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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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Display.
    Jeanette. Enttäuscht rief sie die Nachricht auf und las.
    »Muss echt mal reden. Hast du Zeit? LG .«
    Magdalena sah auf die Uhr. Dieser finnische Verbrecher musste noch kurz warten.
    »Ich gehe kurz raus«, flüsterte sie, als sie an Barbro vorbeikam, die telefonierte. »Rathausrunde.«
    Barbro nickte mit dem Hörer am Ohr.
    Magdalena ging über die Straße und die Köpmangatan entlang. Unter dem Vordach der Swedbank blieb sie stehen und sah sich die Immobilienanzeigen im Schaufenster an.
    »Havrevägen. Bungalow in sehr kinderfreundlicher und ruhiger Lage in einer Sackgasse mit direktem Zugang zu Wald und Grün. 115 Quadratmeter, 650000 Kronen.«
    Sie suchte weiter und fand einen falunroten Hof in Lakene.
    »Charmantes Haus für Freizeit oder dauerhaftes Wohnen. Ruhige Lage mit der Natur um die Ecke. Behutsam renoviert. Wird mit Inventar verkauft. 475000 Kronen.«
    Vielleicht würde sie das wieder rauskriegen, was sie in das Haus gesteckt hatte, schließlich hatte sie Küche und Bad neu gemacht.
    Schon von Weitem konnte Magdalena das zerschlagene Schaufenster in Jeanettes Frisiersalon sehen. Nur im Rahmen steckten noch Scherben, die wie Haifischzähne aussahen.
    Als sie in den Salon kam, sah sie Jeanette im Dunkeln in einem Rattansessel sitzen. Ihr Kopf lehnte schwer an der Rückenlehne, und die Arme hingen kraftlos herab. Der ganze Fußboden war voller Glasscherben.
    »Was ist denn passiert?«
    Das war eine dumme Frage, aber sie konnte nicht anders. Magdalena tastete nach dem Lichtschalter. Als das Licht anging, blinzelte Jeanette, rührte sich aber nicht.
    »Ja, das kann man sich wirklich fragen«, sagte sie. »Das kann man wirklich.«
    Magdalena hatte sie noch nie so resigniert oder tatenlos gesehen.
    »Sollen wir nicht ein bisschen aufräumen?«
    »Nein«, sagte Jeanette und machte eine lange Pause. »Wir müssen warten, bis die Polizei kommt. Ich warte jetzt schon seit zwei Stunden.«
    Sie seufzte.
    Magdalena hörte Gundes Stimme. Und die Polizei unternimmt rein gar nichts. Es lohnt sich kaum, so etwas anzuzeigen, das führt doch zu nichts.
    Nein, so durfte man nicht denken. Das war Zufall. Natürlich war das Zufall.
    »Es ist wie ein Fluch«, sagte Jeanette.
    »Ein Fluch?«
    Magdalena setzte sich in den anderen Sessel und schob die Tasche unter den Tisch.
    »Ja, so fühlt es sich an.«
    Magdalena erinnerte sich an ihr gemeinsames Abendessen und Jeanettes Begeisterung bei der Jobsuche, die Freude in ihrem Blick. Nun wirkte es, als sei sie in der letzten Woche um Jahre gealtert.
    »Ich verstehe ja, dass das hier blöd ist, aber wenn du erst mal aufgeräumt hast, dann …«
    »Es ist nicht nur das hier …«
    Jeanette legte die Hände in den Schoß und strich sich mit dem Zeigefinger über die lackierten Nägel der anderen Hand.
    »Es ist Sebastian«, sagte sie schließlich. »Er hat mit Drogen zu tun.«
    »Was sagst du da?«
    Magdalena richtete sich im Stuhl auf.
    »Ja, so ist es. Vor ein paar Tagen ist er von der Polizei erwischt worden, und morgen haben wir einen Termin beim Jugendamt. Da hab ich mich mal wieder selbst betrogen.«
    Die Türglocke, die wenigstens noch heil war, klingelte, als Petra Wilander den Salon betrat. Jeanettes Blick entnahm Magdalena, dass die beiden sich kürzlich schon einmal begegnet waren, doch keine von beiden ließ sich etwas anmerken.
    »Hallo«, sagte Petra, als sie Magdalena entdeckte. »Alles in Ordnung?«
    Magdalena stand auf, nahm ihre Tasche und hängte sie über die Schulter.
    »Na ja, geht so.«
    Sie wies mit den Händen auf das Durcheinander. Petra nickte. Das Leben konnte manchmal ganz schön schwierig sein.
    »Sagen Sie mal, dieser Finne, nach dem Sie suchen, was ist das denn für einer?«
    Petra lächelte, sah aber fast ebenso müde aus wie Jeanette.
    »Sie geben auch wirklich niemals auf. Ich würde Ihnen gern helfen, aber das machen Sie am besten mit Munther aus.«
    Petra wandte sich Jeanette zu und holte einen Block aus der Tasche.
    »Also, das sieht ja nicht gerade lustig aus. Wann haben Sie das entdeckt?«
    Noch ehe Jeanette antworten konnte, beeilte sich Magdalena zu sagen:
    »Ich muss mich beeilen. Kommst du jetzt klar?«
    Jeanette nickte.
    »Bis später!«
    Magdalena ging langsam die Kyrkogatan entlang. Obwohl sie viel zu tun hatte, wollten ihr die Beine nicht recht gehorchen. Sie setzte die Sonnenbrille auf und nahm die Wasserflasche aus der Tasche.
    Auf der anderen Seite der kleinen Geschäftsstraße stand ein Mann in Shorts und grauem Hemd am

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