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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Boden unter den Füßen.
    »Also gut, wir reden nach dem Lunch darüber. Bist du bereit, in die Höhle des Löwen zu gehen?«, fragte er reserviert.
    Nachdem Mila einmal tief durchgeatmet und die Schultern zurückgenommen hatte, nickte sie, zwang sich zu einem Lächeln und ging durch die Tür, die Lucian ihr aufhielt.

19
    I m Blauen Salon , der glücklicherweise von Lady Margarets Dekorationswut verschont geblieben war, hatten sich bereits alle Beteiligten des informellen Mittagessens versammelt. Lord Hubert und Sebastian hielten je ein Glas Scotch in der Hand und waren in ein angeregtes Gespräch vertieft. Offenbar kannten die beiden sich, was auch erklären würde, warum der junge Adlige seine Freundin Florence begleitete. Sie stand mit zwei Frauen zusammen, deren Auftreten und Garderobe vermuten ließen, dass sie aus besseren Kreisen stammten. Sie waren etwa in ihrem Alter und hätten sehr gut ehemalige Mitschülerinnen aus dem Eliteinternat sein können, das Florence besucht hatte. Mila hatte die beiden allerdings noch nie zuvor gesehen, und eigentlich kannte sie die Clique zumindest vom Sehen her recht gut, in der sich ihre Freundin zu Hause fühlte. Vielleicht , dachte sie, sind es ja auch spezielle Freundinnen von Margaret . Womöglich hatte sie Unterstützung bei den Sukkubi angefordert.
    Aufmerksam ließ sie den Blick weiter durch den Raum gleiten. Anthony stand vor einem eleganten Lehnsessel und schien interessiert den Ausführungen einer dunkelhaarigen Schönheit zu lauschen, die mit südländischem Temperament gestikulierte und jeden zweiten Satz mit einem kehligen Lachen beendete. Genau in dem Augenblick, als sie sich fragte, wo Lady Margaret sein mochte, betrat die Hausherrin wie auf ein Stichwort den Raum durch die weit geöffneten französischen Fenster. An ihrer Seite ein junger Gott. Anders konnte man den Mann nicht bezeichnen, dessen Züge so ebenmäßig waren, dass sie es auf eigenartige Weise als störend empfand.
    Mila kannte Lucians wahres Gesicht, das ein Engel nur zeigte, wenn er in seinem Element war. Für sie war er das attraktivste Geschöpf, das sie jemals gesehen hatte. Wahrhaftig ein Engel. Betörend, tiefgründig und von tödlicher Eleganz. Margarets Begleiter jedoch wirkte bei all seiner Schönheit wie eine leere Hülle, seelenlos.
    Die Sukkubi sind harmlos, aber vor ihm nimm dich in Acht, er ist hier, um die Gedanken der Hausgäste zu lesen.
    Die Zufriedenheit in Lucians Stimme war nicht zu überhören, und Mila wusste nicht, ob er sich über ihre Lobpreisungen freute oder über die richtige Einschätzung der neu hinzugekommenen Gäste.
    Das Amulett lag plötzlich warm und deutlich spürbar in ihrem Dekolleté, und es bereitete ihr Mühe, nicht danach zu greifen. Auch ohne es zu berühren, kam es ihr vor, als hüllte sie ein mildes Licht ein, das Lucians Handschrift trug. Obgleich sie die Warnung vor der Begabung des gefährlichen Schönlings ernst nahm, fühlte sie sich absolut sicher. Doch sie wäre nicht sie selbst gewesen, hätte sie nicht trotz alledem behutsam ihre eigenen Schutzschilde geprüft und dem archaischen Feuer, das warm und schläfrig in ihrer Mitte ruhte, versichert, alles im Griff zu haben.
    »Da sind Sie ja endlich!« Margaret ging mit ausgestreckten Armen auf Lucian zu. »Und ich habe schon befürchtet, wir müssten auf Ihre Gesellschaft verzichten. Kommen Sie, ich muss Ihnen unbedingt die anderen Gäste vorstellen.« Damit hakte sie sich bei ihm unter, warf Mila einen geringschätzigen Blick zu und ließ sie einfach stehen.
    Verunsichert sah sie sich um. Margarets gefährlicher Begleiter musterte sie kurz und wandte sich dann ab. Anthonys Lippen zeigten ein schmales Lächeln, doch er machte keine Anstalten, sie aus dieser unangenehmen Situation zu retten.
    Erstaunlicherweise war es ausgerechnet Sebastian, der ihr mit freundlicher Miene entgegenging, um sie zu begrüßen. »Möchtest du etwas trinken? Aber ich fürchte, für einen Aperitif ist es ein wenig zu spät«, fügte er hinzu. Da öffneten sich schon die Türen zum Speiseraum, und Lord Hubert lud seine Gäste ein, ihm zu folgen.
    Florence’ Freund führte sie hinein, fand im Nu die Tischkarte mit Milas Namen und rückte ihr den Stuhl zurecht. Danach entschuldigte er sich verlegen, um Florence abzuholen, die weiter oben am Tisch platziert worden war. Dabei warf er einen missbilligenden Blick auf Lucian, dessen Aufgabe es eindeutig gewesen wäre, an Milas Seite zu bleiben.
    Ich bin sofort bei dir , ließ

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