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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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entstehen könnte. Als habe ihre Seele in diesem Moment die seine erkannt. Auch wenn er den Überblick über alle seine Verliebtheiten verloren hatte - nie hatte er etwas erlebt, das diesem gegenseitigen Erkennen gleichkam.
    Natürlich war das ein lächerlicher Gedanke. Wo sie ihn nicht einmal mochte. Oder vielmehr nicht mochte, als was er sich ausgab.
    »Tja, jetzt kann ich mich auf etwas gefasst machen, nicht wahr?«
    »Anzunehmen.« Marcus verzog das Gesicht. »Wir können es nicht mehr rückgängig machen. Du weißt genauso gut wie ich, dass Klatschgeschichten von der Sorte, wie wir sie in die Welt gesetzt haben, sich wie von selbst verbreiten und sich dabei noch vermehren. Dein heutiger Sieg wird das, was wir da in Gang gebracht haben, nur noch verstärken. Glückwunsch, Reggie.« Er lachte. »Ob es dir gefällt oder nicht, jetzt bist du der berüchtigte Viscount Berkley.«
    »Ich könnte ja Besserung geloben«, meinte Reggie hoffnungsvoll.
    Marcus schüttelte den Kopf. »Keiner würde dir das abnehmen. Am wenigsten Miss Effington.«
    »Und es spielt wohl auch kaum eine Rolle. Sie mag den, für den sie mich hält, nicht und würde mich, falls sie die Wahrheit wüsste, wohl noch weniger mögen.« Einen Moment lang überlegte er sich, wie er Miss Effington erklären würde, dass er ganz und gar kein ruchloser Schwerenöter war, sondern nur als solcher erscheinen wollte, um Frauen anzuziehen, die dann von Liebe überwältigt ohnmächtig vor ihm niedersänken. Nein, das würde ihr nicht nur absurd, sondern auch etwas armselig erscheinen.
    »Aber du magst sie.«
    »Nein, Marcus. Ich könnte sie mögen. Sehr sogar. Aber ich werde es mir nicht gestatten. Wenn mein Versuch zur Veränderung meines Verhaltens gegenüber dem schönen Geschlecht auch keinen Erfolg zu haben scheint, ist es mir trotzdem ernst damit. Mich ohne das geringste ermutigende Zeichen der betreffenden Dame Hals über Kopf in eine Sache hineinzusteigern, wäre nichts anderes, als in alte Gewohnheiten zurückzufallen.«
    »Aber Miss Effington -«
    »Es hat keinen Zweck, die Sache weiterzuverfolgen.« Reggie ignorierte den schmerzhaften Stich des Bedauerns. »Soll sie ihrer Wege gehen und ich meiner. Und wenn sich unsere Wege noch einmal kreuzen, werde ich höflich zu ihr sein. Und nichts weiter.«
    Marcus betrachtete ihn nachdenklich und nickte dann. »Ich muss zugeben, ich bin beeindruckt.«
    »Warum?«
    »Wie dämlich dein ursprünglicher Plan auch gewesen sein mag, jetzt bist du offenbar wirklich entschlossen, dich zu ändern. Das ist bewundernswert.« Marcus schlug ihm auf den Rücken. »Da kann ich dir für einen Kurswechsel nur meine weitere Unterstützung anbieten, das ist das Mindeste, es sei denn, du willst in der bewährten Richtung weitermachen. Noch ein Duell vielleicht?«
    »Ich glaube nicht, aber ich weiß das Angebot zu schätzen.«
    Marcus lächelte bescheiden. »Man tut, was man kann für seine Freunde.«
    Sie konnten darüber ihre Scherze machen, aber so lange Reggie zurückdenken konnte, war Marcus sein engster Freund gewesen. Im Grunde waren sie wie Brüder. Keiner hatte den anderen je im Stich gelassen, und keiner würde es jemals tun.
    Dennoch hatte sich durch Marcus’ Heirat im letzten Jahr etwas verändert. Nicht dass es Reggie war, als hätte er einen Freund verloren. Nein, wenn überhaupt, hatte er in Marcus’ Frau, Gwen, eine Freundin gewonnen. Das Ironische dabei aber war, dass Marcus, der nie besonders nach Liebe gesucht hatte, sie fand, während Reggie, der die meiste Zeit seines Lebens damit zubrachte, sich zu ver- und wieder zu entliehen, bisher noch nichts gefunden hatte, das man als wahre oder dauerhafte Liebe bezeichnen konnte, ja, nicht einmal eine Frau, die seine Gefühle erwiderte. Die Richtige halt.
    Vielleicht sollte er seine Ansprüche etwas reduzieren.
    Vielleicht sollte er den Gedanken an eine Liebesheirat begraben und lieber nach einer passenden Ehefrau Ausschau halten. Es gab unzählige geeignete Kandidatinnen. Marcus hatte recht; Reggie galt als ausgezeichnete Partie.
    Trotzdem war da etwas, das ihn beim Gedanken des Heiratens nur um des Heiratens willen, ohne auch nur einen Anschein von Zuneigung oder Liebe, abstieß. Er wünschte sich, was er in der glücklichen Ehe seiner Eltern gesehen und erlebt hatte. Zwar war sein Vater inzwischen schon über zehn Jahre tot, doch noch immer konnte sich Reggie an die Beziehung zwischen seinen Eltern erinnern. Das heimliche Lächeln, die Blicke, die offensichtliche

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