Fesselnde Lust 1
Schlafzimmer lag ein Orientteppich in dunklem Rot, Schwarz und Gold.
Den größten Teil des Raums nahm das Atelier ein. Sie erblickte die Staffelei, die sie schon von unten aus gesehen hatte, aber Gemälde gab es nicht. Stattdessen standen überall Steinskulpturen, in allen Größen. Alle stellen sie menschliche Körper dar; alle waren sie großartig.
»Sie sind wunderschön«, hauchte sie.
»Es freut mich, dass sie dir gefallen. Komm, sieh dir die Aussicht an.«
Sie trat neben ihn an eins der Fenster, von denen aus der Blick über Venice ging.
»Tagsüber sieht man von hier aus das Meer. Wenn du hinhörst, kannst du die Wellen rauschen hören. Schließ mal die Augen.«
Er legte ihr die Hand vor die Augen. Sie versuchte, auf die Brandung zu lauschen, aber sie musste ständig nur daran denken, dass er sie berührte. Dass er noch mehr mit ihr machen würde. Und dass er so dicht neben ihr stand, dass sie seine Haut riechen konnte. Er duftete schwach nach etwas Süßem - wie Honig.
Sie verlor die Kontrolle über die Situation, und sie wusste es. Aber sie konnte nichts dagegen tun. Und dabei hatte er noch nicht einmal angefangen.
Er schob ihre Haare beiseite und legte ihr die Hand in den Nacken. Sie erstarrte.
»Schscht, Rowan, ganz still«, flüsterte er, als ob er ein verängstigtes Tier beruhigen wollte. Aber wahrscheinlich war sie im Moment auch nichts anderes.
Sie war bereits völlig außer sich.
Sie versuchte, ihre Muskeln zu entspannen, aber sie blieben angespannt. Sie war erregt.
Als er seine Lippen hinten auf ihren Nacken drückte, gaben ihre Beine fast nach. Die Geste war so unerwartet, so sanft und warm. Ihr Geschlecht wurde sofort feucht.
»So ist es besser«, flüsterte er. »Wir fangen jetzt an.«
Er zog sich zurück, und sie stand blinzelnd und verwirrt da.
Mit raschen Schritten ging er durch den Raum und schaltete alle Lampen aus, bis nur noch ein paar kleine Lämpchen in dem riesigen Raum leuchteten. Im Schlafbereich drehte er sich zu ihr. »Komm, Rowan.«
Er wartete. Sie blieb wie angewurzelt stehen. Verschwommen nahm sie die Sterne am Himmel, den Halbmond wahr, aber sie konnte keinen Schritt tun.
»Hör auf, dich dagegen zu wehren, Rowan. Dann hat es keinen Zweck, dass du hier bist.«
Sie biss sich auf die Lippe. Warum kamen ihr die Trä nen?
»Rowan.« Seine Stimme war ganz sanft, und doch befehlsgewohnt. »Komm.« In schärferem Tonfall setzte er hinzu: »Jetzt.«
Etwas in ihr löste sich. Vielleicht lag es an seinem Tonfall. Sie setzte sich in Bewegung und trat auf den Orientteppich vor ihm.
»Gut.« Er lächelte.
Langsam ging er um sie herum, wobei seine Fingerspitzen leicht ihre Schultern, ihre Arme, ihre Handrü cken streiften. Allein schon seine leichten Berührungen ließen sie erbeben. Schon lange nicht mehr hatte sie sich so verwirrt und schwach gefühlt. Vielleich sogar noch nie. Es gefiel ihr nicht.
Aber er sollte nicht aufhören, sie zu berühren.
Schließlich trat er einen Schritt zurück.
»Zieh dich aus, Rowan, bis auf deinen BH und dein Höschen.«
»Was?«
»Tu es einfach.«
»Das kann ich nicht.«
»Du kannst es. Und du willst es. Für mich.«
Wut stieg in ihr auf. »Nein.«
Christian verschränkte die Arme und blickte sie nur an.
»Haben wir eine Vereinbarung oder nicht, Rowan?
Wenn nicht, dann verschwenden wir hier beide nur unsere Zeit. Aber wenn doch, wirst du meinen Befehlen gehorchen müssen, weil es anders nicht funktioniert.
Das weißt du genau.«
»Ich habe dir doch gesagt, ich bin nicht devot«, entgegnete sie, immer noch wütend.
»Ja.« Nachdenklich rieb er sich mit der Hand übers Kinn. »Wenn du jetzt schon der Meinung bist, dass wir fertig sind, dann musst du gehen.«
In seiner Stimme schwang immer noch Stärke mit. Er war nicht geschlagen. Ihr drehte sich der Kopf. Am liebsten wäre sie die Treppe hinuntergerannt, hinaus in die Nacht, in die Sicherheit ihres Autos.
Aber sie war zu stolz, um zurückzuweichen. Und ihr Körper summte vor Verlangen.
Und am liebsten wäre sie immer noch in Tränen ausgebrochen.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich … ich bleibe.«
»Dann zieh dich aus.«
Er setzte sich auf die Bettkante und wartete.
Trotzig, aber mit fliegenden Händen knöpfte sie ihre Bluse auf und zog sie aus. Ihr enger Rock folgte, und dann trug sie nur noch ihren unschuldigen weißen Spitzen-BH mit dem passenden Höschen, die sie heute Abend mit Bedacht ausgewählt hatte, und ihre schwarzen Stilettos.
Sie hatte sich noch
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