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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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hast.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«

KAPITEL 14
    A m Morgen nach der königlichen Hochzeit ging es im Hof der Festung Shekerishet geschäftig zu: Die Hochzeitsgäste machten sich bereit, abzureisen. König Kalcen und sein Gefolge gingen zuerst, Donelan und seine Leute aus Isencroft verließen den Hof kurz vor dem Abendessen. Den ganzen Tag nutzten die Adligen das für die Jahreszeit milde Wetter, um nach Hause zu gelangen. Jonmarc sah ihnen von seinem Balkon aus zu. Aus der Eile, mit der manch ein Adliger seine Sachen zusammenpackte, schloss er, dass die Attacke des Monsters einiges mehr zur hastigen Abreise beigetragen hatte, als eine leere Speisekammer es vermocht hätte.
    Carina war damit beschäftigt gewesen, Cam und Donelan zu verabschieden, was beinahe den ganzen Tag gedauert hatte. Jonmarc war ärgerlich über die Verzögerung, denn so konnte er sie nicht privat sehen. Erst nach dem siebten Glockenschlag öffnete sich die Tür des Wohnzimmers, in dem er wartete.
    »Ich fing schon an, mir Sorgen zu machen«, sagte Jonmarc und stand auf, um sie zu begrüßen. Sie sah müde aus.
    »Nachdem ich Cam Lebewohl gesagt hatte, habe ich noch einmal bei Harrtuck vorbeigeschaut. Er wird wieder gesund – aber es wird eine Weile dauern, bevor er wieder wirklich zum Kämpfen bereit ist.«
    Jonmarc nahm ihre Hand. »Er sollte nicht mehr in den Kampf ziehen. Er sollte jetzt nur noch eine bequeme Stellung am Hof haben.«
    Carinas Augen wurden dunkel. »Es wird nicht mehr lange dauern, bis Tris in den Krieg ziehen muss«, meinte sie. »Ich hoffe für Kiara, dass du Recht hast.«
    Jonmarc schlang seine Arme um sie und hielt sie fest. Obwohl sie eine Hofrobe trug, hing der Duft ihrer Kräuter und Tränke an ihr, ein würziger, erdiger Duft. Ihre Hand glitt über seine Schulter. Er hatte das Kettenhemd in seinem Zimmer gelassen und er zuckte zusammen, als sie seine Prellungen von der Auseinandersetzung am Tag zuvor berührte.
    »Bei all der Aufregung gestern habe ich mich gar nicht um deine Schulter gekümmert.«
    »Es ist nichts.«
    Carina ließ ihre Hand unter seinen Hemdkragen rutschen. Ihre Magie linderte den Schmerz in seinen blauen Flecken und den gezerrten Muskeln. Jonmarc kam in den Sinn, wie sehr er nach ihrer Berührung verlangte.
    »Letzte Nacht, als du Harrtuck geheilt hast, da habe ich etwas gespürt – wie du meinen Verstand berührt hast.«
    Carina sah an ihm vorbei und befreite sich aus seinen Armen, so als hätten seine Worte einen Nerv getroffen. »Es tut mir leid, ich hätte das nicht ohne Erlaubnis tun dürfen.«
    »Als du mit Tris und Carroway zusammen geheilt hast – war es da genau so?« Die Worte platzten aus ihm heraus, bevor Jonmarc sie aufhalten konnte, und er fühlte sich auf der Stelle schlechter gelaunt, wohl wissend, wie lächerlich und eifersüchtig er klang. Aber er wollte es unbedingt wissen.
    »Nein«, sagte sie und Jonmarc wunderte sich selbst, wie erleichtert er sich fühlte. »Ich dachte nur, dass es fair wäre, es dich wissen zu lassen.«
    »Mich was wissen zu lassen?«
    »Was es wirklich heißt, einem Heiler nahe zu sein.« Jonmarc hörte Trauer und Angst in ihrer Stimme. »Einige Männer haben Angst davor, eine Heilerin zu lieben. Sie sagen, wir stehlen Seelen.«
    Jonmarc trat hinter sie und drehte sie sanft zu sich um. »Ich habe keine Angst«, sagte er. »Du kannst mir nichts stehlen, was du schon längst besitzt.«
    Er küsste sie leidenschaftlich und war überrascht, wie verlangend sie seinen Kuss erwiderte. Er ließ seine Hand von ihrer Schulter gleiten und umfasste ihre Brust. Sie wich nicht zurück. Ermutigt machte er sich an den Bändern ihres Mieders zu schaffen und war überrascht und erfreut, als er spürte, wie ihre Finger am Gürtel seiner Hose nestelten.
    Der dicke noorische Teppich vor dem Feuer war weich und warm, als er sie mit sich dort hinunter zog. Er überlegte, ob er langsam vorgehen sollte, denn vielleicht hatte sie nicht viel Erfahrung, aber gleichzeitig fühlte er auch, dass ihr Verlangen und ihre Lust der seinen entsprachen. Jonmarc kannte sehr wohl ihre Berührung als eine Heilerin. Jetzt bewegten sich ihre Hände als seine Geliebte über seinen Körper und er entdeckte, dass ihre Gabe auch auf wesentlich angenehmere Arten genutzt werden konnte. Sie sah ihn an und in diesem Moment spürte er die Berührung ihres Verstandes an seinem, in einer Umarmung, die mindestens so intim war wie die ihrer beiden Körper. Wenn es so ist, wenn sie meine Seele stiehlt,

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