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Feuersuende

Feuersuende

Titel: Feuersuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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und hatte die Arme wie ein Toter kreuzweise über die Brust gelegt.
    Mit einem Ruck richtete er sich auf und musterte mit einem raschen Rundblick seine Umgebung und sich selbst. Er fühlte sich sauber und trug noch immer die schwarzen Hosen und das schwarze T-Shirt, das ihm von Boone nach seiner Dusche insBad gelegt worden war. Der Aufwand, den Boone da betrieben hatte, ein komplett eingerichtetes Badezimmer samt Dusche und Wasseranschluss in seine außerirdische Blase zu befördern, war kaum zu ermessen.
    Was Boones Motiv anging, machte sein Handeln Lokan nur noch misstrauischer. Sich für seine Rettung zu revanchieren war eine Sache. Aber dieser Kerl hatte die Messlatte so verdammt hoch gelegt, dass sie schon nicht mehr in Sichtweite war. Irgendetwas ging hier vor.
    Spannung lag plötzlich in der Luft, und Lokan hatte das Gefühl, als sollte das Rätsel gleich gelöst werden. Er konzentrierte sich auf die Schwingungen und versuchte herauszufinden, aus welcher Richtung diese Energie kam. Bis tief unter die Haut ging das Kribbeln.
    Jemand war hier, Lokan konnte ihn jedoch nicht orten. Auch waren die Signale, die bei ihm ankamen, keine, die er kannte. Wer immer der Supernatural war, der sich ihm näherte, Lokan war sicher, dass er ihm nie zuvor begegnet war. Er stand auf und drehte sich um. Aber nichts war zu sehen als grauer Fels und dunkle Schatten.
    Wenig später sah er doch etwas. Ein Stück weiter weg bewegte sich im Dunklen verborgen ein Schatten. Wenn es jemand anderer als der ihm versprochene Führer war, musste er auf der Hut sein. Lokan setzte sich auf die Steinplatte zurück und wartete ab. Die erste Bewegung sollte von dem anderen kommen, nicht von ihm.
    Wieder spürte er einen Luftzug, aber so schwach, dass er ihn vielleicht gar nicht bemerkt hätte, wäre er nicht darauf gefasst gewesen. Wer immer das dort war, er kam langsam näher.
    Noch näher … noch ein Stück. Die Stille ringsum war ohrenbetäubend.
    Mit einem Satz sprang Lokan auf, hatte den Gegner an der Gurgel gepackt und hielt mit der anderen Hand dessen Handgelenk fest. Er war drauf und dran, durch die Rippen seines Gegenübers zu stoßen und die Finger um das noch schlagendeHerz zu krallen. Sein Blut war vor Zorn und Verbitterung derart in Wallung gekommen, dass es laut in seinen Ohren rauschte. Jetzt ein sauberer Todesstoß, und der Dämon in ihm wäre fürs Erste besänftigt.
    Nach dieser ersten Aufwallung zügelte sich Lokan. Die weit vernünftigere Reaktion war, zunächst einmal nachzufragen. Mit einem schnellen Griff drehte er seinem Gegner den Arm um, sodass der andere mit dem Rücken zu ihm stand. Dann hörte er einen leisen Aufschrei. Es war der Schrei einer Frau. Und erst da fielen ihm die zierliche Figur und die ganz und gar unmännlichen Kurven dieser Gestalt auf. Und der niedliche runde Po, den er in seiner Leistengegend spürte. Gleichzeitig stieg Lokan ein zarter Duft in die Nase. Vanille.
    „Verdammte Scheiße, das darf doch nicht wahr sein.“
    Lokan ließ los und sprang unwillkürlich einen Schritt zurück. Dann stand er da, atmete in raschen Stößen und verstand die Welt nicht mehr.
    „Lokan“, sagte sie leise und rieb sich das Handgelenk, an dem er sie gepackt hatte.
    „Du bist …“ Du bist es doch nicht wirklich , wollte er sagen. Aber sie war es wirklich. Kein Zweifel.
    Ein hässlicher Gedanke kam ihm, und alles in ihm krampfte sich zusammen. Wenn sie hier war, wo war … „Bryn“, rief er aus. Seine Stimme klang rau. „Wo ist Dana? Hat er sie …?“
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm. Die Berührung elektrisierte ihn und rief ihm schlagartig in Erinnerung, wie lange es schon her war, dass ihn jemand berührt hatte.
    „Sag, was los ist“, brachte er mit Mühe hervor.
    „Es geht ihr gut. Sie ist in Sicherheit.“ Die Antwort beruhigte ihn für einen Moment, dennoch fiel es ihm schwer, das zu glauben. Logisch sprach alles dagegen. „Sie …“ Bryn verstummte.
    „Was?“
    „Sie vermisst dich.“
    Bei diesen Worten kam es ihm vor, als hätte Bryn ihm das Herz bloßgelegt. Sie schmeckten so süß und waren doch soschmerzhaft. „Wo ist sie?“, drang er ungeduldig in sie. „Sag mir, dass er sie nicht bekommen hat. Sag mir, dass sie nicht bei Sutekh ist.“
    Bryn antwortete nicht gleich, und Lokan gefror das Blut in den Adern. So musste es sich anfühlen, wenn man flüssigen Stickstoff intravenös injiziert bekommt. „Sie ist bei meinen Brüdern“, erklärte Bryn endlich.
    Bei ihren Brüdern. Lokan musste

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