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Fesselnde Lust 1

Fesselnde Lust 1

Titel: Fesselnde Lust 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bradley
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betrachten, merkt man, dass du das Schöne in der Welt siehst. Und das, meine Rowan, ist Kunst.«
    Er legte seine Hand über ihre, und ihr lief ein warmer Schauer über den Rücken.
    Meine Rowan.
    Hübsch.
    Der Kellner brachte Wein, einen delikaten franzö sischen Pinot Noir, und Christian nahm seine Hand fort, um sein Glas zu ergreifen.
    Rowan trank ebenfalls einen Schluck. Wie Seide glitt der Wein ihre Kehle hinunter.
    »Jetzt bist du an der Reihe. Erzähl mir von deiner Arbeit.«
    »Ach, das ist eine lange Geschichte. Aber um es kurz zu machen, ich habe als Kind schon gezeichnet, mit sechzehn gemalt, und mit achtzehn habe ich die Skulptur entdeckt.«
    »Was sagen deine Eltern dazu, dass du Künstler bist?«
    Er schwieg einen Moment, und eine Wolke huschte über sein Gesicht. »Meine Mutter und meine Schwester haben mich immer unterstützt. Sie sind zu allen meinen Ausstellungen gekommen, bis meine Mutter vor sechs Jahren gestorben ist. Dann hat meine Schwester geheiratet und ist nach Boston gezogen. Und ich bin nach Europa gegangen.«
    Sie spürte seine Anspannung. Sein Gesicht hatte sich verfinstert, aber sie wollte trotzdem mehr wissen.
    »Und dein Vater?«
    »Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, war ich noch ein Kind. Ich weiß nicht, wo er ist oder ob er überhaupt noch lebt. Aber es spielt auch keine Rolle.« Er trank einen Schluck Wein.
    Rowan schüttelte den Kopf. »Doch, es spielt schon eine Rolle.«
    Er blickte sie an. Seine Augen waren dunkel. »Themenwechsel, Rowan.«
    Er duldete keinen Widerspruch. Und sie begriff, dass sich dahinter eine Verletzung verbarg, die sie nichts anging.
    »Gut. Erzähl mir, warum du nicht mehr malst. Ich habe die Staffelei in deinem Atelier gesehen, aber keine Bilder.«
    Er entspannte sich ein wenig, und sein Gesicht wurde weicher. »Manchmal fertige ich vorher Skizzen an, oft in Bleistift oder Kohle. Aber Bildhauern fällt mir leichter als Malen. Es ist taktiler. Wenn ich male, muss ich mein Modell stärker erspüren.« Er zuckte mit den Schultern. »Außerdem hat mich schon lange nichts mehr zum Malen inspiriert.«
    Er blickte sie an und verzog die Lippen zu einem geheimnisvollen Lächeln. »Dich möchte ich malen, Rowan. Und auch eine Skulptur von dir machen.«
    »Mich?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Er drehte sein Weinglas in den Fingern und lehnte sich entspannt auf seinem Stuhl zurück. »Weil ich dich schön finde. Weil ich die Linien deines Körpers, die Form deines Gesichts, deiner Hände liebe. Deine Knochenstruktur ist perfekt. Und vielleicht auch, weil ich dich nie vergessen möchte.«
    Ihr Herz flatterte. Sie hatte einen Kloß im Hals und bekam kaum Luft.
    Was war sie? Ein unsicherer Teenager, dem man mit ein paar schönen Worten den Kopf verdrehen konnte?
    Aber sie spürte, dass er es ernst meinte.
    »Vielleicht…«
    Er beugte sich ein wenig vor und sagte leise und intim: »Wenn ich dich fessele und dich ankette, hast du keine andere Wahl, oder?«
    Sie bekam einen trockenen Mund. In seinen Augen stand ein verschmitztes Zwinkern, das sie einfach unwiderstehlich fand.
    Und noch unwiderstehlicher war das Bild, das er von ihr entworfen hatte. Hilflos gefesselt und angekettet.
    Ja.
    Er senkte seine Stimme zu einem Flüstern, das ihr durch und durch ging. »Es könnte jederzeit passieren. Du solltest mal darüber nachdenken.«
    Er hob die Hand und strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. Verlangen durchfuhr sie wie ein Stromstoß. Als der Kellner die Austern brachte, lehnte Christian sich wieder zurück.
    Auch sein Blick war dunkel und voller Verlangen, dachte Rowan. Ihn erregte der Gedanke, sie in Ketten zu malen, genauso wie sie.
    Sie hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Sie brauchte bloß in seine blaugrünen Augen zu blicken und verlor sich im Meer.

7
    A uf dem Heimweg fragte Christian sie: »Wo wohnst du, Rowan?«
    »In Century City.«
    »Sag mir die Adresse.«
    »Was?«
    »Wir fahren jetzt dorthin.«
    Halb erwartete er, dass sie Einspruch erheben würde, aber sie erwiderte bereitwillig: »Olympic Boulevard drei-drei-null-fünf-drei.«
    Sie fragte ihn auch nicht, warum sie gerade zu ihr fuhren. Den Rest der Fahrt saß sie schweigend neben ihm.
    Das Gebäude war eins dieser riesigen, glänzenden Hochhäuser, mindestens dreißig Stockwerke hoch, und ragte wie ein schlanker, schwarz verspiegelter Monolith über der Stadt empor. Ihre Wohnung war vermutlich ganz in schwarzem Leder, mit großen, fast leeren Räumen. Und hervorragend organisiert. Christian

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