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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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ein oder so.«
    Sie rubbelte seinen Rücken und konnte seine Muskeln und seine Anspannung fühlen. Ihre Kehle schnürte sich zusammen, als sie endlich die Worte fand für das, was sie sagen wollte. »Du warst so nah dran. Du warst draußen. Zwei Monate mehr, und du wärst hier raus gewesen.« Sie blinzelte ihre Tränen weg und erstickte den Schrei, der sich aus ihrer Brust lösen wollte. »Warum bleiben? Wenn du raus kannst, warum nur solltest du hierbleiben?«
    Er blickte zu ihr auf, und sie war bestürzt, als sie Tränen in seinen Augen glitzern sah. Sein Mund zuckte und er bemühte sich, die Kontrolle zu behalten. Als er schließlich sprach, war seine Stimme nur ein heiseres Flüstern. »Du musst mir etwas versprechen. Versprich mir, dass du nichts sagst. Niemandem,nicht einmal Bing. Vor allem nicht Bing, diesem verfluchten Spinner.«
    »Ich verspreche es.« Ellies Magen krampfte sich zusammen und ihre Worte waren nur dünne Luft. Sie war sich nicht sicher, ob sie heute noch eine Überraschung ertragen konnte. Guy atmete hastig ein.
    »Ich bin kontaminiert.«
    »Was?«
    Er ließ den Kopf in seine Hände fallen und rieb sich hart über das Gesicht.
    »Bist du sicher? Wie ist das passiert? Ihr nehmt doch alle diese Abwehrmedikamente.«
    »Niemand kann es mit Gewissheit sagen. Noch nicht.« Er ergriff ihre Hand. »Aber es gibt Anzeichen, verstehst du? Fletcher und Porter zeigen mehr Anzeichen als ich. Sie haben gestern unterschrieben. Du musst mir schwören, dass du niemandem, niemandem etwas sagst, denn wenn das rauskommt …«
    »Himmel, Guy, sie werden es rauskriegen. Glaubst du, du kannst es geheim halten?«
    »Vorerst ja. Ich muss es geheim halten.« Er drückte ihre Hand fest in seiner eigenen. »Hör mir zu, Ellie. Niemand darf das erfahren. Ich habe erst in zwei Wochen wieder einen Check-up, und wenn sie auch nur vermuten, dass ich kontaminiert bin, verliere ich alles. Ich bin für immer hier drin und habe gar nichts.«
    »Sie werden dich nicht aus der Armee werfen.« Sie drehte sein Gesicht nach oben, damit er sie ansehen konnte. »Es gibt haufenweise kontaminierte Soldaten hier, die ganzen Ersthelfer, alle.«
    »Genau, und sie baden es jetzt aus, dass sie es zugegeben haben. Sie haben keine Wahl, keine Gefahrenzulage, nichts.Sie kriegen ihren Sold und das war’s. Es ist wie jeder andere Scheißjob hier drinnen auch. Wenn ich bei Feno unterschreibe, fließt das Geld auf ein Bankkonto. Ich kriege einen Vertrag für zwei Jahre. Meine Familie erfährt nichts, niemand zu Hause erfährt irgendwas.«
    »Warum willst du nicht, dass deine Familie Bescheid weiß?«
    »Dass ich befleckt bin?« Die beleidigenden Worte rutschten ihm raus, bevor er sie zurückhalten konnte und er sah, wie sie Ellie verletzten. Die Befleckten, das war in der Außenwelt der Begriff für die Kontaminierten, mit sämtlichen unreinen Andeutungen, die damit einhergingen. »Es tut mir leid. Ich wollte das so nicht sagen. Ich will nicht, dass sie sich Sorgen machen. Weißt du, meiner Mutter geht es nicht so gut, und wenn sie glaubt, dass ich krank bin … Auf diesem Weg kann Mary Catherine das Geld benutzen, um Tommys Studiengebühr zu bezahlen, und keiner muss sich Sorgen machen.«
    Ellie verknotete ihre Finger mit seinen. »Hast du ihnen gesagt, dass du bleibst?«
    »Ja. Sie waren sauer. Meine Mom hat gesagt, ich soll aufhören, den dummen, verfluchten Helden zu spielen.«
    »Deine Mom hat verflucht gesagt?«
    »Na ja, wie gesagt, sie war sauer.« Guy atmete tief aus und sein Körper entspannte sich. Ellie löste ihre Hände aus seinen und schwang sich auf seinen Schoß, ihre Arme um seine Schultern und ihre nackten Beine um seine Hüften geschlungen. Er wiederum schmiegte seinen Kopf auf ihre Schulter und ließ sich von ihr umarmen. Seine Lippen streiften ihren Hals, als er sprach. »Wie heißen diese Blumen?«
    »Welche?«, fragte Ellie und atmete den Geruch seiner Haare ein.
    »Die, die immer in den Grabsträußen sind. Die, nach denen hier jeder riecht. Irgendeine Lilienart.«
    »Sterngucker.«
    Guy seufzte. »So ein schöner Name für solch eine stinkende Blume. Ich werde mich wohl an ganz neue Medikamente gewöhnen müssen. Wird schon nicht so schlimm sein, oder? Dir scheinen sie nicht so viel auszumachen.«
    »Nein, mir machen sie nicht so viel aus.« Ellie rubbelte seinen Rücken. »Aber ich bin schließlich hart im Nehmen. Du bist eher ein Weichei.«
    Er lachte und schloss sie noch fester in die Arme. »Ist das so? Dann werde ich

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