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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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um ihr aufzuhelfen.
    Sie ignorierte sie, erhob sich und zwang sich zu einem Lächeln, das an Höflichkeit dem seinen nicht nachstand. »Er war sogar äußerst läppisch, Mylord. Und kaum wert, noch einmal erwähnt zu werden.«
    »Ganz meine Meinung. Nun also, Miss Effington, zu unserem Termin.«
    »Ich für meinen Teil bedarf keines Termins. Ich kann Ihnen Ihre Miss Wonderful präsentieren, sobald wir den Ballsaal betreten.« Sie packte ihre Handschuhe, drehte sich auf dem Absatz um und wollte sich entfernen. »Aber Sie haben recht. Ich wünsche keinesfalls, dass diese Wette ewig weiterbesteht.« Sie wandte sich abrupt um. »Vierzehn Tage. Die sollten genügen. Falls Sie mir in vierzehn Tagen keinen Lord Perfect auftreiben, schulden Sie mir vierzig Pfund.« Erneut drehte sie sich um und setzte sich in Bewegung.
    »Und was ist mit Miss Wonderful?«, rief er ihr nach.
    »Hab ich Ihnen doch gesagt. Ich werde sie Ihnen noch heute Nacht zeigen.«
    »Wenn ich sie nun aber nicht wundervoll finde?«
    »O, das werden Sie. Da bin ich mir sicher«, murmelte sie.
    Sie hatte keinen Schimmer, wen sie ihm nun als Miss Wonderful präsentieren wollte, aber das würde ja wohl nicht allzu schwer sein. Sie würde einfach eine herauspicken. Wahrscheinlich eignete sich da sowieso jede X-Beliebige. Irgend so ein witzloses, affektiertes, hübsches junges Ding. Ungeachtet dessen, was er zu wollen vorgab, wollte er wahrscheinlich nur das, was alle Männer wollten: ein hübsches Geschöpf, das sich an seinem Arm gut machte, jeder seiner Launen gehorchte und den Mund hielt.
    »Und wenn Sie den von mir ausgewählten Lord Perfect nicht für vollkommen halten?«
    »Dann schulden Sie mir vierzig Pfund!«, rief sie über die Schulter zurück.
    Sie folgte der Biegung des Pfades und sah sich plötzlich Delia und St. Stephens gegenüber.
    »Cassie! Was...« Delias Blick wanderte von ihrer Schwester zu Berkley und wieder zu ihr zurück.
    »Komm, Delia.« Cassie hakte ihre Schwester unter, um sie in flottem Tempo buchstäblich zum Haus zu schleifen.
    Delia warf ihrem Mann einen hilflosen Blick zu, der wie-derum fragend zu Lord Berkley blickte, welcher liebenswürdig weiterlächelte, als sei nichts weiter geschehen. Als ob er sie nicht geküsst hätte, wie sie noch nie geküsst worden war. Ein läppischer Kuss, wahrhaftig! Der Mann verdiente, noch einmal geohrfeigt zu werden, und zwar kräftig, schon allein für dieses Lächeln.
    »Warum laufen wir denn so?«, fragte Delia leise.
    »Wir laufen nicht«, versetzte Cassie, verlangsamte aber dennoch ein wenig ihre Schritte. »Wir wollen nur so schnell wie möglich in den Ballsaal zurück, wo ich Lord Berkley eine Miss Wonderful zeigen werde und damit meinen Teil der Wette erfülle.«
    »Verstehe«, meinte Delia nachdenklich. »Dann gilt die Wette also noch?«
    »Selbstverständlich.« Cassie nickte ein wenig heftiger, als vielleicht notwendig war. »Ob die Wette nun fair ist oder nicht, er ist damit einverstanden, und ich bin absolut gewillt, aus diesem absurden Handel entweder mit vierzig Pfund oder Lord Perfect hervorzugehen.«
    »Verstehe«, sagte Delia noch einmal.
    »Was genau verstehst du denn?«
    »Er hat dich noch mehr verärgert als sonst, nicht wahr?«
    »Ja«, zischte Cassie.
    »Was hat er denn getan?«
    Sie erklommen die Terrassenstufen und erreichten die Glastüren, die ins Ballsaal-Foyer führten. Cassie presste die Lippen aufeinander und wandte sich ihrer Schwester zu. »Er hat mich nicht geküsst. Hat mich wieder nicht geküsst.«
    Delia unterdrückte ein Lachen. »Der macht es sich ja richtiggehend zur Gewohnheit, dich nicht zu küssen.«
    »Nun ja, einmal hat er mich geküsst, dann ...«
    Delia zog neugierig die Brauen hoch. »Oh?«
    »Ja, aber das hatte nichts zu bedeuten. Das war nur ein läppischer Kuss. Aber er hat mich kein zweites Mal geküsst. Sicher, vielleicht hat er ja gezögert, weil ich ihm eine Maulschelle verpasst habe, aber ich ...«
    »Du hast ihn geohrfeigt?«
    »Er bestand darauf«, erwiderte Cassie standhaft. »Ich wollte es nicht, aber er hackte immer wieder darauf herum, dass ich mein Wort gegeben hätte und ...«
    Delia lachte.
    »Du findest das alles amüsant?«
    »Ja. Es ist wahrscheinlich das Komischste, was ich seit langem erlebt habe.« Delia grinste. »Ich kann es kaum erwarten, was als Nächstes geschieht.«
    »Ich auch nicht.« Lord Berkley kam hinter ihnen her. »Ich auch nicht.«
    Wenige Augenblicke später standen Cassie und ihre Schwester, St. Stephens und

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