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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Fuß. »So ist es.«
    »Du weißt, in welcher Eigenschaft ich gekommen bin, Lady?«
    »Aber natürlich.«
    Ich nickte. Es ging doch nichts über einen Frontalangriff. »Hast du den Ritter des Sommers ermorden lassen?« Schweigen senkte sich über den Raum. Wenn überhaupt möglich, beobachteten mich die Winter-Sidhe noch aufmerksamer und schärfer als vorher.
    Maeve lächelte leicht, dann lachte sie sogar leise und warf den Kopf zurück, und die anderen Sidhe stimmten ein. Sie lachten gut dreißig Sekunden, und ich wurde rot, weil mir die Situation aus irgendeinem Grund peinlich war. Schließlich winkte Maeve mit einer Hand, und das Gelächter verstummte sofort.
    »Bei den Sternen«, murmelte sie, »ich liebe die Sterblichen.« Ich biss die Zähne zusammen. »Das freut mich«, erwiderte ich. »Hast du den Ritter des Sommers ermorden lassen?«
    »Glaubst du, ich würde es dir sagen, wenn ich es getan hätte?«
    »Du weichst mir aus«, knurrte ich. »Beantworte die Frage.« Maeve hob einen Finger an die Lippen, als müsste sie einen weiteren Heiterkeitsausbruch unterdrücken. Dann lächelte sie. »Ich kann dir diese Informationen nicht geben, Magier Dresden. Es ist zu viel.«
    »Was soll das denn heißen?«
    Sie richtete sich auf, und das Leder quietschte leise, als sie die Beine übereinanderschlug. »Es bedeutet, dass du bezahlen musst, wenn ich dir diese Informationen geben soll. Was ist dir die Antwort wert?«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Anscheinend denkst du an etwas ganz Bestimmtes. Deshalb hast du auch jemanden geschickt, der uns wohlbehalten hierhergeführt hat.«
    »Du bist klug«, murmelte sie. »Das gefällt mir. Ja, so ist es.« Sie streckte eine Hand aus und lud mich ein, an dem Tisch, der rechts neben ihr und ein wenig tiefer stand, Platz zu nehmen.
    »Setz dich bitte«, sagte sie und zeigte mir ihre strahlend weißen Zähne. »Lass uns einen Handel machen.«

15. Kapitel
     
     
     
    »Ich soll noch eine weitere Abmachung mit den Sidhe eingehen?«, erwiderte ich und gab mir keine Mühe, meinen Unglauben zu verbergen. »Wärst du beleidigt, wenn ich jetzt vor Lachen laut herausplatze?«
    »Warum findest du das so amüsant?«
    Ich verdrehte die Augen. »Mein Gott, Lady, genau dadurch bin ich doch erst in diesen Schlamassel hineingeraten.«
    Maeve lächelte still in sich hinein und deutete auf den Platz neben ihr. »Vergiss nicht, dass du hier bist, weil du etwas von mir willst. Es kann nicht schaden, wenn du dir mein Angebot zumindest anhörst.«
    »Das kommt mir bekannt vor. Kurz danach werde ich normalerweise über den Tisch gezogen.«
    Maeve befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge. »Immer schön eins nach dem anderen, Magier Dresden.«
    Ich schnaubte. »Geh ruhig davon aus, dass ich nicht zuhören will.«
    Auf einmal trat ein kalter, unangenehmer Ausdruck auf ihr Gesicht. »Es könnte klug sein, wenn du etwas mehr Nachsicht mit mir übtest. Ich werde normalerweise ungehalten, wenn mir jemand eine schöne Party verdirbt.«
    »Harry«, murmelte Billy, »diese Leute machen mir Angst. Wenn sie Spielchen mit dir treibt, sollten wir jetzt lieber gehen.«
    Ich schnitt eine Grimasse. »Ja, das wäre sicher klug. Aber dann bekomme ich keine Antworten. Komm mit.«
    Ich trat vor und stieg zum Tisch hoch, auf den Maeve deutete. Billy folgte mir auf dem Fuße. Maeve beobachtete mich die ganze Zeit mit funkelnden Augen.
    »Na bitte«, meinte sie, als ich saß. »Du bist gar nicht so unbezähmbar, wie er sagte.«
    Billy setzte sich neben mich. Drei helle bunte Lichter zischten mit einem Silbertablett herbei, auf dem ein kristallener Kelch mit Wasser und zwei Gläser standen. »Wer hat das gesagt?«
    »Egal.« Maeve winkte gelangweilt ab.
    Es schien sie nicht zu stören, dass ich sie böse anstarrte. »Na gut, Lady, dann sprich.«
    Das Mädchen streckte anmutig einen Arm aus. Ein Kelch mit einer goldenen Flüssigkeit erschien in ihrer Hand und überzog sich mit Reif, als sie ihn berührte. Sie trank einen Schluck und begann. »Zuerst einmal will ich dir meinen Preis nennen.«
    »Das müsste aber schon ein Sonderangebot sein. Ich habe nicht viel zu bieten, wenn man es recht bedenkt.«
    »Richtig. Ich kann keine Macht über dich beanspruchen, weil Königin Mab sie schon besitzt. Lass mich sehen.« Sie tippte sich mit dem Finger an die Lippen. »Dein Nachfolger.«
    »Was?«, erwiderte ich nicht sehr intelligent.
    »Ich will deinen Nachfolger.« Sie spielte mit einer violetten Rastalocke. »Deinen

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