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Flamingo (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Flamingo (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Flamingo (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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reden hier von einem Polizeispitzel, der alles tun sollte, Tony C. hinter Gitter zu bringen, während sie drüben in einem Strandhaus in Biloxi mit ihm gevögelt hat, bis er schielte.«
    »Hören Sie zu –«
    »Nein, falsch. Sie hören jetzt zu. Seit acht Monaten arbeiten wir an diesem Fall. Und da kommt ihr Typen und denkt, ihr erledigt die Sache mit Tony C. in ein paar Wochen. In der Zwischenzeit läßt man sich nicht einmal herab, uns darüber zu informieren, daß Sie als Undercoveragent arbeiten, und dann sind Sie noch so dreist und schnappen sich meine Informantin.«
    »Sie haben sie zur Prostitution gezwungen.«
    Er drehte den Kopf und sah mich an. Im Neonlicht der Bar bekam der sauber getrimmte Bart einen rötlichen Schimmer.
    »Sie hat in Tony C.s Club gearbeitet, lange bevor wir auf sie aufmerksam geworden sind«, sagte er. »Er mußte sich vermutlich ein Brett über den Arsch binden, um nicht zwischen ihre Beine zu fallen.«
    Ich sah Clete hinten aus seinem Büro kommen. Er machte sich daran, eine Glühbirne über der erhöhten Bühne auszuwechseln. Kein Gast war im Lokal.
    »Sie sind ein schlechter Cop, Baxter. Aber was noch schlimmer ist, Sie scheren sich einen Dreck um andere Menschen«, sagte ich. »Für so was gibt’s ein Wort – krank.«
    »Analysieren Sie jemand anders, Robicheaux. Ich bin nicht interessiert. Ich sag Ihnen, was unterm Strich dabei rauskommt. Wenn Sie unsere Ermittlungen stören und mir weiterhin permanent in die Quere kommen und Ärger machen, würde ich an Ihrer Stelle nicht darauf zählen, daß das hiesige Polizeidepartment Ihre Tarnung schützt. Wie auch immer, ich habe gesagt, was ich zu sagen hatte. Kommen Sie mir nicht ins Gehege.«
    Er wandte sich wieder seinem Drink zu und fuhr sich mit der Zunge übers Zahnfleisch. Ich öffnete und schloß meine Hände in Hüfthöhe.
    »Wünschen Sie etwas, Sir?« fragte der schwarze Barkeeper.
    »Nein, danke«, sagte ich.
    Ich starrte weiter Baxters Profil an, die großporige Haut in seinem Nacken. Ich konnte den Atem in meiner Nase hören. Dann drehte ich mich um und ging auf die geöffnete Eingangstür zu. Mein Körper war wie aus Holz, und meine Arme und Beine schienen nicht zu mir zu gehören. Die Sonne, die sich draußen in einer Windschutzscheibe spiegelte, stach mir wie eine scharfe Glasscherbe ins Auge. Ich blieb stehen, blickte zurück und sah Baxter in die Toilette neben der erhöhten Bühne gehen.
    Als ich die Toilettentür aufstieß, kämmte er sich gerade das Haar vor dem Spiegel.
    »Wenn Sie dem Mädchen auch nur das Geringste antun oder dafür sorgen, daß meine Tarnung hier in New Orleans auffliegt, komme ich zu Ihnen ins Revier, vor allen Leuten, und bereite Ihnen den schlimmsten Tag in Ihrem ganzen lausigen Leben«, sagte ich.
    Er drehte sich vom Spiegel weg, holte aus der Hemdtasche ein ledernes Kammetui, in das er blies, bevor er den Kamm wieder hinein legte; ein Teil seines Atems drang mir ins Gesicht. Mit dem Rücken der linken Hand wollte er mich zur Seite schieben.
    Hinter meinen Augen war ein Geräusch wie das Knacken eines zerbrechenden Eisstiels, und Farben rasten durch meinen Kopf wie formlose rote und schwarze Wolken, die sich in dunklem Wasser wälzten. Als führe sie ein Eigenleben, schlug meine rechte Faust einen Haken nach seinem Gesicht und traf ihn voll aufs Auge. Sein Kopf wurde zur Seite gerissen, und ich sah die weißen Abdrücke meiner Knöchel auf seiner Haut und den Schock in seinem Auge, der wie ein Stromstoß im Wasser aufblitzte.
    Aber ich war unvorsichtig gewesen. Seine rechte Hand fuhr mit einem ledernen Totschläger aus der Jackentasche, ein altmodisches Ding von der Form eines Stopfeis, mit einer Feder im geflochtenen Griff. Ich versuchte den Unterarm hochzureißen, aber der Totschläger traf mich mit einem dumpfen Laut oben auf der linken Schulter. Ich spürte den Schlag bis tief in die Knochen. Die Muskeln in meiner Brust und der ganzen linken Körperhälfte erbebten und schienen dann in sich zusammenzufallen, so als hätte jemand mit einem heißen Metallstab die Schußbahn von Jimmie Lee Boggs’ Kugel nachgezogen.
    Ich krümmte mich vornüber, den Handballen hart gegen den pochenden Schmerz unterhalb des Schlüsselbeins gepreßt. Mir schoß das Wasser in die Augen, und an meinem Hintern spürte ich feucht den Rand das Waschbeckens. Der Ausdruck in Baxters Augen war unmißverständlich.
    »Und noch einen als Nachtisch«, sagte er sanft.
    Aber Clete stieß die Tür auf, daß sie in den

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