Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
Vom Netzwerk:
in Ordnung?«, fragte ich ihn.
    Kishan wandte sich lächelnd mir zu und reichte mir seine Hand. »Alles bestens.«
    Wir waren erst eine oder zwei Minuten gegangen, als ich Rens pelzigen Körper an meiner anderen Hand spürte. Mir kam der Gedanke, dass sich Ren in Tigergestalt womöglich wohler fühlte, so wie es Kishan all die Jahre ergangen war. Beunruhigt biss ich mir auf die Lippe und kraulte Ren den Hals, dann verdrängte ich den Gedanken und erzählte Kishan alles über Weihrauch.
    Wir wanderten den ganzen Vormittag und legten dann eine Rast ein. Am späten Nachmittag marschierten wir noch zwei Stunden und erreichten schließlich Phets Lichtung. Der Schamane war draußen und werkelte im Garten. Er war auf Händen und Knien, jätete Unkraut und redete mit seinen Pflanzen, die er rührend umsorgte.
    Noch bevor ich ihn begrüßen konnte, hörte ich ihn rufen: »Hallo, Kahl-see. Dir freudiges Willkommen!«
    Kishan stieg über Phets Steinmauer, hob mich darüber und setzte mich sanft auf der anderen Seite ab. Ren machte einen Satz und landete neben uns.
    Ich rannte zum Garten. »Hallo, Phet! Es ist so schön, Sie wiederzusehen!«
    Über einen Salatkopf gebeugt, spähte Phet zu mir hoch und kicherte vor Vergnügen. »Ah! Mein Pflanzen wachsen gut und stark.«
    Er erhob sich, klopfte sich die schmutzigen Hände ab und umarmte mich. Eine kleine Staubwolke schwebte in der Luft. Er richtete seine Kutte und klopfte sie aus. Dunkle, saftige Erdbröckchen fielen zu Boden.
    Phet hatte ungefähr meine Größe, doch sein Rücken war, wahrscheinlich aufgrund seines hohen Alters, gekrümmt, weshalb er kleiner wirkte. Eine schimmernde, kahle Stelle glänzte genau in der Mitte eines widerspenstigen grauen Haarkranzes. Er musterte Kishans Wanderstiefel und ließ den Blick langsam zu Kishans breitem Oberkörper gleiten, bis seine gewitzten Augen das Gesicht des jüngeren Bruders erreichten.
    »Bemerkenswert große Mann dich begleiten.« Er machte einen Schritt auf Kishan zu, legte ihm die Hände auf die Schultern und blickte konzentriert in seine goldenen Augen.
    Kishan ließ Phets eingehende Untersuchung geduldig über sich ergehen.
    »Ah, ich verstehen. Tiefe Augen. Viele Farben. Vater von vielen.«
    Phet drehte sich weg, um seine Gartenwerkzeuge aufzusammeln, während ich Kishan einen überraschten Blick zuwarf und die Worte mit den Lippen formte: »Vater von vielen?«
    Kishan trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. Die Röte schoss ihm ins Gesicht, als ich ihm den Ellbogen in die Seite stupste. »Was könnte er damit wohl meinen?«, flüsterte ich.
    »Keine Ahnung, Kells. Ich habe den Kerl noch nie zuvor gesehen. Vielleicht ist er verrückt«, sagte Kishan nervös.
    Ich ließ nicht locker. »Augenblick mal. Du hast doch noch kein Kind, oder? Habt ihr, du und Yesubai …«
    »Nein!«
    »Huch. Ich habe dich noch nie so betroffen gesehen. Du verheimlichst etwas vor mir. Nun, spielt keine Rolle. Früher oder später werde ich es schon aus dir herauskitzeln. Ich bin ein verschlagener Fuchs.«
    Er beugte sich vor und flüsterte mir ins Ohr: »Ich habe Füchse zum Fressen gern.«
    Ich schnaubte. »So einfach kommst du mir nicht davon.«
    Als Antwort lächelte er.
    Phet stimmte einen Singsang an: »Verrückt, verrückt. Entzückt, beglückt«, dann summte er glücklich und duckte sich in seine Hütte. »Komm, komm, Kahl-see«, rief Phet. »Redzeit.«
    Ren verwandelte sich in einen Menschen und berührte kurz meinen Arm, dann fiel er jedoch ein paar Schritte zurück. »Phet ist nicht verrückt«, sagte er zu Kishan und drehte sich grinsend zu mir um. »›Besser ein weiser Tor als ein törichter Weiser.‹«
    Ich lächelte ihn an und parierte seinen Shakespeare mit einem Sprichwort: »›Wenn der Narr redet, hört der weise Mann zu.‹«
    Ren verneigte sich galant. »Sollen wir?«
    Kishan brummte und drängte Ren beiseite. »Ladies first. Nach dir, Kelsey.«
    Behutsam legte mir Kishan die Hand auf die Hüfte, schob mich hinein und ließ die Hand auf meiner Hüfte liegen. Ich konnte den Eindruck nicht abschütteln, dass er etwas zu beweisen versuchte. Ich wandte den Kopf und sah Ren gut gelaunt grinsen, während er uns in die Hütte folgte und sich aufs Bett setzte.
    Im selben Moment begann Phet, in der Küche umherzuwuseln und für uns zu kochen. Ich sagte ihm, das sei nicht nötig, aber er beharrte darauf, und schon bald standen dampfende Platten mit fein würzigem Gemüse und überbackenen Auberginen auf dem Tisch. Kishan reichte

Weitere Kostenlose Bücher