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Flucht aus Korum

Flucht aus Korum

Titel: Flucht aus Korum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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sank, bohrte sich Dämons Spitze in die große, gierig pulsierende Saugöffnung, mit der der Schmarotzer nach mir griff.
    Zwei weitere vom Fraß befallene Wesen starben, weil die Parasiten von ihnen abließen. Aber auch diese überlebten nur die kurze Spanne, die nötig ist, um mit einer scharfen Klinge zuzuschlagen.
    Dann geriet ich in Bedrängnis, und nur ein Sprung über die Köpfe der Tukken hinweg konnte mich retten. Die Klingen seitlich abgespreizt, rollte ich mich über die Schultern ab und hinterließ zwei tiefe Wunden im Schirm der Meduse, die sich heftig zusammenzog und erneut bis an den Korb der Mashagima aufstieg.
    Mein linker Arm verfing sich so unglücklich im Seil, daß ich mitten im Schlag zurückgezerrt wurde. Ein Fraß streifte mich und fiel mir vor die Füße. Ich schmetterte Dämon auf ihn hinab.
    Der Angreifer waren wenige geworden. Meine Schwerter lichteten ihre Reihen.
    Es war wie ein Rausch, der mich gefangennahm. Die Welt um mich versank im Dröhnen des Blutes in meinen Schläfen, im hastigen Keuchen meiner Atemzüge. Ich weiß nicht mehr, welche Hiebe ich führte und wie viele Wesen aus der Schattenzone fielen. Wenn ich heute zurückdenke, liegen undurchdringliche Nebel über meiner Erinnerung.
    Mein bewußtes Denken setzte erst wieder ein, als zwei Fräße das Seil zerfetzten, das mich mit dem Luftschiff verband.
    Die Meduse war bereits schwer angeschlagen, ihr Flug ein unsicheres Auf und Ab, dem die Kraft fehlte. Die Fangarme lösten sich von der Unterseite der Gondel.
    Das riesige Tier trieb ab.
    Aber dann gewann es noch einmal an Höhe. Vielleicht fünf Schritte war der Korb der Mashagima von mir entfernt.
    »Spring!« rief Sosona mir zu.
    Ich zögerte.
    Ein Zittern durchlief die Meduse. Jeden Moment konnte sie abstürzen und mich mit in die Tiefe reißen.
    Wie von selbst glitten meine Schwerter in die Scheiden zurück. Etwas, das von außen auf mich eindrang, zwang mich in die Hocke. Ich stieß mich ab, streckte die Arme vor.
    Da war ein helles Feuer, das von Sosonas Ringen ausging und mich in seinen Bann schlug. Es erlosch, als meine Hände den Rand der Gondel berührten. Mit einiger Anstrengung zog ich mich dann ins Innere des Korbes.
    Die Hexe empfing mich mit Vorwürfen.
    »Du hättest nicht so lange warten dürfen«, tadelte sie. »Ich bin eine alte Frau, und diese Magie bedarf großer Konzentration.«
    Die Art, wie sie es sagte, reizte mich zum Widerspruch.
    »Ich kann mir selbst helfen.«
    Sosona funkelte mich an. Ich erkannte, daß sie Dinge tat, von denen ich nichts wußte.
    »Dann wirst du allein einen Weg finden, den Tau in deine Gewalt zu bringen?« Ihre Stimme hatte etwas Lauerndes an sich.
    Ich fuhr herum; mein Blick suchte Vinas Zugvogel. Das Luftschiff trieb weit entfernt von uns auf eine der winzigen Inseln zu. Drei Medusen klebten wie Kletten an dem Ballon und zerrten ihn mit sich.
    »Das ist dein Werk?« platzte ich heraus.
    Sosona nickte lächelnd.
    »Ich habe ihnen die Geister auf den Hals gehetzt. Vina bildet sich ein, stärker zu sein als ich, aber sie ist es nicht…«
    Das heisere Lachen der Hexe verwehte mit dem Wind.
     
    *
     
    Der Gnom umklammerte den Pfeil, der ihn durchbohrt hatte, starrte aus weit aufgerissenen Augen ins Leere und kippte dann hintenüber. Gleichzeitig fühlte Tertish sich von einem rasenden Wirbel erfaßt. Ihr wurde schwarz vor Augen.
    Als sie endlich wieder sehen konnte, fand sie sich in ihrem Körper wieder.
    »Laßt sie nicht an euch heran!« krächzte sie. »Nehmt die Bogen oder die Schwertlanzen.«
    Die Gnomen hatten sich mittlerweile das halbe Schiff erkämpft. Nur vor dem Feuer am Bug schienen sie zurückzuschrecken.
    »Sie sind schlimmer als Vampire! Sie rauben euch die Seele!«
    Feuer…
    Tertish starrte in die glühenden Kohlen. Die Vision hoch aufzüngelnder Flammen ließ sie erschrecken. Vor ihrem geistigen Auge sah sie die Sturmbrecher brennen.
    Malkami stürzte, nachdem ihr Schwert, während sie es schwang, zersplittert war. Ihr Schrei erstarb, als Gnomen sie berührten.
    Tertish, die ahnte, was geschah, fühlte eisige Schauder über ihren Rücken laufen. Sie stürzte vor, entriß einer der Amazonen einen pechgetränkten Pfeil und entzündete ihn im Feuerkessel. Wie mit einer Fackel drang sie damit auf die Angreifer ein, die kreischend zurückwichen. Andere Kriegerinnen taten es ihr nach.
    Das Blatt wendete sich. Vereinzelt suchten die Gnomen ihr Heil in der Flucht und sprangen in die schäumenden Fluten.
    Durch

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