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Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
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Antworten zu finden."
    * * *

"Du bist wunderschön."
Dhalia schreckte zusammen, als sie plötzlich die Stimme ihrer Mutter hinter sich hörte. Beinahe verlegen sah sie an sich herunter und strich mit den Händen über das Gewand, das sie sich gerade angezogen hatte. Sie hatte der Versuchung einfach nicht widerstehen können.
Es war hauchdünn und schillerte in verschiedenen Blautönen. Das Kleid war unter der Brust gerafft und reichte ihr bis zum Boden, ließ jedoch dank der vielen tiefen Schlitze sehr viel Bewegungsfreiheit. Außerdem hatte es extrem tiefe Taschen, in denen Dhalia problemlos die Phiolen mit dem Heilwasser und ihren Geldbeutel hatte verstauen können, ohne dass das Gewand ausbeulte.
"Was ist das für ein Stoff?" fragte sie fasziniert. Denn obwohl das Gewand sehr luftig geschnitten war - es war offen am Rücken und an den Schultern - war ihr überhaupt nicht kalt.
"Feenseide - schön und äußerst praktisch."
"Inwiefern praktisch?"
"Sie hält dich trocken und warm, ist reißfest und leicht zu reinigen."
Dhalia lächelte unwillkürlich über diese pragmatische Seite ihrer Mutter. "Darf ich es behalten?"
"Aber sicher. Ich bin froh, dass es dir so gut passt." Sie blickte sich um. "Es gibt hier noch ein paar Dinge, die du mitnehmen solltest." Melina ging zu einer kleinen Kiste herüber und öffnete den Deckel. Darunter kam ein kleines Schmuckkästchen zum Vorschein, das sie Dhalia wortlos überreichte.
Dhalia erwartete, darin eine Kette oder vielleicht einen Ring zu finden, doch stattdessen sah sie drei leuchtende kleine Kugeln auf weichem Samt ruhen, ähnlich der, die Chris ihr vor einer ganzen Ewigkeit in dem dunklen Hinterhof einer Absteige geschenkt hatte.
"Sind das ... Zauber?" fragte sie ehrfürchtig. Ihre Mutter nickte.
"Sie sehen anders aus als Chris' Perle." Plötzlich verengte Dhalia ihre Augen. Sie hatte eine kleine Einbuchtung neben den drei Kugeln bemerkt. "Es waren früher vier gewesen, stimmt's?"
Ihre Mutter nickte seufzend. "Dein Vater hat sie Christopher geschenkt, in der Hoffnung, dass er sie eines Tages benutzen würde, um dir zu helfen."
"Und wenn er es nicht getan hätte?" Dhalias Stimme hatte einen herausfordernden Unterton.
Melina zuckte ruhig mit den Achseln. "Dann hätte er sie vermutlich für sich selbst verbraucht. Und dein Schicksal hätte sich anders entwickelt. Es war einen Versuch wert."
Unsicher blickte Dhalia zur Seite. Sie wusste noch immer nicht recht, was sie davon halten sollte. Einerseits war sie ihren Eltern ja wirklich dankbar für alles, was sie für sie bewirkt hatten. Ohne diese vorausschauende Hilfe wäre sie schon längst nicht mehr am Leben. Andererseits störte es sie, mit welcher Leichtigkeit sie andere manipuliert hatten. Doch es hatte keinen Zweck, weiter darüber zu grübeln. Es war geschehen. Sie sollte lieber an ihre Zukunft denken. "Was bewirken diese Kugeln?" fragte sie daher neugierig.
"Die rote lässt eine Art Schutzschild um dich herum entstehen. Aber sei vorsichtig", fügte Melina warnend hinzu, als sie bemerkte, wie sich die Augen ihrer Tochter freudig weiteten. "Sie gibt dir zwar einen gewissen Schutz, doch sie macht dich nicht unverwundbar."
"Welche Art Schutz?"
"Ein sonst tödlicher Schlag würde dich verletzen, jedoch nicht töten. Einfache Magie wird abgelenkt."
"Wie lange wirkt der Schild?"
"Es kommt auf die Heftigkeit des Angriffs an."
Dhalia nickte nachdenklich. "Und was machen die anderen Kugeln?"
"Die grüne gibt dir neue Kraft, sollte deine mal am Ende sein."
"Und diese?" Dhalia hob das kleine Kästchen auf Augenhöhe und betrachtete skeptisch die letzte Kugel - durchsichtig und farblos, nicht scheinend wie die anderen.
"Diese hier ist leer."
"Leer? Und wozu soll sie dienen?"
Schweigend hob Melina ihre Hand und berührte die kleine Kugel mit der Spitze ihres Zeigefingers. Ein Teil von ihrem warmen Licht schien dort hinein zu gehen und schon bald verstrahlte die Kugel einen warmen goldenen Schimmer. "Wenn du diese Welt verlässt", erklärte sie ruhig, "werde ich sie auch verlassen. Ich werde endlich deinem Vater auf die andere Seite folgen. Doch solltest du irgendwann den Rat und den Trost deiner Eltern brauchen, kannst du uns damit rufen und wir werden kommen."
Dhalias Augen füllten sich mit Tränen und sie fühlte sich, als würde sie die Seele ihrer Mutter in ihren Händen halten. "Ich werde gut darauf aufpassen, das verspreche ich."
"Ich weiß, meine Kleine."
"Und nun?"
"Nun hätte ich dich so gerne einmal umarmt. Doch das wird

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