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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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war, aber da musste sie sich wohl getäuscht haben. Dennoch war es verblüffend. »Jedenfalls hat Lady Berkley die überaus eigenartige Vorstellung, dass ein neueingerichtetes Haus dazu beitragen wird, eine passende Partie anzulocken.«
    »Seltsam. Obgleich«, Delia grinste, »so etwas sähe auch unserer Mutter nicht unähnlich.«
    »Ja, Mutter hat mir zugeraten, den Auftrag zu übernehmen. Um Lady Berkleys Gesundheit willen.«
    »Tatsächlich?« Delia sah ihre Schwester nachdenklich an. »Ich dachte immer, sie sei nicht mehr von deiner Arbeit begeistert als unsere Brüder. Kaum zu glauben, dass sie dich dazu ermuntert hat.«
    »Sie behauptet, Lady Berkley sei eine gute Freundin von ihr und würde es als Gefallen betrachten, wenn ich den Auftrag annähme.« Cassie zog ihr Näschen kraus. »Nur dass Lady Berkley bettlägerig ist und ich daher nicht mit ihr zu tun habe, sondern mit ihrem Sohn.«
    »Ah, womit wir wieder bei Lord Berkley wären.«
    »Könnte man sagen.«
    Delia musterte prüfend ihre Zwillingsschwester. »Was ärgert dich eigentlich so an dem Mann?«
    »Das Gefühl, dass er mich durchschaut«, erwiderte Cassie, ohne nachzudenken, und hätte ihre Worte am liebsten gleich wieder zurückgenommen. »Habe ich das eben laut gesagt?«
    Delia verkniff sich ein Lächeln. »Hast du.«
    »Das wollte ich nicht. Ich wollte sagen, dass mich seine Arroganz ärgert. Und sein Selbstvertrauen. Seine allzu geschliffenen Manieren. Sein Witz. Sein Charme. Sein Lachen ...«
    »Du ärgerst dich über sein Lachen?«
    »Es ist so ansteckend.« Cassie schüttelte den Kopf. »Bringt mich dazu, mitlachen zu wollen. Er bringt mich dazu, dass ich lachen will. Und seine Augen erst, Delia, er hat die aufregendsten grauen Augen. Abgrundtief. Man will sich Hals über Kopf in sie hineinstürzen.«
    »Du?«
    »Man will es wirklich. Es ist sehr beunruhigend. Und er ist wirklich ziemlich nett. Und gut. Zu« - sie überlegte einen Moment - »kleinen Kindern und Haustieren.«
    »Und das weißt du, weil...«
    »Na ja, weil er es mir erzählt hat.«
    »Also hältst du ihn auch für aufrichtig?«
    »Ich denke schon. Das heißt, in den meisten Fällen.«
    »Das klingt für mich«, meinte Delia und wählte ihre Worte mit Bedacht, »als würdest du dich am meisten darüber ärgern, dass du den Mann sympathisch findest.«
    »Oh je.« Der Hammer der Erkenntnis traf Cassie mit Wucht, und schockiert sank sie noch tiefer in ihren Sessel. »Klingt wirklich sehr danach, wie?«
    »Es klingt, als könnte er dir durchaus mehr als nur sympathisch sein.«
    »Auf keinen Fall.« Cassie setzte sich gerade hin. »Mehr als Freundschaft wird es zwischen uns nie geben, das lass ich nicht zu. Darauf haben wir uns auch schon geeinigt...«
    »Ach ja?«
    »Da brauchst du gar nicht so anzüglich zu grinsen. Es ist ganz ohne Bedeutung.« Cassie wischte die Bemerkungen ihrer Schwester beiseite. »Wir werden eine gewisse Zeit miteinander verbringen, und da ist es einfach angenehmer, wenn man sich nicht andauernd Seitenhiebe verpasst.«
    Delia lachte. »Dass er dir Seitenhiebe verpasst, hast du aber nicht erzählt.«
    »Tut er auch nicht.« Cassie schnitt eine Grimasse. »Das mache ich. Aber von jetzt an werde ich meine Zunge bezähmen.«
    »Weil er nett zu kleinen Kindern ist?«
    »Ja.« Cassies Stimme klang plötzlich ernst. »Und weil ich bisher ziemlich unhöflich zu ihm war.«
    »Wann siehst du ihn denn wieder?« - »Morgen. Ich werde ihm meine ersten Entwürfe vorlegen, um dann nach und nach zu entscheiden, welchen Rahmen wir für die zukünftige Viscountess Berkley schaffen.«
    Delia schüttelte den Kopf und lachte auf eine leise und wissende Art, die mindestens genauso nervtötend war wie alles, was Lord Berkley bisher getan hatte.
    »Ungeachtet der Spur von Zuneigung, die ich anscheinend für Lord Berkley hege, Delia, ist er keine Partie für mich. Für ihn und mich kommt nur Freundschaft in Frage. Er ist nicht der Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Er ist nicht mein Lord Perfect.«
    Cassie beugte sich zu ihrer Schwester hinüber. »Und wird es nie sein.«
    »Na, wie ist sie denn, die exzentrische Miss Effington?« Marcus reichte Reggie ein Glas Brandy.
    »Eigensinnig, mit ausgeprägten Meinungen, mit denen sie nicht hinter dem Berg hält.« Nachdenklich schlürfte Reggie Marcus’ ausgezeichneten Weinbrand und lehnte sich in einen Sessel zurück, den er in der geräumigen Bibliothek von Pennington House vor langer Zeit für sich reklamiert

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