeinschaftsraum versammelt, um Hawkes anzuhören. Der Raum war warm, in den beiden Öfen an jedem Ende des hölzernen Langhauses brannten Feuer, und durch die vielen dicht gedrängten Körper wurde es noch wärmer. Aber trotzdem lag ein Frösteln in der Luft, das nichts mit dem Wetter zu tun hatte, sondern mit Angst – einer Angst, die jeder Ark im Raum hinter einer Fassade stolzen Gleichmuts zu verbergen trachtete.
    Nachdem Hawkes ihnen die Situation erklärt hatte, senkte sich tiefes Schweigen über den Raum, als die Arks das Gesagte in sich aufnahmen. Soweit Warlock das beurteilen konnte, hielt der ehemalige Erste Spion nichts zurück und versuchte auch nicht, die harten Fakten zu beschönigen – die Gezeiten stiegen, und die Unsterblichen planten eine Pforte zu einer anderen Welt zu öffnen, was höchstwahrscheinlich zum Untergang von ganz Amyrantha fuhren würde.
    Aber dann kam erst das dicke Ende. Der Grund, warum Hawkes hier im Verborgenen Tal war, sein grandioser Plan, um die Unsterblichen an der Zerstörung der Welt zu hindern: Er wollte, dass einige Arks ihn begleiteten, mitten ins Herz der Festung der Unsterblichen, und sie daran hinderten, die Pforte zu öffnen.
    »Du willst, dass wir es mit einigen der berüchtigtsten Unsterblichen aufnehmen, die Amyrantha je mit ihrer Anwesenheit verflucht haben?«, rief jemand von ganz hinten. »Woher willst du wissen, dass dein brillanter Plan gelingt, Suzerain?«
    »Das kann ich nicht wissen«, erklärte Hawkes ihnen. Sogar hier, einige Reihen entfernt von dem Tisch an der Stirnseite der Halle, wo Hawkes mit Lord Aleki Ponting saß, roch Warlock seinen beißenden Suzerain-Gestank. »Alles, was ich euch sagen kann, ist, dass Lukys und Cayal vorhaben, einen Spalt zu öffnen, der vermutlich ein Loch in die Wirklichkeit reißen wird, die wir kennen. Das können nur Unsterbliche überleben, aber sogar einige von ihnen werden dabei umkommen. Wir können auch gar nichts tun, wenn euch das lieber ist, aber dann solltet ihr zusehen, dass ihr eure letzten paar Wochen in diesem Leben genießt. Denn sobald die Gezeiten auf dem Höchststand sind, ist alles vorbei.«
    »Aber Ihr habt doch eben gesagt, dieser Spalt wird Unsterbliche töten«, rief Boots.
    »Boots! Nicht!«, zischte Warlock ihr zu, aber sie ignorierte seine Warnung.
    »Das zumindest glaubt Cayal«, bestätigte Declan und sah Boots an. »Und Lukys und Kentravyon haben es beide bekräftigt.«
    »Dann verstehe ich nicht, warum Ihr sie daran hindern wollt«, sagte seine Gefährtin, und Warlock flüsterte ihr vergeblich zu, ruhig zu sein und keine unnötige Aufmerksamkeit auf sie beide zu lenken. »Wenn die Unsterblichen sterben wollen und herausgefunden haben, wie sie das können, dann sollen sie sich doch umbringen, ist meine Meinung. Mir werden sie nicht fehlen.«
    »Hast du nicht mitbekommen, dass dieser kosmische Spalt den ganzen Planeten zerstören wird, Tabitha Belle?«, erkundigte sich Aleki.
    »Aber das wissen wir doch nicht sicher«, sagte sie und erntete mit ihrer Bemerkung gemurmelte Zustimmung und Nicken von den anderen Arks im Langhaus. »Und wenn das nur ein Gerücht ist, das die Unsterblichen verbreitet haben, um genau diese Art von Diskussion zu unterbinden? Habt Ihr denn irgendeinen Beweis dafür, dass dieser Spalt die Welt zerstören wird?«
    »Keinen soliden, dokumentierten Beweis, nein«, musste Hawkes zugeben.
    »Was haben wir also in der Hand?«, fragte Boots und stieß sich durch die Menge nach vorne durch trotz Warlocks Drängen, dazubleiben und die Klappe zu halten. »Nur Eure Vermutungen, die Wahnvorstellungen eines verrückten Unsterblichen, und sonst nicht viel. Und auf dieser Grundlage wollt ihr versuchen, das zu verhindern, wofür wir hier alle seit Jahren beten – die einzige Chance seit zehntausend Jahren, auch nur einen oder zwei dieser verdammten Suzerain loszuwerden. Und Ihr wollt sie daran hindern, nur wegen einem Gerücht.«
    »Und wenn es kein Gerücht ist?«, fragte Hawkes. »Denkst du, dass du dir diese selbstgerechte Empörung noch leisten kannst, Tabitha

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