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Flucht aus Oxford

Titel: Flucht aus Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Antiquitäten ihr Leben in irgendeiner Weise beeinflussen würde.
    »Wir sollten uns allmählich auf den Heimweg machen, finden Sie nicht auch, Kate?«, schlug Tim vor.
    Sie bedankten sich, verabschiedeten sich und gingen. Tony begleitete sie bis zum Tor.
    »Eine herrliche Nacht«, sagte er. »Die Luft ist ganz klar.«
    »Und dunkel«, gab Kate zu bedenken. »Hat einer von uns daran gedacht, eine Taschenlampe mitzunehmen, Tim?«
    »Wir richten uns einfach nach den Sternen.« Er grinste. »Gute Nacht, Tony. Wir sehen uns nächste Woche in Leicester.«
    Als sie durch die samtschwarze Nacht den Hügel hinaufwanderten, sahen sie die Scheinwerfer eines großen Fahrzeugs, das ihnen auf der schmalen, kurvigen Straße entgegenkam. Sie drückten sich in die Hecke und beobachteten, wie ein Lieferwagen durch die offene Toreinfahrt in Gatts Farm einbog. Unter der Hofbeleuchtung konnte man die gelbe Lackierung des Wagens erkennen. Das Tor schloss sich mit einem metallischen Klang; dann hörten sie, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde.
    »Wieder eine Ladung Möbel aus dem Osten«, murmelte Kate.
    »Aus China?«
    »Nein, aus Rumänien«, sagte Kate. »Vielleicht auch aus der Ukraine, wenn ich Derek richtig verstanden habe.«
    »Mir war noch nie aufgefallen, wie groß diese Lieferwagen sind. Die Fullers transportieren eine ganze Menge Möbel, nicht wahr?«
    »Kein Wunder, dass sie so reich sind.«
    Schweigend setzten sie ihren Weg fort.
    »Hätten Sie noch Lust auf einen Kaffee?«, fragte Kate, als sie Crossways Cottage erreichten.
    »Es ist noch nicht allzu spät, nicht wahr. Ja, dann gern.«
    »Ich habe ganz vergessen, Ihnen zu erzählen, dass Roz den Namen und die Adresse von Graham hat. Wir könnten uns ansehen, wo er wohnt, und dann über unser weiteres Vorgehen entscheiden.«

18
    »Ja klar, ich habe sie. Aber lass Tim sich doch erst einmal hinsetzen und seinen Kaffee trinken, Kate.« Roz wedelte mit einem Stück Papier herum, das sie allerdings außerhalb von Kates Reichweite hielt. »Immer mit der Ruhe. Du kannst ohnehin heute Abend nicht mehr losziehen und dir den Kerl kaufen.«
    »Wieso nicht?«, fragte Kate. »Ich will wissen, was er gesehen hat und vor allem, wen er gesehen hat, ehe er auf Nimmerwiedersehen verschwindet und wir in die Röhre gucken.«
    »Ich war der Meinung, Roz hätte schon alles Wissenswerte von ihm erfahren«, meldete sich Tim zu Wort. »Warum wollen Sie ihn ein weiteres Mal aufsuchen?«
    »Wir glauben, dass er Donnas neuen Freund in Wirklichkeit sehr wohl genauer unter die Lupe genommen hat«, erklärte Roz. »Ich hätte es so gemacht, und Kate ebenfalls. Wir sind sicher, dass Graham den beiden so lange gefolgt ist, bis er den Freund klar und deutlich sehen konnte.«
    »Er dürfte wissen, wer dieser Rabe ist. Zumindest weiß er, wie der Mann aussieht, und wir können ihn vielleicht mithilfe seiner Beschreibung ausfindig machen«, fuhr Kate fort. »Deshalb finde ich, dass wir sofort hinfahren müssen, ehe er sich absetzt. Es wäre die beste Möglichkeit, den Mann zu identifizieren.«
    »Mir wird es zu spät. Ich muss morgen sehr früh aufstehen«, sagte Tim. »Aber auf keinen Fall gehen Sie mir allein dorthin. Wer weiß, was Ihnen alles dabei zustoßen könnte! Sie haben nämlich manchmal einen etwas aggressiven Fragestil.«
    »Okay, okay, ist schon gut«, knirschte Kate. »Ich würde wenigstens gern einmal die Adresse sehen.«
    Gemeinsam mit Tim beugte sie sich über den in nachlässiger Handschrift ausgefüllten Zettel.
    »Graham Peters«, las sie laut vor. »Glaubt ihr, dass das sein richtiger Name ist?«
    »Können Sie die Adresse entziffern?«, fragte Tim.
    »Ich glaube schon. Es ist irgendwo draußen an der Cowley Road. Wir würden höchstens eine Viertelstunde brauchen.«
    »Aber nicht mehr heute Abend«, sagte Roz streng. »Hör wenigstens ein einziges Mal auf deine Mutter!«
    »Morgen ist Sonntag«, bemerkte Kate. »Der Tag, an dem Sie arbeiten müssen, Tim.«
    Tim seufzte. »Wir arbeiten jeden Tag«, gab er zurück.
    »Klar doch, ich glaube Ihnen jedes Wort.« Wollte er sie etwa zum Besten halten? Schließlich wusste jedermann, dass Pfarrer sich nicht gerade überarbeiteten!
    »Aber Sie haben recht. Ich habe morgen nicht viel Zeit.« Er blätterte in seinem Kalender. »Wie wäre es zwischen halb vier und fünf?«
    »Haben Sie tatsächlich noch Zeitfenster gefunden? Sehr schön. Allerdings habe ich nie an dieser Möglichkeit gezweifelt. Ich bin dabei.«
    »Ich auch«, meldete sich

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