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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Lukys’ Plan aufwarf, anstrengender als eine handgreifliche Schlacht. »Die Neuigkeiten, die Kinta mir nach Eurem ersten Treffen überbrachte, haben mich … gelinde verunsichert. Wie zuverlässig sind Eure Quellen, Hawkes?«
    Auch wenn er von vornherein davon ausgegangen war, erleichterte ihn die Bestätigung: Kinta hatte Brynden also berichtet, was sie bei ihrem Treffen auf der anderen Seite des Kontinents erfahren hatte, als Kentravyon ihnen von Coryna erzählte. Die ausführliche Nachricht, die er Warlock mitgegeben hatte, dürfte ein Übriges getan haben.
    »Ich habe das Gewölbe gesehen, das Lukys in Jelidien konstruiert hat, um dort den Spalt zu öffnen. Wir wissen mit Sicherheit, dass Cayal den Kristall hat und damit auf dem Weg zu diesem Eispalast ist. Aber wie hoch ist das Risiko für Amyrantha?« Declan zuckte die Achseln, wodurch das Wasser, das sich in seinem Kragen gesammelt hatte, unter seinem Hemd seinen Rücken hinunterlief. »Um ehrlich zu sein, mein Fürst, dafür haben wir nur Kentravyons Wort. Auf Grundlage der Wahrscheinlichkeit und wenn ich Lukys’ Behauptung in Rechnung stelle, die beim Schließen des Portals wirkenden Kräfte seien verheerend genug, um einen Unsterblichen zu töten, würde ich sagen, das Risiko ist beträchtlich.«
    Brynden nickte und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Regen hatte sein Haar durchnässt und lief ihm in Rinnsalen übers Gesicht, aber er schien das gar nicht wahrzunehmen. Declan erinnerte sich, wie er mit Jaxyn im Regen geritten war. Der hatte keine Bedenken gehabt, sich mit Gezeitenmagie die Elemente vom Hals zu halten. Brynden war offenbar wesentlich maßvoller, ging achtsamer mit der Macht um, über die er gebot, und mit der Verantwortung, die das mit sich brachte. »Und wie gedenkt Ihr, sie nun aufzuhalten?«
    »Das kann ich nicht. Nicht alleine. Darum brauche ich Euch.«
    Brynden runzelte die Stirn. »Mich dünkt, Ihr braucht jeden Gezeitenfürsten auf Amyrantha, um der Kraft zu begegnen, die Lukys aufbieten kann. Das jedoch hieße alle Unsterblichen in die Sache zu verwickeln, einschließlich Jaxyns, der ein Tunichtgut ist, und Tryans, der ein Sadist ist. Keinem von beiden kann man trauen.«
    Declan nickte zustimmend. »Das ist der Hauptgrund, aus dem ich Euch und Lady Kinta brauche, mein Fürst.« Er nahm an, dass man mit betont respektvollen Manieren beim Fürsten der Vergeltung am ehesten weiterkam. »Ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann, der mir den Rücken deckt.« Erstaunt merkte Declan, dass er damit die Wahrheit sagte. Brynden konnte er höchstwahrscheinlich trauen -jedenfalls mehr, als er jedem anderen Gezeitenfürsten traute. Zugleich beschlich ihn das unbehagliche Gefühl, dass das Arkady gegenüber ein Treuebruch war.
    Aber damit konnte er sich jetzt nicht aufhalten. Die Welt stand auf dem Spiel. Es war fast beängstigend, wie schnell er lernte seine Gefühle zu verdrängen, um dieser Bedrohung begegnen zu können.
    Der Gezeitenfürst musterte Declan, als verstünde er sein moralisches Dilemma, dann lächelte er. »Ihr glaubt, Ihr könnt mir trauen? Woher soll ich wissen, ob ich Euch trauen kann? Ihr seid Lukys’ Sohn. Beweist mir, dass dies mehr ist als nur ein boshafter Schabernack, den einer meiner gelangweilten Brüder ersonnen hat, um sich bei steigender Flut ein wenig zu verlustieren.«
    »Wie soll ich Euch das denn beweisen?«, fragte Declan. Der Unsterbliche war durchaus zu verstehen. Brynden hatte tatsächlich nur Declans Wort und eine Geschichte aus zweiter Hand von einem Irren, um sich ein Bild zu machen.
    Doch ehe Brynden antworten konnte, fühlte Declan in den Gezeiten, dass Kinta zurückkam. Sie wandten sich um, als sie hörten, wie sich die Türen öffneten, und sahen Warlock neben Kinta durch die Halle kommen. Er steckte in einer weißleinenen Sklaventunika, schien aber ansonsten wohlauf.
    Declan trat wieder nach drinnen und musterte Warlock prüfend, suchte ihn auf Verletzungen ab, dann fragte er: »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ich bin noch in einem Stück, wenn Ihr das meint«, erwiderte der Ark mit finsterem Blick. Man hatte ihm wohl körperlich nichts angetan, aber er war sichtlich nicht glücklich über seine Behandlung in den Händen dieser Unsterblichen.
    Der Fürst der Vergeltung folgte Declan zurück in die Audienzhalle, wischte sich den Regen aus dem Gesicht und wandte sich an Kinta. »Hawkes glaubt, er kann uns vertrauen.«
    »Kann er das denn nicht?«, fragte sie und sah Declan an. Er spürte ihre

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