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Flieh, so schnell es geht!

Flieh, so schnell es geht!

Titel: Flieh, so schnell es geht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Bowler
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alles gut. Um mich herum stehen mehrere stämmige Kerle. Unauffällig checken.
    Tammy und Sash stehen vorn an der Tür. Sie werden nicht zur Theke gehen, sondern geradewegs Riffs Tisch ansteuern. Dig ist ebenfalls dort, vor sich ein Tablett mit Gebäck und Schokolade.
    Checke den Nebentisch. Da sitzt niemand, aber das schmutzige Geschirr vom letzten Kunden steht noch herum – leere Kaffeetassen und ein angebissenes Brötchen. Schnapp dir das Brötchen und eine von den beiden Tassen. Nochmals checken.
    Die beiden Tussis stehen immer noch vorn an der Tür. Tammy versucht gerade, ihr Feuerzeug anzukriegen, Sash steht neben ihr und schaut ins Lokal.
    Ein Blick geht auch in meine Richtung, dann zurück zu Tammy.
    Ob sie mich gesehen hat, Bigeyes? Ich glaube nicht. Sie wäre sofort auf mich zugegangen oder hätte mich scharf angeschaut oder etwas gesagt. Sie ist nicht clever genug, so zu tun, als hätte sie mich gar nicht bemerkt. Sie schaut weder erneut zu mir, noch sagt sie etwas.
    Tammy ist immer noch mit ihrem Feuerzeug beschäftigt. Der Mann hinter der Theke mahnt sie, dass Rauchen hier verboten ist. Sie wirft ihm einen wütenden Blick zu, steckt Feuerzeug und Zigarette wieder ein, und schaut erneut giftig zu ihm hinüber.
    Ich hab das Gefühl, unerkannt geblieben zu sein.
    Ich muss das Risiko so oder so eingehen, jetzt gleich.
    Näher an den Ecktisch heran, so vorsichtig wie möglich. Hier werden sie zwar nicht über mich herfallen, aber erledigt wäre ich doch, wenn sie mich erkennen. Und außerdem wäre mein ganzer schöner Plan futsch.
    Am Nebentisch sitzen zwei Typen und eine Frau. Auch recht. Zu nahe darf ich ihnen nicht kommen. Am übernächsten Tisch sitzt ein runzliger alter Mann und liest seine Zeitung. Ich setze mich ihm gegenüber, mit dem Rücken zu Riff und Dig. Der Graubart schaut auf und fixiert mich kurz, dann wendet er sich wieder seiner Zeitung zu.
    Ich hebe das Brötchen und danach die Tasse zum Mund, tue, als ob ich essen und trinken würde. Ich höre das Gespräch der Männer mit der Frau. Dann kommt von drüben Tammys Stimme.
    Â»Gib uns Geld für einen Kaffee.«
    Dig antwortet, das merke ich sofort. Seine Stimme hat etwas Gefährliches, was Riff nicht hat.
    Â»Du hast hier gar nichts zu suchen.«
    Â»Es ist so kalt auf dem Wrack.«
    Wrack. Hast du das gehört, Bigeyes? Sie hat Wrack gesagt. Und wieder Dig.
    Â»Ist mir egal.«
    Ich mag diese Stimme nicht. Irgendetwas daran lässt mich erschaudern. Er spricht eher leise und langsam, so als hätte er es nicht nötig, laut und rasch zu sprechen, weil er weiß, dass man ihm gehorcht.
    Â»Ich hatte euch doch befohlen, dortzubleiben.«
    Â»Xen und Kat kümmern sich um sie.«
    Â»Ihr vier solltet das zusammen machen.«
    Â»Nicht nötig. Die Kleine macht keine Probleme.«
    Â»Ihr vier zusammen, hab ich gesagt.«
    Ich denke schnell nach. Hier am Kai liegt nur eine begrenzte Anzahl Schiffe. Zwei oder drei davon könnte man als alte Pötte bezeichnen. Aber weiter unten am Fluss sind noch mehr, und einige davon sind echte Wracks. Nicht gerade, dass sie auf Grund liegen, aber sie sind nicht mehr sicher. Man hat sie ausrangiert und nun liegen sie dort vor Anker und rosten vor sich hin und keiner kümmert sich mehr um sie.
    Aber das sind Verstecke für lichtscheues Gesindel – denen es nichts ausmacht, in einem löchrigen Kahn zu schlafen. Die Frage ist – mache ich mich sofort auf die Suche oder bleibe ich noch, für den Fall, dass ich noch mehr rauskriegen könnte. Jetzt meldet sich Sash.
    Â»Wir gehen wieder zurück.«
    Â»Braves Kind«, sagt Dig.
    Â»Braves Kind«, sagt Riff.
    Hast du das gehört, Bigeyes? Was hab ich dir gesagt? Dieser Riff ist eine Flasche, plappert nach, was sein Kumpel sagt.
    Â»Keiner hat dich nach deiner Meinung gefragt«, faucht Sash.
    Ich glaube, sie ist der gleichen Ansicht wie ich.
    Â»Halt’s Maul«, sagt Dig.
    Sie sagt nichts mehr, aber Tammy lässt nicht locker.
    Â»Gib uns Geld für einen Kaffe, dann gehen wir auch wieder.«
    Â»Ich habe euch schon heute Morgen Geld gegeben. Was habt ihr damit gemacht?«
    Â»Ist nichts mehr übrig davon. Wir mussten Milch und andere Sachen kaufen. Komm schon, Dig.«
    Â»Also gut.« Geklimper von Münzen, die auf den Tisch fallen. »Ihr trinkt rasch was und dann geht ihr zurück zur Sally Rose .«
    Ich

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