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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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und Julia fand, dass Isabel entschieden zu viel wirres Zeug redete.
    „ Soll ich dich nicht nach Hause bringen? Ich glaube, du hast den Sekt mit Schnaps verdünnt.“
    Sie nahm Isabel am Arm und führte sie aus der Toilette hinaus. Am besten, sie würde mal mit ihr vor die Tür und an die frische Luft gehen. Sie fürchtete fast, ihre Freundin könnte demnächst dem übergewichtigen Steuerberater des Geschäftsführers von irgendeinem hochgestochen klingenden Bankrottunternehmen das Hemd vollkotzen. 
    „Verstehst du nicht? Du musst erst die kleinen Fische an Land ziehen, damit sie dich in den großen Teich zu den Haien mitnehmen. Und bist du erst mal dort angekommen, kannst du dir jeden angeln, den du möchtest. So wie du aussiehst, sogar Federer und Co., und ich natürlich auch, ganz ohne falsche Bescheidenheit.“
    „Ich verstehe nur Anglerlatein.“
    „Ich habe es jedenfalls satt, mir wegen dieser Mistkerle andauernd die Augen auszuheulen oder für 1.100 Euro im Monat öde Akten abzuheften. Ich suche mir einen dicken, fetten Hai und lasse mich von ihm aushalten!“
    „Weißt du was? Ich besorg dir mal ein Glas Wasser. Bleib hier stehen.“
    Julia deponierte die stark schwankende Isabel direkt neben dem Haupteingang an dem leeren Tisch, der vorher noch der Infostand gewesen war und wollte gerade zur Bar gehen, als Raschberg Junior und Raschberg Senior, in Synchronbewegungen die Arme schwenkend, auf sie zugelaufen kamen.
    „Wo sind Knob und Kappe?“
    Das waren die anderen beiden Geschäftspartner. Knob, die Goldrandbrille und Kappe, die randlose Brille und offenbar musste etwas ganz Furchtbares passiert sein, denn Raschberg Senior war feuerrot und Raschberg Junior war aschfahl.
    Knob war mit seiner Ehefrau an seiner Seite schon den ga nzen Abend mit einem seiner Klienten im Gespräch und textete ihn mit der allerlangweiligsten Unterhaltung zu, die man sich nur ausdenken konnte. Es ging um das Grundstücksverkehrsgesetz, Vorkaufsrechte und Auflassungsvermerke. Julia hatte nur fünf Minuten zugehört und wäre fast eingeschlafen. Kappe war ohne Gattin gekommen, obwohl er angeblich eine hatte, die er aber selten zeigte. Er hing an der Bar herum und erzählte dem jungen Mädchen, das den Wein ausschenkte, Anekdoten aus seinem spannenden Juristenalltag, die sich natürlich ebenfalls um Immobiliengeschäfte drehten.
    „Suchen Sie Kappe! Holen Sie Knob!“, rief Raschberg Julia zu und er klang dabei gerade so, als hätte es eine Bombendrohung gegeben und alle müssten schnellstens den Luftschutzbunker aufsuchen.
    „Sie sollen sofort kommen und ihn begrüßen. Mein Gott, ich schicke seit Jahren Einladungen an die GCFG und es ist noch nie jemand gekommen. Wir haben nicht einmal eine Rückmeldung von denen bekommen, dass überhaupt einer teilnimmt, und dann kommt er gleich höchstpersönlich.“
    GCirgendwas, das klang wie der große Hai, von dem Isabel gerade gespr ochen hatte, und Raschberg Senior stand offenbar kurz vor einem Herzinfarkt. Obwohl Julia gerne gewusst hätte, was die ganze Aufregung sollte, wollte sie lieber nicht in der Nähe sein, wenn ein weiterer langweiliger und dummschwätzender Raubfisch in den Fischteich hineinspringen würde.
    Sie nickte Herrn Raschberg zu, wandte sich um, um Frau Knob vom Geschwätz ihres Mannes zu erlösen und Herrn Kappe von der Bar wegzul ocken, da sah sie den besagten weiteren Langeweiler und Dummschwätzer auf sich zukommen, und sie erstarrte.
    Thomas!
    Sie stach unter allen Anwesenden heraus wie ein schillerndes Juwel unter einem Haufen von Kieselsteinen und sein Herz ging auf. Dabei war nichts an ihr grell oder auffällig. Ganz im Gegenteil. Sie war kaum geschminkt, ihr Haar hatte sie zu einem ganz schlichten Knoten in den Nacken gesteckt und sie trug keinen Schmuck außer einem Paar kleiner goldener Ohrringe. Der Rock des sandfarbenen Kostüms war weder zu kurz, noch hatte die Jacke ein auffälliges Dekolleté. Und dennoch saugte ihre Erscheinung ihm einfach den Atem aus den Lungen. Er stellte sich vor, wie er ihren Rock hochschieben würde und wie sich ihre Beine mit diesen hammergeilen High-Heels um ihn schlingen würden, während er tief in sie hinein…
    Stopp! Das war jetzt nicht der passende Moment, um sich schon wieder mit einer lästigen Erektion Marke Julia herumzuschlagen. Also wandte er den Blick abrupt von ihren Beinen ab und ließ ihn kurz über ihre schreckgewe iteten Augen gleiten. Er zeigte nur die Andeutung eines Lächelns und ging dann auf

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