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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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an der Wand angebracht
waren. Als sich die Tür hinter ihnen schloss, war
nur noch eine Steinmauer zu sehen.
Locklear nahm sie mit in sein Quartier, vorbei
an zwei Palastwachen, die den Junker des Prinzen
nur interessiert anblickten, als er mit einem anderen jungen Mann und jemandem, der wie ein großer Elb aussah, vorbeimarschierte.
Locklear warf durch das Fenster einen Blick auf
die Stadt. »In einer Stunde gibt es Essen. Es ist
noch Zeit für ein Bad und frische Kleidung. Wir
können nach dem Essen mit dem Prinzen reden.«
Gorath war irritiert. »Es ist so … seltsam, hier zu
sein.«
»Nicht ganz so seltsam wie die Tatsache, dass du
hier bist«, meinte Locklear, während er die Tür zu
seinem Quartier öffnete. Er trat beiseite, um seine
Gäste einzulassen, dann winkte er einen Pagen
herbei, der gerade einen angrenzenden Gang entlanghuschte. »Junge!«, rief er.
Der Page hielt an und kam dann zu ihm gelaufen. »Ja?«, fragte er.
»Benachrichtige den Prinzen, dass ich mit einer
wichtigen Nachricht zurückgekehrt bin.«
Der Page, der Locklear gut kannte, ließ sich
noch schnell zu einer Bemerkung hinreißen, bevor
er den Auftrag ausführte. »Eine wichtige Nachricht, in Ordnung; möglicherweise ist sie aber nur
für Euch wichtig, oder seid Ihr sicher, dass der
Prinz Eure Meinung teilt, Junker?«
Mit einem freundschaftlichen Klaps auf den
Kopf schickte Locklear ihn weg. »Und sorge dafür, dass wir heißes Wasser für drei Bäder bekommen!«
Der Junge winkte mit der Hand, um zu zeigen,
dass er verstanden hatte. »Ich werde es weitergeben, Junker.«
Locklear ging zurück in sein Zimmer, wo Owyn
– den Rücken an die Wand gelehnt – auf seinem
Bett saß. Gorath stand ein Stück davon entfernt
und wartete geduldig. Locklear ging zu seinem
Kleiderschrank und nahm ein paar Kleidungsstücke heraus. »Während wir baden, werde ich etwas
holen lassen, das groß genug für dich ist«, erklärte
er Gorath. Er reichte Owyn eine Tunika und eine
Hose sowie frische Unterwäsche. »Folgt mir zum
Bad, meine Freunde.«
In dem Zimmer am Ende des Gangs waren vier
Diener damit beschäftigt, heißes Wasser in eine
große Wanne zu gießen; ein weiterer stand dabei
und wartete. »Hinein mit dir«, meinte Locklear zu
Owyn, und der Junge streifte seine schmutzigen
Kleider ab und stieg in die Wanne. Mit einem genüsslichen »Ah« glitt er ins heiße Wasser und lehnte
sich entspannt zurück.
»Ist die dritte Wanne für mich?«, fragte Gorath.
»Eigentlich wollte ich die nehmen, aber wenn
du –«
»Lass sie mit kaltem Wasser füllen.«
Die Diener tauschten bedeutungsvolle Blicke,
aber da Locklear ihnen zunickte, liefen sie dienstbeflissen davon und nahmen auch die zwei Diener
wieder mit, die gerade mit heißem Wasser aus der
Küche gekommen waren. Schon bald kehrten sie
zurück und machten sich daran, auch die letzte
Wanne zu füllen.
Gorath zog sich aus und kletterte hinein; er ließ
sich von einem der Diener kaltes Wasser über den
Kopf schütten, ohne mit der Wimper zu zucken.
Als sie fertig waren und auch für Gorath saubere
Kleider bereitlagen, wollte Owyn wissen: »Wieso
kaltes Wasser?«
»Wir baden in den Gebirgsbächen eines Landes,
in dem die Gipfel nie ohne Schnee sind«, erklärte
Gorath. »Dieses Wasser war für meinen Geschmack
viel zu warm.«
Locklear zuckte mit den Achseln. »Man lernt
doch immer noch dazu.«
»Ja«, sagte Gorath. »Das tust du wohl.«
Als sie angekleidet waren, verließen sie den Baderaum und stellten fest, dass vor der Tür eine
Gruppe von Palastwachen auf sie wartete. »Wir
sollen Euch zum Prinzen bringen, Junker.«
»Nicht nötig«, entgegnete Locklear. »Ich kenne
den Weg.«
Der Sergeant, ein kräftiger, alter Kämpfer, ignorierte den höheren Rang des jungen Adligen.
»Der Prinz hat es anscheinend aber doch für nötig
befunden, Junker.«
Er gab den Soldaten ein Zeichen, und sie nahmen Gorath in die Mitte; jeweils einer marschierte
rechts und links von ihm, zwei folgten hinter ihm.
So gingen sie den Gang entlang, der schließlich in
den Speisesaal führte, wo Prinz Arutha, Prinzessin
Anita und ihre Gäste gerade ihre Mahlzeit beendeten.
Arutha, Herrscher des westlichen Teils des Königreichs der Inseln, saß in der Mitte vom Kopfende
des Tisches. Er war noch immer ein junger Mann.
Obwohl er bereits seit zehn Jahren regierte, waren
auf seinem Gesicht erst seit kurzem die Spuren zu
erkennen, die das Alter und große Verantwortung
gewöhnlich mit

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