Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
Vom Netzwerk:
von ihren Gedanken an Noah abgelenkt, aber am Spätnachmittag, als es langsam Zeit wurde, sich für den Abend fertigzumachen, konnte sie das Wiedersehen mit ihm kaum mehr erwarten. Sie war so aufgeregt, daß sie sich gehetzt und hektisch fühlte, obwohl kein Anlaß dazu bestand, und lange vor dem geplanten Aufbruch hatte sie nichts anderes mehr zu tun, als sich mit ihrer Abendgarderobe zu beschäftigen.
    Als Paris in ihr Zimmer kam und eingehend Sloans Kleiderschrank inspizierte, äußerte sie sich zwar anerkennend über einzelne ihrer mitgebrachten Kleider, schüttelte dann jedoch entschieden den Kopf und verkündete, daß dieser besondere Abend ein besonderes Kleid verlangte. »Es sollte nicht allzu förmlich und elegant sein«, erklärte sie, »sondern dir eher luftig um den Körper fallen, wenn du dich bewegst.« Sie versicherte sich nochmals, daß Sloan nichts Derartiges bei sich hatte, legte ihr dann die Hand auf den Rücken und schob sie sanft den Gang hinunter in ihr eigenes Zimmer.
    Sloan mußte amüsiert feststellen, daß Paris’ Kleiderschrank reicher sortiert war als Lydias Geschäft in Bell Harbor; auch in einem Nebenzimmer befanden sich noch Unmengen von Entwürfen und unvollendeten Kleidern, die darauf warteten, von Paris fertiggestellt zu werden.
    Ihre Schwester machte sich nun begeistert daran, ein herrliches Kleid nach dem anderen aus ihrem Schrank zu nehmen, es mit Kennerblick zu betrachten und es schließlich aus Gründen, die Sloan meist nicht nachvollziehen konnte, wieder zu verwerfen.
    »Das ist es!« rief Paris schließlich triumphierend aus, nachdem sie ein trägerloses weißes Kleid von einer Stange genommen hatte, das sie nun Sloan hinhielt. »Was meinst du?«
    Sloan fand, daß es - bis auf die Länge und die Farbe - sehr dem roten Leinenkleid ähnelte, das Sara ihr vorsorglich eingepackt hatte. Als sie es jedoch übergestreift hatte und Paris ihr den Reißverschluß hochzog und sie zum Spiegel drehte, war sie sprachlos: Das enggeschnittene Oberteil legte sich wie eine zweite Haut um ihre Brust und ihre schmale Taille, während der Rock an den Hüften etwas ausgestellt war und dann in einer geraden Linie bis auf den Boden fiel. Sowohl das Oberteil als auch der Rocksaum waren mit weißgoldenen Blumen bestickt, die dem Kleid eine zauberhaft romantische Note verliehen.
    »Oh«, flüsterte Sloan, »es ist wunderschön!«
    »Das ist aber noch nicht alles«, erklärte Paris, während sie eine hauchdünne, mit weißgoldenen Blütenblättern bestickte Stola von einem Bügel nahm und sie Sloan um die Schultern legte. »Und jetzt brauchen wir noch den passenden Schmuck«, verkündete sie dann und zog mehrere in die Wand eingelassene Schubladen auf.
    »Was soll ich mit meinem Haar machen?« fragte Sloan mit einem Blick über die Schulter. »Soll ich es hochstecken oder offen tragen?« Statt es wie sonst auf der Seite gescheitelt frei um die Schultern hängen zu lassen, strich sie es nun probeweise aus dem Gesicht und fügte es am Hinterkopf zu einem lockeren Knoten.
    Paris hatte zwei goldene Filigranhalsketten aus einer der Schubladen genommen und studierte sie eingehend, bevor sie sich wieder an Sloan wandte. »Deine Haare sehen auch hochgesteckt sehr hübsch aus, aber du brauchst dann natürlich unbedingt Ohrringe... Hier«, fügte sie hinzu, während sie Sloan ein Paar längliche Ohrringe präsentierte, die wie goldene Regentropfen aussahen, »das sind genau die richtigen für dich!«
    Sloan legte die Ohrringe an und ließ sich dann von Paris die breite Filigrankette um den Hals legen. Als sie sich dann wieder dem Spiegel zuwandte, hielt sie erstaunt den Atem an, da sie die Frau im Spiegel kaum wiedererkannte. Paris war aber immer noch nicht ganz zufrieden mit ihrem Werk. Sie verschwand für einen Moment im angrenzenden Zimmer und kehrte dann mit drei frischen weißen Rosenknospen in der Hand zurück. »Die habe ich gestern aus einem der Gestecke gestohlen«, erklärte sie und befestigte sie sorgfältig an Sloans Haarknoten.
    »Weiß jemand, wo wir eigentlich hinfahren?« fragte Paul, als ein livrierter Chauffeur ihm die hintere Tür von Noahs Rolls-Royce aufhielt.
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Sloan, die hinter ihm in den Wagen stieg. »Aber egal wo wir hinfahren, die Frauen werden dir heute abend zu Füßen liegen. Du siehst in dem Smoking phantastisch aus!«
    Sloans Begeisterung wirkte sogar auf Paul ansteckend und versetzte ihn in gute Laune. »Sie werden aber leider kein Glück

Weitere Kostenlose Bücher