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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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sie. »Wonach suchen wir genau?«
    »Nach dem Mittelpunkt der Kammer«, erklärte Declan an alle gewandt. Kintas Worte trugen nicht dazu bei, sein Gefühl von akuter Zeitnot zu lindern. »Ich glaube, hier sind wir an einem Rand.« Er wandte sich an War lock und Stellan, die sich im Hintergrund hielten und zusahen, die Arme um die Brust geschlungen, um sich der Kälte zu erwehren. »Desean, könntet Ihr Euch hier hinstellen? Warlock, komm mit mir. Wir versuchen den Rest abzuschreiten. Kann einer von euch anderen etwas fühlen?«
    Ambria nickte mit gerunzelter Stirn. »Ganz schwach. Da drüben ist es stärker als bei dem Caniden.«
    »Die Kammer ist rund, wie ihr euch erinnert. Ungefähr fünfzig Schritte im Durchmesser. Wenn Desean am Rand steht, müsste es hier lang weitergehen … und da lang.«
    Syrolee nickte in die Richtung, in die er zeigte. »Dann los«, sagte sie ein wenig ungeduldig. »Hoffentlich können wir ihnen ein Ziel anzeigen, bevor sie die Gezeiten erreichen, dann sind wir bald endlich durch mit diesem Quatsch.«
    »Die Welt zu retten ist kein Quatsch, Syrolee«, sagte Medwen und begann ebenfalls, die Grenzen der Kammer unter ihnen abzuschreiten.
    »Oh doch, nämlich wenn die verdammten Sterblichen, die man ohne Aufsicht gelassen hat, das zum Anlass nehmen und sich einbilden, sie hätten über ihre Zukunft mitzureden«, nörgelte Syrolee und fing widerwillig an, wie die Übrigen nach dem Rand zu suchen. »Gezeiten, Engarhod … geh doch mal da lang!«
    Die Unsterblichen am Boden verbrachten eine ganze Weile damit, den Grundriss der Kammer zu markieren. Declan blickte gelegentlich hoch, um zu prüfen, wie weit die Gezeitenfürsten die Palasttürme erklommen hatten. Er wünschte, sie hätten die Wellenbretter mitgebracht. Damit wäre es doch ein Leichtes gewesen, auf die Spitze zu gleiten …
    Aber vermutlich hätte das gar nicht funktioniert, entschied er, als er es durchdachte. Es gab kaum genug Gezeitenkraft hier unten, um ein Feuer anzuzünden. Selbst wenn sie die Ausrüstung zum Fliegen dabeigehabt hätten, könnte es unmöglich sein.
    »Ich glaube, wir haben es!«, rief Kinta.
    Er drehte sich zu ihr um. Die anderen standen in einem unregelmäßig besetzten Kreis verstreut, eine getrampelte Linie verband sie und bezeichnete grob die äußeren Grenzen der unterirdischen Kammer. Declan nahm an, dass sie von den Palasttürmen aus gut zu erkennen war. Die anderen hatten fast die Höhe erreicht, von wo sie laut Pellys’ Versicherung die Gezeiten wieder spüren würden.
    »Wir müssen den Mittelpunkt markieren!«, rief er zurück. Kinta nickte und stapfte los. Declan signalisierte Warlock, Rance und Desean, es ihr nachzutun, und ging ebenfalls los, sodass sie alle fünf auf die Mitte zuhielten.
    »Sind wir jetzt fertig?«, fragte Warlock, als sie sich dort trafen. Der Canide sah gereizt aus. Declan konnte es ihm nicht verübeln. Nachdem er in einer Geschwindigkeit um die Welt gezerrt worden war, die ihn schwindlig machte, bestand seit ihrer Ankunft in Jelidien sein Beitrag zur Rettung der Welt hauptsächlich darin, herumzustehen und nichts zu tun.
    Kinta blickte hoch zu den Türmen und winkte. »Ich glaube schon. Seid Ihr sicher, dass das klappt, Hawkes? Ich meine, hätten wir nicht wenigstens versuchen sollen, durch die Tür zu kommen?«
    »Pellys sagte doch, sie ist versiegelt«, erklärte Rance.
    »Und etwas ist im Gange«, fügte Desean hinzu, »weil sogar ich jetzt die Vibration spüren kann.«
    Declan sah ihn besorgt an. Das Zittern hatte in den letzten Augenblicken deutlich zugenommen. Theoretisch hätte ein sterblicher Mensch nichts davon merken dürfen, wenn es sich einzig um die gebündelte Gezeitenenergie der anderen Unsterblichen in der Kammer unter ihnen handelte. Dass Desean etwas spürte, verhieß für sie alle nichts Gutes.
    Ein ferner Ruf erregte Declans Aufmerksamkeit. Er drehte sich um und sah einen der anderen auf dem Turm winken.
    Vier von ihnen waren oben. Wie Kletten klebten sie beiderseits der zwei Türme an den vereisten Wänden, etwa auf zwei Dritteln ihrer Höhe. Er schauderte unwillkürlich. Auch wenn Declan nicht an besonderer Höhenangst litt, hatte er sich mental noch nicht so weit an die Unsterblichkeit gewöhnt, dass er die sehr menschliche – und wohlbegründete – instinktive Angst überwunden hätte, aus großer Höhe zu fallen und am Boden zerschmettert zu werden.
    Die Zeit würde wohl kommen, wo er fähig war, an einen Turm aus Eis zu kleben und sich nicht um die

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