Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
Vom Netzwerk:
eines Tages begegnen würden. Hatte ihre Mutter nicht immer gesagt, dass einem solche Begegnungen vom Schicksal bestimmt waren?
    Und er würde mit Erinnerungen an einen wissenden Silberblick und ein verführerisches Lächeln leicht fertigwerden.
    »Ich hab mich dumm angestellt, nicht wahr?«, murmelte Reggie, als er mit Marcus den Hang hinunterstapfte.
    »Zuweilen schon.« Marcus runzelte neugierig die Stirn. »Hast du was Bestimmtes im Sinn?«
    Reggie warf ihm einen verdrossenen Blick zu. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass dieser Plan von mir absurd war?«
    »Ich habe es dir doch gesagt. Sogar mehrere Male.«
    Natürlich hatte Marcus versucht, ihn davon abzubringen. Auch wenn es sich Reggie jetzt nur höchst ungern eingestand, erinnerte er sich sehr gut an Marcus’ Argumente. Die ihm jetzt noch zutreffender erschienen als vor sechs Monaten. »Hast aber keine besonders gute Arbeit geleistet, was?«
    »Ich habe hervorragende Arbeit geleistet. Außer dass ich die lächerlichen Aspekte deines Vorschlags aufgezählt habe, habe ich dir, soweit ich weiß, auch noch erklärt, dass dir die Frauen zwar nicht unbedingt zu Füßen fallen, aber du als extrem begehrter Junggeselle giltst und es unzählige Frauen gibt und immer gegeben hat, die mehr als interessiert daran sind, deine Bekanntschaft zu machen.«
    »Wie auch immer.«
    Reggie wischte den Einwand beiseite.
    »Warum hast du mir nicht Einhalt geboten.« Marcus schüttelte den Kopf. »In unserer längst vergangenen Jugendzeit, als du ständig in irgendeiner Patsche saßt, die ich hatte verhindern wollen und in die du mich mit hineinzogst, habe ich gelernt, dass es praktisch unmöglich ist, dich von etwas abzubringen, wenn du es dir erst mal in 'den Kopf gesetzt hast. Deine sture Entschlossenheit hatte immer etwas von einer Naturgewalt für mich.«
    »Trotzdem -«
    »Abgesehen davon.« Ein Zögern stahl sich in Marcus’ Stimme. »So absurd es auch klingt, ich dachte, es könnte ganz amüsant sein, und vielleicht ... vielleicht ... bestand ja die kleine Chance ...« — er schnaufte resigniert - »dass es wirklich funktioniert.«
    Reggie schnaubte. »Sieht nicht so aus.«
    »Ich hab mich getäuscht.« Marcus zuckte die Achseln und lächelte dann. »Obwohl es sehr unterhaltend war.«
    Reggie ging nicht darauf ein. »Ich verstehe einfach nicht, was da schiefgegangen ist. Es schien doch so narrensicher. Frauen lieben die Sorte Mann, als den wir mich präsentiert haben. Jetzt müssten sie sich mir doch massenhaft an den Hals werfen. Und trotzdem, ich bin nicht besser dran als vorher.«
    Marcus seufzte tief. »Muss ich noch einmal erwähnen, dass bei dir von vornherein nie eine ernste Notlage bestand. Die Frauen haben -«
    »Nicht die richtigen Frauen.« Reggies Kinnpartie spannte sich. »Nie die richtigen.« Die richtige Frau oder zumindest eine, die das Zeug zur richtigen hatte, zeigte nie ein zärtliches Interesse an ihm. Immer war er derjenige, der sich verliebte. Immer wurde er verlassen.
    Marcus klang ruhig. »Ich nehme an, Miss Effington wollte sich dir nicht an den Hals werfen.«
    »Miss Effington ist eine ganz faszinierende Person, die genau weiß, was sie will, und sich nicht mit weniger zufrieden gibt. Außerdem scheut sie sich nicht, einen über ihre Wünsche ins Bild zu setzen.«
    »Das klingt nicht gerade vielversprechend«, murmelte Marcus.
    »Nein, nicht wahr?« Reggie warf seinem Freund ein bedauerndes Lächeln zu. »Vor allem, da sie kein Interesse an übel beleumundeten Lebemännern hat.«
    »Das ist ein Problem.«
    »Und entbehrt nicht der Ironie.« Reggie hielt inne, von der Erinnerung an jenen faszinierenden Augenblick überwältigt, in dem sie einander in die Augen geblickt hatten. »Da war etwas zwischen uns, als wir uns begegnet sind -«
    »Das hast du schon des Öfteren erwähnt«, sagte Marcus schnell. »Ja, unzählige Male. Daran erkenne ich, dass du dich Hals über Kopf-«
    »Diesmal war es anders, Marcus.«
    »Das hast du auch schon gesagt.«
    Reggie widerstand dem Drang, sich mit seinem Freund zu streiten. Marcus hatte recht: Reggie hatte nach Begegnungen mit bezaubernden Damen stets dasselbe behauptet. Aber diesmal war es tatsächlich völlig anders. Reggie wusste nicht genau in welcher Hinsicht, aber es war so. In Miss Effingtons schönen blauen Augen war ein Leuchten gewesen, als sich ihre Blicke getroffen hatten, etwas, das sie miteinander verband, ein unausgesprochenes Eingeständnis vielleicht, dass etwas Einzigartiges zwischen ihnen

Weitere Kostenlose Bücher