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Flieh, so schnell es geht!

Flieh, so schnell es geht!

Titel: Flieh, so schnell es geht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Bowler
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hat mir gesagt, er sei zum Spaß in den Bungalow eingebrochen. Das Mädchen sei schon tot gewesen und dieser Paddy habe danebengestanden. Außerdem war da noch dieses andere Mädchen gewesen, Becky. Slicky und Becky sind dann abgehauen und Becky hat später erzählt, Paddy habe Trixi umgebracht. Weder Becky noch Slicky haben etwas mit dem Mord zu tun, sondern Paddy. Paddy ist der Mörder. Hören Sie mir zu?«
    Â»Ja«, sagt die Frau.
    Ich muss auflegen. Wahrscheinlich haben sie schon herausgefunden, von wo ich anrufe. Ich muss weg. Aber eines muss ich noch loswerden.
    Â»Slicky hat mir noch etwas gesagt.«
    Â»Und das wäre?«, fragt sie.
    Â»Paddy hat mittlerweile auch Becky umgebracht. Hat ihr einen Schlag auf den Kopf verpasst, Genaueres weiß ich nicht, Slicky wollte mir nicht alles sagen. Er hat nur gesagt, er war mit Becky und ihrer kleinen Tochter unterwegs, als Paddy und die anderen Typen sie eingeholt haben. Das kleine Mädchen ist entwischt, aber Paddy hat Becky alle gemacht. Slicky ist weggelaufen, will aber gesehen haben, wie Becky erschlagen worden ist. Wo ihre Leiche geblieben ist, weiß er nicht. Vielleicht liegt sie da noch oder Paddy hat sie in einen Graben geschmissen. Slicky wollte mir nicht mehr dazu sagen. Er ist abgehauen. Jetzt müssen Sie Paddy und die anderen Typen schnappen.«
    Â»Gut. Nun noch eines –«
    Â»Ich muss weg.«
    Â»Wo ist Slicky jetzt?«
    Â»Mehr sage ich Ihnen nicht.«
    Â»Sind Sie Slicky?«
    Ich lege auf. Klar, ich hab das versiebt. Nicht richtig nachgedacht, nicht richtig gesprochen. Der angenommene irische Akzent hat auch nicht gehalten. Die Frau wird mir nicht glauben.
    Aber die Spur werden die Bullen doch verfolgen. Die haben gestern einen Tipp gekriegt, dass wir draußen auf dem Fahrweg unterwegs waren. Die waren ja selbst dort. Also werden sie überprüfen, was ich gesagt habe. Vielleicht kriegen sie sogar die Typen und finden Beckys Leiche.
    Mit Jaz ist das anders …
    Das muss ich rauskriegen. Aber dazu muss ich wieder unsichtbar werden. Ich muss Blade und Slicky hinter mir lassen.
    Ich muss ein anderer werden.
    Dieses Haus ist anders. Das ist keines von meinen sicheren Hütten. Hier hab ich noch nie geschlafen. Warum? Weil eine Familie hier wohnt und sie fahren nicht oft weg, jedenfalls nicht so oft, um daraus einen sicheren Schlafplatz für die Nacht zu machen.
    Eine Großfamilie, schrecklich laut. Mama, Papa und fünf Jungen. Die Frau kann einem leid tun. Eigentlich eine nette Familie, aber chaotisch. Das ganze Haus ist vollgestopft mit Sachen und trotzdem sind sie unfähig, sich vor Besuchern zu schützen, vor solchen Besuchern wie mich.
    Das ist also eines meiner Verstecke für tagsüber. Die hab ich noch gar nicht erwähnt. Davon hab ich jede Menge, mehr als Hütten. Das ist schon praktisch, vor allem wenn man tagsüber mal müde ist und für ein paar Stunden einen Platz zum Chillen braucht.
    Das Gute an dieser Familie ist, dass sie die meiste Zeit nicht daheim ist. Von montags bis freitags, neun bis fünf Uhr nachmittags, ist das Nest leer. Er ist ein großes Tier bei der Stadt und sie arbeitet als Zahnärztin. Die Jungen sind in der Schule.
    Ein Kinderspiel, da reinzukommen. Sie haben zwar eine Alarmanlage, aber Sensoren gibt es nur in der Diele, im Wohnzimmer und im Schlafzimmer der Eltern. Mehr halten sie wohl nicht für nötig. Wahrscheinlich haben sie ihre Wertsachen in diesen Räumen.
    Ihre Wertsachen interessieren mich nicht. Ich brauche andere Sachen und an die komme ich spielend. Ein kurzer Blick durch das Garagenfenster zeigt, dass alle ausgeflogen sind.
    Alles bestens. Beide Autos sind weg, ebenso die Fahrräder der Jungen. Mal an der Haustür klingeln, nur zur Sicherheit. Keine Reaktion.
    Gut, schauen wir, welcher von den Jungen diesmal sein Fenster offen gelassen hat. Meist sind es gleich mehrere. Gehen wir hinten herum.
    Was habe ich gesagt?
    Da ist eines offen und da noch eines. Nur einen Spalt breit, offenbar meinen sie, das fällt nicht auf. Man glaubt nicht, wie ahnungslos die Leute sind.
    Das ganze Gelände checken. Auch das ist ein Vorteil bei diesem Haus: keine Nachbarn, die die Vorder- oder Rückseite einsehen können. Trotzdem schaut man besser, ob auch wirklich niemand hier herumschnüffelt.
    Die Luft ist rein.
    Leiter aus dem Schuppen holen und gegen die Wand stellen. Noch einmal checken, dann die Leiter rauf. Dieses

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