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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Sekunden später schlössen sich die Hallentore, während die Triebwerke abgestellt wurden. Wachpersonal mit Hunden und Nachtsichtgeräten suchte die Umgebung sofort nach unbefugten Beobachtern ab.
    Im Licht der Innenbeleuchtung des riesigen Hangars zeigte sich, daß die eben gelandete Maschine ein Stealth-Bomber B-2 Black Night war. Wartungstechniker begannen sofort mit einer gründlichen Überprüfung des Flugzeugs. Kurze Zeit später wurde die Rumpfluke geöffnet, und drei Männer kletterten die kurze Leiter hinunter.
    Als Major Henry Cobb, Oberstleutnant Patrick McLanahan und Brigadegeneral John Ormack aus dem riesigen schwarzen Bomber stiegen, wurden sie von General Elliott, General Stone, Jon Masters und Oberst Fusco begrüßt. »Freut mich, euch zusehen, Jungs«, sagte Elliott, schüttelte ihnen die Hand und gab jedem ein Bier.
    »Ein Glück, daß wir’s endlich geschafft haben«, antwortete Cobb. »Meine Beine spür’ ich schon lange nicht mehr.« Die drei Offiziere waren sichtlich erschöpft, aber sie lächelten freundlich, als Elliott alle miteinander bekannt machte.
    General Elliott und die anderen warteten geduldig, während Cobb und McLanahan den vorgeschriebenen Rundgang um die Maschine machten und mit den Technikern einige kleine Probleme besprachen, die unterwegs aufgetreten waren. Dann wurde die Besatzung ins Stabsgebäude gefahren, wo Sandwiches, noch mehr Bier und einige Offiziere aus Stones Stab auf sie warteten.
    »Eine großartige Leistung«, sagte Stone anerkennend, als die drei Offiziere in bequemen Sesseln Platz genommen hatten.
    »Eine B-2 mit nur drei Stunden Vorwarnzeit aus South Dakota nach Guam zu überführen – und das alles im Nonstopflug.
    Wie hält man’s siebzehn Stunden im Cockpit eines Stealth-Bombers aus?«
    »Die ersten zehn sind nicht allzu schlimm, Sir«, antwortete Ormack müde grinsend. »Henry hat den Start und die beiden ersten Luftbetankungen übernommen, aber ich bin zu überdreht gewesen, um schlafen zu können. Kurz hinter Hawaii haben wir getauscht. Danach hat der Kampf gegen den Schlaf angefangen, bis wir bei Wake Island wieder betankt worden sind. Die letzten vier Stunden sind die schlimmsten gewesen: zu überdreht, um schlafen zu können, zu müde, um sich konzentrieren zu können – und dann Warteschleifen fliegen zu müssen, um nicht zu früh zu landen und von chinesischen Spionagesatelliten fotografiert zu werden. Für Langstreckenflüge bin ich allmählich zu alt, fürchte ich.«
    »Aber Sie haben’s hingekriegt«, sagte Elliott. »Sie sind pünktlich gelandet – der chinesische Satellit müßte ungefähr jetzt vorbeikommen. Falls dort draußen nicht noch ein bisher nicht aufgespürtes U-Boot lauert, haben wir’s geschafft, einen Stealth-Bomber unter völliger Geheimhaltung über elftausend Kilometer weit zu verlegen. Wie sieht’s mit der Maschine aus?«
    »Alles im grünen Bereich«, antwortete McLanahan. »Wir haben die wichtigsten Ersatzteile und die kompletten Zeichnungen für den PACER-SKY-Einbau mitgebracht.« Er nickte Jon Masters zu. »Ihr System hat hervorragend funktioniert, Doktor. Wir haben einige Schiffe der Ranger-Trägerkampfgruppe wie bei Tageslicht gesehen. In der Célebes-See haben uns die NIRTSats mehrere chinesische Kriegsschiffe gezeigt, aber solange wir ihnen nicht zu nahe kommen, dürfte es keine Probleme geben.«
    »Genau das haben wir vor«, sagte Stone. »Vom Außenministerium ist eine geheimnisvolle, aber dringende Warnung eingegangen, daß die Chinesen angreifen könnten, falls wir in die Célebes-See vorstoßen. Deshalb werden wir uns auf einen Überflug mit der RC-135 beschränken – und auch die soll reichlich Abstand zu allen chinesischen Schiffen halten.«»Nun, die RC-135 ist noch einige Stunden vom Einsatzgebiet entfernt gewesen, aber sie müßte die Position dieser Schiffe von den NIRTSats bekommen haben und ihnen mühelos ausweichen können. Ich habe die Satellitendaten gespeichert, so daß wir sie sofort aus dem Bordcomputer übernehmen können. «McLanahan unterdrückte ein Gähnen, trank sein Bier aus und fügte hinzu: »Oder Sie können sie übernehmen. Ich muß erst mal richtig ausschlafen.«
An Bord des Elektronikaufklärers RC-135X über der Célebes-See, Südphilippinen
Samstag, 1. Oktober 1994, 01.29 Uhr Ortszeit
    Aus dreißigtausend Fuß Höhe konnte das Radar des Elektronikaufklärers RC-135X sämtliche Inseln, Atolle und Korallenriffe des Sulu-Archipels erfassen. Aber die zehn Radarspezialisten an Bord

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