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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Flügel, und ich glaube, daß auch der Kabinendruck sinkt. Der Kerl hat uns ganz schön durchlöchert.« Aber immerhin fliegen wir noch, dachte Cobb, und kämpfen weiter …
    … und wurden weiter angegriffen. »Bandit bei vier Uhr, Entfernung zehn Meilen, dreht rechts ein und schließt rückwärts auf!« rief McLanahan. »Wir müssen möglichst tief runter!«
    »Ich sinke schon … verdammt, wenn wir zu tief runtergehen, kommen wir später nicht wieder rauf.« Cobb hatte Mühe, die B-2 in der Hand zu behalten, weil die Hilfshydraulik nur siebzig Prozent des Normaldrucks lieferte und die Fluglageregler nicht mehr ansprachen. »Der Vogel läßt sich kaum noch steuern, Patrick. Falls der Kerl angreift, sind wir erledigt! Ich kann nicht mehr ausweichen … ich kann ihn kaum so halten. Zieh deine Gurte wieder fest. Sobald er angreift, müssen wir aussteigen … «
    »Erst muß er uns finden, Henry«, sagte McLanahan, während er seine Schultergurte schmerzhaft fest zog.
    »Entfernung sieben Meilen … dreht auf sechs Uhr ein …
    weiter sinken, Henry. Unsere Störsender arbeiten … vielleicht kann er uns gar nicht sehen … fünf Meilen, kommt weiter näher … «
    Der Bomber B-2 begann sich zu schütteln, und sein Bug bewegte sich auf und ab, obwohl Cobb ihn zu halten versuchte.
    »Fertigmachen zum Aussteigen, Patrick! Er fliegt noch, aber ich weiß nicht, warum!«
    »Nicht lockerlassen, Henry!« Aber auf dem SMFD sah McLanahan das Jägersymbol unerbittlich näherkommen – der chinesische Jäger schloß auf, um ihnen den Rest zu geben, und sie konnten ihn nicht daran hindern …
    Der JS-7-Pilot war im Luftkampf erfahrener als sein bisheriger Führer – A-5K-Piloten übten mehr Jagdbomberangriffe als Luftkämpfe – und schloß aus der Tatsache, daß die B-2 langsam und erratisch flog, daß sie ohnehin jeden Augenblick abstürzen konnte. Der A-5-Pilot – dessen Namen er nicht einmal kannte –hatte überhastet geschossen, bevor er so nahe rangekommen war, daß die an sich wenig leistungsfähige Lenkwaffe PL-2 ihr Ziel richtig erfaßt hatte. Am besten zielte man mit dem ganzen Jäger, weil die PL-2 so einer Raketengranate glich – viel tödlicher als seine 23-mm-Kanone, aber mit etwa gleicher Reichweite.
    Auch sie mußte mit Vorhalt abgeschossen werden, aber das war in diesem Fall einfach, weil die B-2 offenbar keine Ausweichmanöver mehr fliegen konnte.
    Er hatte keinen Laser-Entfernungsmesser, keine Fernsehkamera und kein verwertbares Radarbild, um die Entfernung abschätzen zu können, aber als er die schemenhaften Umrisse der amerikanischen B-2 vor dem etwas helleren Nachthimmel erkennen konnte, wußte er, daß er nahe genug dran war …
    Plötzlich schrillte sein Radarwarner los – ohne vorher zu piepsen, ohne ein Suchradar zu zeigen, ohne ihm die Annäherung eines feindlichen Jägers anzukündigen. Statt dessen erschien mitten auf seinem Bildschirm ein Jägersymbol, was bedeutete, daß er sich schon in Schußweite des anderen Jägers befand. Er war sekundenlang abgelenkt, während er sich dazu entschloß, weiter anzugreifen, anstatt selbst auszuweichen – und in dieser Zeit kurvte die B-2 leicht nach Westen, so daß er Mühe hatte, sie vor dem nachtschwarzen Dschungeluntergrund wiederzufinden. Direkt auf den Bomber zielen konnte er jetzt nicht mehr.
    Da er jeden Augenblick von dem anderen Jäger abgeschossen werden konnte, blieb ihm keine Zeit mehr, sich erneut für einen Direktschuß in Position zu bringen. Der JS-7-Pilot schaltete sofort auf den Infrarotsuchkopf seiner Lenkwaffe um und erhielt Sekunden später die Bestätigung, daß sie ihr Ziel erfaßt hatte, aber er kam nicht mehr dazu, die Lenkwaffe abzuschießen. Zwei Lenkwaffen AIM-130 Scorpion von Major Henry Carters EB-52C Megafortress trafen den chinesischen Jäger, zerfetzten ihn in drei Stücke und verstreuten die Trümmer quer übers Tal des Flusses Padada.
    »Weiter nach rechts kurven, Horse«, forderte Carter die B-2-Besatzung auf. »Wir begleiten euch über Mindanao und versuchen, nach Nordwesten abzufliegen. Seid ihr Horse One-Sid?«
    »Richtig, Diamond One-One«, antwortete Cobb auf der verschlüsselten Einsatzfrequenz, als er Carters Stimme erkannte.»Danke, daß ihr uns den Kerl vom Hals geschafft habt.«
    »Kein Problem. Wir haben euch auf dem Infrarotschirm und sehen, daß eure Nummer eins eine Rauchfahne hinter sich herzieht. Wie sieht’s bei euch aus?«
    »Nummer eins ausgefallen, Haupthydraulik ausgefallen, Autopilot und

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