Farben der Liebe
Diese kontinuierliche Reizung war deutlich zu viel für seinen Liebhaber. Rafael stöhnte lauthals los, Laurent folgte ihm hemmungslos …
Sie waren beide längere Zeit nicht in der Lage zu sprechen. Laurent hatte sich eng an Rafael gekuschelt, bis er albern kicherte.
„Ich mags normalerweise länger …“, nuschelte Rafael erschöpft.
„Nicht nur du, aber fürs Erste war es in Ordnung“, sagte Laurent trocken. „schön wars, Rafa, total schön, dich wieder im Arm zu halten. Du hast mir unglaublich gefehlt. Nur mein dummer Stolz hielt mich davon ab, dich früher zu sehen.“
„Hast jetzt den Stolz überwunden?“, brummte Rafael.
„Ja, und das voll und ganz. Ich bin jetzt bei dir.“
Sie schliefen nicht sehr lange. Rafael bediente sich Laurents Körper, wann immer er in dieser Nacht Lust nach ihm hatte. Und Laurent ließ alles mit sich machen, er hatte ständig ein gewisses Strahlen an sich, das Rafael völlig kirre machte. Gegen morgen erst, fielen sie in einen erholsamen Schlaf, wobei dies eher für seinen Besucher galt. Denn Rafael stand um sieben Uhr drüben in der Küche, um das Frühstück für seine Hotelgäste zuzubereiten. Er blieb nicht lange allein, ein anscheinend hoch motivierter vor sich hinlächelnder Laurent kam und half ihm dabei. Rafael merkte gleich, dass hier ein Profi am Werk war, schon allein, wie er die Platten anrichtete, war eine Augenweide.
„Ich hole aus dem Garten ein paar weiße Blüten, das sieht auf dem Tisch bestimmt wunderbar aus“, und weg war er, um wenige Minuten später mit ein paar wiederzukommen, die er hübsch auf dem Buffet drapierte.
„So, es ist alles angerichtet. Es sieht wirklich hübsch aus, Laurent. Vier Zimmer sind zurzeit belegt, übernächste Woche alle, dann kommt eine Gruppe aus Deutschland. Ich biete nur Frühstück an, zu mehr habe ich kein Talent und auch das Equipment nicht, da ich momentan kein Geld dazu habe. Aber ich bin gut gebucht, somit trägt sich das kleine Hotel von allein.“
„Führst du eine Homepage, um dieses Schmuckkästchen gebührend vorzustellen?“, fragte Laurent, der sichtlich voller Tatendrang schien. Rafael nickte und führte ihn in das kleine Büro.
„Zu lasch, wirklich Rafa. Warum zeigst du nicht diese wundervollen Möbel mit diesem geheimnisvollen Braun? Es ist nicht einfach eine Farbe, eher dein Markenzeichen. Wobei Weiß noch hinzukommt. So wirkt alles elegant, sehr stilvoll. Dazu das dunkelrot, das dir keiner so schnell nachmacht. Das alles ist eine hammergeile Kombination. Ich fotografiere mal ein bisschen, dann gestalte ich deine Seite um, okay?“
Rafael nickte voller Vorfreude, wie Laurent sein Vorhaben umsetzen wollte. Stolz führte er ihn umher. Auf Laurents Gesicht war deutlich zu erkennen, wie sehr ihm gefiel, was Rafael geschaffen hatte. Seine Zeichnungen im Treppenhaus sah er nur mit einem kurzen Blick an, was Rafael ein wenig enttäuschte. Er dachte, dass er sich mehr freute, dass er sie aufgehoben hatte. Nach der Führung setzte sich Laurent in Rafaels Büro und ward für Stunden nicht mehr gesehen. Rafael ließ ihn machen …
Laurent blieb. Zog wie selbstverständlich bei Rafael ein. Und machte sich überall nützlich. Er stellte sich sogar den Nachbarn vor, indem er kleine Köstlichkeiten zusammenstellte und ihnen verriet, dass er der künftige Koch des Restaurants von Rafael war. Und das er die andere Hälfte des Namens der Pension bildete. Diese Aussage erfuhr Rafael durch ein Gespräch mit einer Bekannten, die sich hellauf begeistert über Laurents Charme zeigte. Rafael war glücklich darüber, dass sich Laurent wohlfühlte. Sein Freund organisierte, kochte mit Leidenschaft und Hingabe, unterhielt sich mit den Gästen, chauffierte sie mit Rafaels Jeep umher. Die Webseite wurde dank der deutlich besseren Darstellung ein Knaller. Er hatte mehr Besucher auf ihr, die Anfragen stiegen.
Laurent gab sich, als hätte er niemals etwas anderes gemacht.
Nach ein paar Wochen, in denen Rafael öfter ein Déjà vu fürchtete, von wegen, dass Laurent einfach verschwinden könnte, lud dieser Rafael zum Spazieren gehen ein.
„Ich spüre deine Unruhe, Rafa. Mach mir nichts vor, du hast eine riesengroße Angst, dass ich wieder abhauen könnte. Obwohl du inzwischen weißt, warum ich es tat. Wir sprachen zwischenzeitlich lange und intensiv darüber. Ich bin herumgekommen, in all der Zeit. Und ich muss zugeben, dass es mir gut tat. Vielleicht habe ich mein unstetes Leben führen
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