Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
Vom Netzwerk:
Gemeinschaftsraum. Gorath
und Dolgan sowie ein halbes Dutzend anderer
Zwerge tranken miteinander und erzählten sich
Geschichten. Einer der Zwerge, die Owyn nicht
kannte, sagte gerade: »Ah, Goblins tun das, wenn
man sie davon überzeugt, dass es eine gute Idee
ist.«
Owyn blinzelte aus dem Fenster und sah, dass
der Morgen bereits angebrochen war. »Habt ihr die
ganze Nacht getrunken?«, fragte er.
»Willkommen, mein Freund«, sagte Dolgan. Er
nahm seine Füße vom Tisch und blickte aus dem
Fenster. »Ja, so scheint es. Habt Ihr Lust, ebenfalls
einen Krug zu leeren?«
»Es ist ein bisschen früh für mich, und abgesehen
davon müssen wir nach Elbenheim aufbrechen.«
»Das ist wahr. Also gut, Ihr bekommt etwas zum
Frühstücken, und dann könnt Ihr Euch auf den
Weg machen.« Der alte Zwerg ließ die Faust auf
den Tisch niedersausen. »Essen!«
Sofort griffen die anderen Zwerge das Wort auf,
schlugen mit den Zinnkrügen auf den Tisch und
riefen im Chor: »Essen! Essen! Essen!«
Eine alte Zwergenfrau in einem grauen Kleid,
die Haare unter einer weißen Mütze hochgesteckt,
kam von der Küche herüber, in der Hand einen
großen Holzlöffel. Sie schwenkte ihn wie eine
Waffe. »Behaltet eure Rüstungen an, ihr faulen
Flegel!«
Ein halbes Dutzend anderer Zwerge kam mit
Platten voller Essen. Es gab gewürzte Früchte, heiße Würste, dampfende Brotlaibe, Krüge mit Butter
und Honig und wohlschmeckende Pfannkuchen.
Und noch mehr Bier.
Owyn setzte sich. »Ich bin erstaunt, wieviel Bier
Ihr trinken könnt, ohne dass es irgendeine Wirkung hat.«
»Eine gute Konstitution gehört zum Erbgut eines Zwergs«, sagte Dolgan.
»O ja«, pflichtete Gorath ihm fröhlich bei. »Versuch mal, einen drei oder vier Tage lang zu jagen.«
Alle Zwerge in der Halle verstummten, dann
brachen sie plötzlich in raues Gelächter aus. Mit
einem trockenen, zerknirschten Lächeln fügte Gorath hinzu: »Oder vor einem davonzulaufen.«
Das Gegröle wurde gut und gerne doppelt so
laut, und dann machten sich die Zwerge über das
Frühstück her.
Nach dem Essen wurden die Pferde gebracht,
und Owyn stellte fest, dass sie mit genug Vorräten
für Wochen beladen waren. Die Tiere waren gefüttert und getränkt, und sämtliches Zaumzeug war
gereinigt und repariert worden. Owyn wandte sich
an Dolgan. »Ich danke Euch, Dolgan.«
»Keine Ursache«, sagte der Zwergenkönig. Er
deutete auf Gorath. »Ich habe die seltene Möglichkeit erhalten, diesen Kerl hier kennen zu lernen; ein Vergnügen, das ich nicht hätte missen
wollen.«
Gorath und Dolgan, die inzwischen Freundschaft
geschlossen hatten, gaben sich die Hand. »Deine
Gastfreundschaft ist einzigartig, mein Freund«,
sagte der Moredhel.
»Du bist immer willkommen in Caldara, Gorath
von den Ardaniern.«
»Ich danke dir.« Mit diesen Worten stieg Gorath
auf.
Eine Gruppe von jungen, bewaffneten Zwergen
näherte sich. »Ein paar von meinen Jungs werden
euch bis zum Crydee begleiten und dafür sorgen,
dass ihr heil dort ankommt«, sagte Dolgan.
»Noch einmal, danke«, meinte Owyn. Sie machten sich im Schritttempo auf, da die Zwerge zu
Fuß neben ihnen hergingen. Owyn wandte sich an
Gorath. »Bist du überhaupt in der Lage zu reiten?«
Gorath lachte. »Nein, aber wir tun’s trotzdem.«
»Du bist in einer ungewöhnlich fröhlichen Verfassung, Gorath.«
»Ja«, sagte der Dunkelelb. »Es ist lange her,
seit ich die Gesellschaft anderer Krieger genossen habe, zusammen mit gutem Bier und langen
Geschichten von Tapferkeit und Heldenmut.« Er
wurde ernst. »Es ist viel zu lange her.« Schweigend
verließen sie das Zwergendorf.
    Die Reise durch die Wälder des Grünen Herzens
und den östlichen Teil des Waldes von Crydee verlief ereignislos. Eine Woche, nachdem sie Caldara
verlassen hatten, erreichten sie das Flussufer. »Hier
werden wir kehrtmachen«, sagte der Anführer der
Zwerge, ein Krieger namens Othcal. Er deutete auf
den Fluss. »Das ist der Crydee. Auf der anderen
Seite liegt Elbenheim.«
    »Ich habe es seit gestern gespürt«, sagte Gorath
leise.
Othcal deutete auf einen Pfad. »Etwas mehr als
eine Meile weiter liegt die Furt, die wir gewöhnlich
benutzen. Geht dorthin und wartet.«
Sie verabschiedeten sich von den Zwergen und
ritten weiter. »Worauf sollen wir warten?«, wollte
Owyn wissen.
»Du wirst sehen«, sagte Gorath.
Sie erreichten die Furt, eine große Sandbank,
die von Steinen gehalten wurde;sie hatte den Fluss
dazu gebracht, breiter zu werden

Weitere Kostenlose Bücher