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Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition)

Titel: Felix Castor: Ein Höllenhund kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Carey
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die
Eltern
, die tot sind.«

12
    Als ich elf Jahre alt war und mein zwölfter Geburtstag vor der Tür stand, ließ ich eine ganze Reihe von Bemerkungen über ein neues Fahrrad fallen. Es war ein ziemlich vermessener Wunsch, auch wenn es nur ein Gebrauchtrad sein sollte, da mein Vater soeben von der Metal Box Fabrik in Breeze Hill entlassen worden war und wir an einem Punkt angelangt waren, an dem wir entweder im wahrsten Sinne des Wortes Dreck fressen oder zu einem der Kredithaie gehen und es im übertragenen Sinn tun mussten.
    Während der große Tag näher rückte, wurde deutlich, dass es ein großes Geheimnis gab, von dem ich keine Ahnung hatte. Gespräche zwischen meinen Eltern verstummten, wenn ich ins Zimmer kam, und es gab eine allgemeine Atmosphäre von Verschwiegenheit und Anspannung. Wenn ich meinen großen Bruder Matt fragte, was im Gange sei und ob das Ganze mit mir zu tun habe, meinte er, sich solle mich verpissen, weil er seine Hausaufgaben machen müsse. Ich schloss daraus, dass das Fahrrad gekauft worden war und dass es wahrscheinlich die finanzielle Belastung, unter der unsere Familie bereits zu leiden hatte, um einiges verschlimmert haben dürfte. Als selbstsüchtiger kleiner Scheißkerl, der ich damals war, wertete ich dies als gute Nachricht.
    Dann, etwa drei Tage vor meinem Geburtstag, verließ meine Mutter unser trautes Heim: Mein Dad, John, hatte sie schließlich hinausgeworfen, nachdem er sie mit seinem Arbeitskollegen Big Terry (so genannt, um eine Verwechslung mit dem kaum mittelgroßen Terry Seddon zu vermeiden) im Bett erwischt hatte. Sie verschwand mitten in der Nacht, daher bemerkten wir erst am nächsten Morgen, als wir aufwachten, dass sie nicht da war. Dad erzählte uns, sie sei ausgezogen und wohne in Zukunft bei Grandma Lunt in Skelmersdale, was nur die halbe Wahrheit war. Ihre eigene Mutter warf sie ebenfalls raus, da sie keinen Job hatte und nicht für ihren Unterhalt aufkommen konnte. Am Ende ging sie nach London, um sich eine Arbeit zu suchen, und wir hörten und sahen drei Jahre lang nichts von ihr.
    Daher bin ich durchaus bereit zuzugeben, dass ich manchmal ignorierte, was sich genau vor meiner Nase abspielte. Was die intuitiven Gedankenverbindungen und Schlussfolgerungen betraf, war ich nicht immer auf dem Laufenden. Es ist sicher nicht zu hoch gegriffen, wenn ich behaupte, dass ich – so clever ich zweifellos bin – manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sah.
    Aber diesmal lag die Schuld auf der anderen Seite, sozusagen außerhalb meiner Person. Diesmal überfiel mich die Realität mit einer Entwicklung, die ich unmöglich hatte voraussehen können.
    Zuerst versuchte ich, Nickys hässliche kleine Enthüllung mit dem in Einklang zu bringen, was ich bereits wusste. »Wann?«, fragte ich. »Wann sind sie gestorben?«
    »Vergangenen Samstag. Am sechsten Mai. Irgendwann zwischen Mittag und sechs Uhr abends nach Schätzung des Pathologen. Der Mann – Stephen – wurde aus kürzester Entfernung ins Gesicht geschossen, und zwar kniete er zu diesem Zeitpunkt. Keine Anzeichen für einen Kampf. Er sah es kommen und hat es bereitwillig zugelassen. Offensichtlich ein anständiger Kerl. Mit der Frau lief es ein wenig hässlicher ab. Sie wurde gefesselt, mit einem Stuhlbein verprügelt und dann in den Bauch geschossen. Und der Mörder hat sich Zeit gelassen, denn der Gerichtsmediziner datierte ihren Tod auf gut drei Stunden nach dem des Mannes.«
    »Aber …«, brachte ich mühsam hervor. »Ich habe sie zwei Tage danach getroffen – am Montag. Das ergibt keinen Sinn. Willst du mir erzählen …?«
    Ich verstummte, als ich bemerkte, wie hinter zwei Fenstern auf der gegenüberliegenden Straßenseite Licht anging. Dies war eindeutig nicht der beste Ort für eine ausgedehnte Unterhaltung. Ich ging in Richtung Straßenecke. »Der Wagen steht dort«, sagte ich. »Du kannst mir alles während der Fahrt erzählen.«
    Nicky rührte sich nicht. »Ich hab’s dir doch gesagt, Castor, ich nehme ein Taxi. Je weniger ich im Augenblick mit dir zusammen bin, desto besser. Wenn du dir alles anhören willst, musst du es hier tun.«
    Ich drehte mich zu ihm um. »Können wir wenigstens von der offenen Straße runter?«, fragte ich und warf die Arme in einem Schulterzucken nach oben.
    Nicky zögerte. »Ich gebe dir fünf Minuten«, sagte er nach einigen Sekunden. »In der Troy Town gibt es eine Bar. Dort bedient man Warm und Kalt, zumindest tat man es, als ich das letzte Mal dort war. Komm mit.«
    Er

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