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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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hochführte. »Wo sind unsere Soldaten?«,
fragte James.
»Ich habe zuerst geglaubt, einige von den vorderen Linien hätten sich aus dem Regen verzogen,
aber du hast Recht. Wir hätten längst andere sehen
müssen.«
James presste dem Pferd die Fersen in die
Flanken und galoppierte davon; er forderte dem
müden Tier so viel ab, wie es auf der stark ansteigenden Straße möglich war. Als sie in Sichtweite
des Burgfrieds gerieten, sahen sie, dass das Tor
geöffnet war und die Fallgitter unten standen, außerdem brannten Fackeln auf den Mauern.
»Sie haben sich ins Innere verzogen und alles
dichtgemacht«, sagte Locklear.
Sie erreichten den Burggraben. »Hallo, ihr in der
Burg!«
Von oben rief eine Wache hinunter: »Wer da?«
»Junker James, Junker Locklear und Patrus.
Lasst uns rein.«
Es gab einiges Gemurmel, aber schließlich senkte sich die schwere Brücke, während das eiserne
Gitter nach oben gezogen wurde. James und seine
Begleiter ritten über die Zugbrücke.
Im Innern des Burghofs wartete eine Gruppe
von Soldaten, und James stieg ab. »Was ist los?«,
fragte er.
»Assassinen, Junker. Nachtgreifer«, erklärte ein
Soldat.
»Was ist geschehen?«, wollte Locklear wissen.
»Baron Gabot ist tot, Junker. Ebenso zwei
Hauptleute und unser Feldwebel.«
»Götter!«, entfuhr es Locklear. »Wer hat jetzt den
Befehl?«, fragte James. Blicke wanderten zwischen
den Soldaten hin und her, dann sagte schließlich
einer: »Ihr, Junker.«
Vierzehn

Anweisungen
Die Reiter preschten die Straße entlang.
    Owyn, Gorath und Ethan Graves ritten so schnell
sie konnten nach Krondor. Sie hatten eine Nacht
in einer ordentlichen Schenke in Finstermoor
verbracht und sich mit einer guten Flasche Wein
vergnügt, von der Gorath widerstrebend zugeben
musste, dass sie besser schmeckte als die, die Baron
Cavell ihnen aufgetischt hatte. Und sie hatten eine
warme Mahlzeit zu sich genommen, bevor sie sich
auf Daunenmatratzen zum Schlafen niedergelegt
hatten. Der Rest der Reise war längst nicht so
angenehm gewesen. Sie hatten abseits der Straße
unter freiem Himmel geschlafen, auf Felsgestein
und in ihre Umhänge gewickelt, aber nur zweimal
im Regen.
    Sie hatten die Strecke von Malac’s Cross nach
Krondor in einer guten Zeit geschafft – weniger
als fünfzehn Tage –, ohne dabei ihre Pferde zu
Tode zu quälen. Jetzt waren sie in Sichtweite von
Krondor.
    Sie ließen ihre Pferde langsamer laufen. »Ich
muss mich der Gnade des Tempels von Ishap
übergeben und meine Sünden bekennen«, sagte
    Graves.
»Was werden sie tun?«, fragte Owyn.
»Sie können mich hinrichten oder verbannen,
    ich weiß es nicht.« Er seufzte. »Es kümmert mich
auch nicht; aber vorher muss ich Kat aus der Stadt
schaffen.«
»Wohin werdet Ihr sie bringen?«
»Nach Kesh. Ich habe dort Verbindungen. Alte
    Handelspartner in Durbin.«
»Nach allem, was ich so höre, ist Durbin ein
ziemlich raues Pflaster.«
»Das ist Krondor auch, wenn man auf der Straße
lebt«, erwiderte Graves.
Owyn versuchte noch immer, die Puzzlesteine
der verwickelten Beziehungen zusammenzufügen,
die er und seine Kameraden enthüllt hatten, seit er
Locklear getroffen hatte. Wieder einmal wünschte
er sich, dass Junker James noch bei ihnen wäre.
»Was ist mit der Gerichtsbarkeit des Prinzen?«,
fragte er Graves.
Der ehemalige Abt zuckte mit den Achseln.
»Wenn die Ishapianer mich Arutha übergeben,
wird er mich vermutlich hängen lassen.«
Owyn dachte darüber nach. In den zwei Wochen,
die er in Graves’ Gegenwart verbracht hatte, hatte er angefangen, den ruppigen alten Mann zu
mögen. Er unternahm nicht einmal den geringsten Versuch, seine Vergangenheit schönzureden,
sondern gestand einfach, dass er mit Schmuggel,
Erpressung und Mord zu tun gehabt und mehr als
einen Menschen auf Geheiß der Spötter-Gilde von
Krondor getötet hatte. Er versuchte nicht, sich herauszureden, sondern behauptete lediglich, dass er
ein anderer Mann war, seit er den Ruf des Tempels
vernommen hatte.
Owyn glaubte ihm das, aber er wusste auch,
dass er Graves gerne an seiner Seite gehabt hätte,
für den Fall, dass sie in einen Kampf verwickelt
werden würden. Er war noch immer ein kraftvoll
aussehender Mann, trotz der grauen Haare und
der Linien, die sich tief in sein Gesicht eingegraben hatten.
Das Tor zur Stadt war von bewaffneten Posten
bewacht, von denen einer die Hand hob. »Halt!«
»Gibt es ein Problem, Wächter?«, fragte Owyn.
Der Wächter deutete auf Gorath. »Wer ist das?«
»Du kannst direkt mit

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