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Flammenbraut

Flammenbraut

Titel: Flammenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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als ob sie einen Insiderwitz miteinander teilten – wahrscheinlich wie er ihr auf dem Parkplatz eine Heidenangst eingejagt hatte. Jetzt sagte er: »Was würden Sie tun, wenn Sie den Mörder fänden und er sechsundneunzig Jahre alt ist?«
    »Ihn verhaften«, erklärte Frank.
    »Wirklich?«, entgegnete der Reporter nachdenklich.
    »Ja.«
    Theresa warf Brandon Jablonski einen weiteren Blick zu. » PR also. Manchmal könnte ich schwören, Leo und dein Chief wären Zwillinge. Die lassen wirklich nichts aus.«
    »Das könnten sie tatsächlich sein, schließlich ist das auch der Grund, warum du und Mr. Jablonski hier seid.«
    »Wie bitte?«
    Sie fuhren durch Lakewood, überquerten den Rocky River und bogen nach rechts ab. »Dem Chief gefällt, dass wir verwandt sind.«
    Jablonski fügte hinzu: »Die Verbindung von Polizeiarbeit und forensischer Wissenschaft, repräsentiert von zwei Mitgliedern einer Familie, die Clevelands härtesten Fall angehen. So was kann man gar nicht erfinden.«
    Frank verzog erneut das Gesicht. »Er findet das süß.«
    »Nun, wir sind schließlich auch irgendwie süß«, gab Theresa zu.
    »Besonders Sie.« Jablonski grinste. »Was war das gleich noch mal, was Sie da über Ihren Großvater gesagt haben?«
    Theresa zögerte. Aus Stolz über ihre Familie zu sprechen war eine Sache, doch in Anbetracht einer möglichen Veröffentlichung sah das wieder anders aus. Aber sie hatte das Thema nun mal angeschnitten, weshalb sie erklärte: »Unser Großvater und unser Urgroßvater waren beide Cops.«
    »Tatsächlich«, erwiderte Jablonski. »Haben sie Ihnen von den Torso-Morden erzählt?«
    »Eigentlich nicht. Die geschahen vor Grandpa Joes Zeit, und unser Urgroßvater war Bewährungshelfer für Jugendliche, eher so was wie ein Sozialarbeiter. Er hat allerdings Eliot Ness gekannt.«
    »Ja?« Der Reporter beugte sich nach vorn und stützte die Ellbogen auf den Vordersitzen ab wie ein aufgeregter Teenager. »Den großen Mann höchstpersönlich?«
    »Ja, als Ness die Cleveland Boys’ Town gründete. Urgroßvater hatte allerdings nicht viel für ihn übrig. Zu geschniegelt.«
    Jablonski runzelte die Stirn. »Geschniegelt?«
    »Eine Art Frauenheld.«
    »Oh.« Theresa spürte Jablonskis Atem in ihrem Nacken. »Bin ich geschniegelt?«
    »Keine Ahnung. Sollten Sie sich nicht besser anschnallen?«
    Nachdenklich setzte er sich zurück. »Dennoch ist es faszinierend. Kann die jetzige Generation ein Verbrechen lösen, an dem ihre Vorväter gescheitert sind?«
    Frank fuhr fort, als hätten weder Theresa noch Jablonski etwas gesagt. »Außerdem siehst du jeden Tag, wie Leichen aufgeschnitten werden. Wir müssen herausfinden, wer diese Schlachterkammer in dem Gebäude eingerichtet hat, und du weißt vermutlich besser als ich, wonach du suchen musst. Wie etwa dieses Abflussloch.«
    Jablonski lehnte sich prompt wieder vor. »Hat er sich so Ihrer Meinung nach des Blutes entledigt? Man ist immer davon ausgegangen, dass der Torso-Mörder medizinische oder chirurgische – oder sogar pathologische – Kenntnisse hatte, da er die Opfer so sauber enthauptet hat.«
    Theresa fragte nicht nach, woher er von der besonderen Ausstattung des Tisches in der Geheimkammer wusste, sondern sagte nur: »Ja, aber ich würde darauf nicht wetten. In einem Sommer, ich nenne ihn den Sommer der Stichwunden …«
    Frank stöhnte leise auf. »Nicht schon wieder diese Geschichte …«
    »Im Juni, Juli und August bekam ich je einen Toten herein, der an einer einzigen Stichwunde gestorben war. Große Kerle, gesunde Männer. Alle drei wurden in die obere linke Schulter gestochen, denn wenn ein Angreifer Rechtshänder ist und vor seinem Opfer steht, um Norman Bates zu spielen, trifft er fast zwangsläufig die linke Schulter. Das Messer drang immer bis hinter die Rippen ein und hat das Herz erwischt. Alle drei sind gestorben, bevor Hilfe eingetroffen ist, auch wenn mindestens einer in Begleitung war, die auch sofort den Notruf verständigte. Alle drei waren von ihren Freundinnen oder Exfreundinnen erstochen worden.«
    Frank versuchte sich einzuschalten. »Jetzt …«
    Doch Theresa sprach unbeirrt weiter. »Diese Frauen waren keine Medizinstudentinnen und ganz sicher keine Ärztinnen.«
    »Dennoch«, sagte Jablonski, dessen Aufmerksamkeit sich abwechselnd auf Frank und Theresa richtete, »kann es so leicht nicht sein, jemanden zu enthaupten. Wie lernt man das also, ohne einen Knochen zu verletzen, wenn man kein Arzt oder Chirurg ist oder zumindest ein

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