Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
Vom Netzwerk:
Sie’s einfach, meinen Segen haben Sie«, sagte der Bürgermeister. »Ich war schon immer der Meinung, dass Finanzgeschäfte, die ein ehrlicher Mensch nicht mehr durchschaut, vermieden werden sollten.«
    Isabelle simste nur die Zahlen »12   :   50«. Bruno hatte also noch etwas Zeit. Er ging in Ivans Café de la Renaissance und erkundigte sich, was es zu essen gab.Bohnensuppe und Wiener Schnitzel, sagte man ihm. Mit anderen Worten, die deutsche Touristin, die Ivan von seinem Winterurlaub in Marokko mitgebracht hatte, teilte noch immer Bett und Küche mit ihm. Seine Tageskarte gab verlässlich Auskunft über seine Liebesbeziehungen. Auch wenn seine Angebetete schon in der nächsten Woche abreisen würde, gäbe es bei ihm noch eine Weile Schnitzel im Angebot, bis eine Griechin käme, die ihm Moussaka schmackhaft machen würde, oder eine Spanierin mit einem Faible für Paella. Bruno mochte die junge Deutsche, nicht zuletzt deshalb, weil sie ein Schnitzel in Saint-Denis eingeführt hatte, das tatsächlich ein Kalbschnitzel war, mit einer knusprigen Panade und so flach geklopft, dass es über den Tellerrand hinausreichte. Es wurde mit einer ganzen geviertelten Zitrone, Kartoffelsalat und Krautsalat gereicht. Dazu würde ein Glas Bergerac Sec vorzüglich schmecken, dachte er, als ihn Ivan hereinwinkte und die Kaffeemaschine neu füllte.
    »Das musst du probieren«, sagte er. »Hat Griseldis vorgeschlagen. Kommt aus Italien und heißt affogato. Ich werde es auf die Speisekarte setzen.«
    Er löffelte ein bisschen Vanilleeis in eine Espressotasse und stellte sie unter die Maschine.
    »Wie schmeckt’s dir?«, fragte er, als sich Bruno noch fragte, ob er den Eiskaffee trinken oder löffeln sollte. Er entschied sich für einen kleinen Schluck aus der Tasse.
    »Ein gutes Dessert für deine plat du jour «, antwortete er.
    Ivan schüttelte den Kopf. »Das kann man doch auch schon gut vormittags trinken und nicht nur als Dessert.«
    Bruno reservierte für ein Uhr einen Tisch für zwei Personen und machte sich dann auf den Weg zu Karims Café des Sports. Es hatte eine Lizenz für den Verkauf von Tabak und lag in der Nähe der Schule, weshalb auch jede Menge Süßigkeiten angeboten wurden. Dahinter waren Zeitungen und Illustrierte ausgelegt, hinter den Tabakwaren stand die große Kaffeemaschine im Durchgang zur Bar. Rashida servierte den Vormittagsgästen Ricard und trug ihren Säugling dabei in einer Schlinge vor der Brust, während Karim, der Star des städtischen Rugbyteams, sich über die Kasse beugte.
    » Un p’tit apéro, Bruno?«, fragte er. Bruno schüttelte den Kopf und zeigte ihm die kleine Plastiktüte mit dem Kaugummipapier, das er in der Höhle gefunden hatte.
    »Das ist diese Sorte hier«, sagte Karim und zeigte in seiner Auslage auf eine knallbunte Packung. »Sehr beliebt. Auch wegen der Sammelkarten von französischen Fußballern. Davon verkaufe ich fünfzig Stück in der Woche, vielleicht mehr. Ist erst seit diesem Jahr im Handel.«
    Das Papier konnte also nicht von einem Touristen während der vergangenen Urlaubssaison weggeworfen worden sein. Und da kein Fußballerbildchen zu finden gewesen war, lag die Vermutung nahe, dass es jemand seiner Sammlung hinzugefügt hatte. Die satanische Messe in der Höhle war also offenbar tatsächlich von Jugendlichen zelebriert worden.
    »Kennst du jemanden, der diese Bilder sammelt?«, fragte Bruno.
    Karim kannte mehrere, vornehmlich Schüler aus der Grund- und Hauptschule, alles Fußballfans, darunter auch einige Mädchen. Er entschuldigte sich, weil ein Kunde nach der neuesten Ausgabe des Télé-Journal verlangte und Ahmed von der Feuerwehr Lotto spielen wollte.
    »Was sagt dir dieser Stummel hier?«, fragte Bruno und zeigte ihm die andere Tüte. »Riecht ziemlich seltsam.«
    Karim musterte den dunkelbraunen Filter, hielt die Nase an die Tüte und grinste.
    »Das ist ein Kretek. Aus Indonesien. Ich bin der Einzige weit und breit, der sie verkauft. Mein Cousin raucht nichts anderes. Sie schmecken nach Nelken und wurden angeblich von einem Asthmatiker erfunden. Es war nicht leicht, einen Importeur zu finden.«
    Er nahm eine Packung aus der Zigarettenauslage und reichte sie Bruno, eine dunkelbraune Schachtel mit der Aufschrift »Djarum Black«. Bruno schnupperte daran und nahm einen Hauch von Gewürznelken wahr.
    »Kauft die sonst noch jemand?«, wollte er wissen.
    »Nur ganz wenige. Als ich sie neu im Angebot hatte, wollten viele mal probieren. Hassan hatte sie neugierig

Weitere Kostenlose Bücher