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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Anweisungen.
    Juna lachte. »Ja, aber dieses elektrische Feuer ließ sich natürlich weder verdrängen noch ignorieren. Und bis ich das begriff, habe ich ziemlich viele Probleme heraufbeschworen, wie du dir vorstellen kannst. Als Arian eines Tages plötzlich nackt aus meinem Schrank stieg …«
    »Wie bitte?«
    »Wächterengel kommen – wie soll ich sagen? – unschuldig wie Neugeborene auf diese Welt. Es dauert eine Weile, bis sie ihre Kräfte wiedererlangen. Aber das ist nicht so wichtig.« Sie stand auf, nahm zwei Gläser und goss beide ungefragt bis zum Rand mit einem von Lucians teuren Rotweinen voll. »Keine Sorge, das ist wirklich nur Wein. Du musst ihn nicht trinken, aber ich brauche jetzt etwas Stärkeres als Tee.«
    Vorsichtig nippte Mila daran. »Lecker, aber nach dem Drogencocktail, den Lucian mir eingeflößt hat, bestimmt nicht so bekömmlich.«
    »Ups!«, sagte Juna, und beide lachten.
    Schließlich stellte Mila das Glas beiseite. »Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja: Arian fiel also nackt aus deinem Schrank … Erzähl mir nicht, dass dein Gedächtnis darunter gelitten hat. Ich will alles wissen!«
    »So ungefähr stimmt’s.« Nachdem sie einen großen Schluck genommen hatte, hustete Juna und füllte ihr Glas mit sprudelndem Mineralwasser auf. »Kaum hatte ich den Schock überwunden und akzeptiert, dass Engel nicht nur in meiner Fantasie existierten, tauchte Lucian auf und brachte mein ohnehin schon ziemlich wackliges Weltbild erneut durcheinander.« Sie lächelte, als erinnerte sie sich an eine besondere Begebenheit. »Arian ist mein Seelengefährte. Wir würden unser Leben, unsere Seele und die Unsterblichkeit füreinander geben«, fügte sie erklärend hinzu. »Lucian hat von Anfang an nur mit mir geflirtet, um Arian zu provozieren. Und das ist ihm gelungen. Tut es heute noch. Seelenpartner neigen offenbar dazu, eifersüchtig zu reagieren. Ich habe selbst manchmal damit zu kämpfen«, gab sie verlegen zu. »Lucian kann ausgesprochen einnehmend sein. Aber wem erzähle ich das? Du weißt es selbst am besten.« Nach einem Schluck aus ihrem Glas sprach sie weiter. »Bisweilen hatte ich aber auch Angst vor ihm, er ist oft so kalt. Eines rechne ich ihm hoch an, es gab brenzlige Momente, in denen ich beinahe schwach geworden wäre, gedrängt hat er mich nie zu etwas.«
    Sie errötete, als erinnerte sie sich an eine ganz spezielle Situation, und Mila spürte den erwähnten Stich der Eifersucht nun ihrerseits. War doch etwas zwischen den beiden, das über Freundschaft hinausging?
    »Mach dir keine Sorgen. Wir hatten nichts miteinander«, sagte Juna, die ihren Gesichtsausdruck richtig gedeutet hatte. »Ich habe viel von ihm gelernt, und als ich ihn brauchte, war er da. Ich weiß, es klingt angesichts unserer unterschiedlichen Herkunft seltsam, aber für mich ist er ein Freund.«
    Erneut durchfuhr Mila dieser hinterhältige Schmerz des Misstrauens.
    Eifersüchtig? Ihre innere Stimme liebte es, den Finger in eine offene Wunde zu legen. »Und darum findest du es auch in Ordnung, dass er mich mit dem Gift fast umgebracht hat?«, fragte sie schroffer als geplant.
    »Du bist genau wie Arian, immer traut ihr ihm nur das Schlimmste zu. Mila, gleichgültig, welchem Herrn er dient, Lucian ist ein Geschöpf des Himmels. Elysium war einst sein Zuhause. Versucht doch auch einmal, das Gute in ihm zu sehen!« Juna seufzte. »Natürlich bin ich entsetzt, und ich verstehe auch nicht so recht, warum er dir dieses Zeug zu trinken gegeben hat. Mit seiner Magie wäre es viel einfacher und zuverlässiger gewesen, dich ruhigzustellen.«
    Mila gab einen missbilligenden Ton von sich, schwieg aber.
    »Wenn du es auch nicht hören möchtest: Stanmore House ist nicht sicher für dich!«
    Genau das hatte er ebenfalls gesagt. »Woher willst du das wissen?«, fragte sie scharf, und sofort tat es ihr leid. Juna tat wahrscheinlich nur, was man ihr auftrug.
    »Wenn du glaubst, dass ich nur nachplappere, was Arian oder Lucian sagen, dann irrst du dich.« Juna holte tief Luft und fuhr ruhiger fort: »Die beiden versuchen zwar ständig, mir Vorschriften zu machen. Aber ich kann sehr gut selbst entscheiden, was ich für richtig halte und was nicht! In Stanmore sind Kräfte am Werk, die mir ausgesprochen unheimlich sind.«
    »Liest du meine Gedanken?« Nun war Mila verunsichert.
    »Was hat er dir überhaupt beigebracht? Wir können keine Gedanken lesen, aber Emotionen. Und darin sind wird ziemlich gut«, knurrte Juna.
    Bei Lucian und mir ist

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