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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte Mühe, nicht auf den Scheitelpunkt zu starren.
    »Wie geht’s dem Arm?«, antwortete er mit einer Gegenfrage.
    »Lenkt nicht ab. Ihr habt mich lange genug an der Nase herumgeführt.«
    Sie stellte die Kerze hin, verschränkte die Arme und sah ihn abwartend an. Lukes Blick wanderte gemächlich von ihrem Gesicht zu ihren nackten Füßen und wieder zurück. Sam wurde nervös.
    »Ihr seid wunderschön«, sagte er.
    Das hatte er noch nie gesagt. Sam spürte ihren Widerstand schwinden, doch das durfte nicht sein. Sosehr sie sich auch zu diesem Mann hingezogen fühlte - sie würde sich nicht von ihrer Sehnsucht übermannen lassen. Energisch hob sie die Hand.
    »Ihr könnt mich nicht einlullen, Luke. Wenn das mit uns zu irgendetwas führen soll, müsst Ihr mir die Wahrheit sagen. Ich muss Luke Bradley kennenlernen.«
    Er strich sich seinen Schnurrbart. »Ihr kennt die Geschichten, die mir nachgesagt werden. Was wollt Ihr noch?«
    Sam setzte sich aufs Sofa und zog die Füße unter sich.
    »Wie Ihr zugegeben habt, bin ich nicht meines Armes wegen in diesem Haus, sondern weil Ihr jemanden brauchtet,
der die Beobachter von Euch ablenkte. Warum wolltet Ihr unbedingt hierher?«
    »Weil ich etwas holen will, das ich hier deponiert habe.«
    »Es muss sehr wertvoll sein, wenn Ihr dafür Euer Leben riskiert. Was ist es?«
    Seufzend setzte er sich neben sie. »Ich habe vor drei Jahren einen Schatz in Jacquelines Keller versteckt.«
    Einen Schatz. Das sah ihm ähnlich, für einen verdammten Schatz ihrer beider Leben aufs Spiel zu setzen.
    »Sie weiß nichts davon, oder?«
    Er grinste. »Sie hat keine Ahnung.«
    Luke hatte seine Schwester bestimmt mit Bedacht nicht eingeweiht. Was sie nicht wusste, konnte sie den Behörden, sollten sie sie befragen, nicht offenbaren. Sam war tief gekränkt, dass Luke aus purem Eigennutz ihr Leben gefährdet hatte. Es war ihm nicht darum gegangen, dass ihr Arm versorgt wurde - es war ihm allein um sich gegangen. Es ging ihm immer nur um sich.
    Er strich mit einer schwieligen Hand über ihre Wange. »Ihr wart nicht in Gefahr, Schätzchen. Niemand hier weiß, wer Ihr seid.«
    »Aber wenn es anders wäre - hättet Ihr Euren Plan, hierherzukommen, dann fallen gelassen?«
    Er schaute ihr in die Augen. »Nein.«
    Die Enttäuschung schmerzte.
    »Ich wäre trotzdem hergekommen. Aber Ihr wäret auf der Revenge geblieben - in Sicherheit. Dann hätte ich mir eben ein anderes Ablenkungsmanöver ausgedacht.«

    Sie konnte inzwischen beurteilen, ob er etwas ernst meinte - und in diesem Fall war es so. Und seinem eindringlichen Blick nach schien ihm wichtig zu sein, dass sie ihm glaubte.
    Als sie nickte, atmete er auf.
    »Wie habt Ihr eigentlich Euer Auge verloren?«, fragte sie unvermittelt.
    »Wenn ich Euch das erzähle, wenden wir uns dann endlich erfreulicheren Dingen zu?«
    »Wenn Ihr mir das und noch ein paar andere Dinge erzählt, vielleicht.«
    Luke legte den Arm auf die Sofalehne, seine Fingerspitzen berührten Sams Nacken. Ihr Schoß zog sich zusammen.
    »Mein Schiff geriet in ein Unwetter«, begann er, den Blick in die Ferne gerichtet. »Danach war es so schwer beschädigt, dass wir es gerade noch bis kurz vor Tortuga schafften, ehe es endgültig sank. Wir ruderten mit dem Rettungsboot an Land. Am nächsten Abend kam Dervish ins Doubloons. Er suchte Leute, um seine Mannschaft zu vergrößern. Da ich kein Schiff mehr hatte, fand ich es eine gute Idee, eine Weile mit ihm zu segeln, um mit meinem Anteil der Beute bald wieder mein eigener Herr zu sein. Nach ein paar Monaten auf der Devil’s Wrath hatte ich bereits ein schönes Sümmchen zurückgelegt. Eines Abends ankerten wir vor Barbados, nachdem wir einen Kauffahrer mit wertvoller Fracht aufgebracht hatten.«
    Lukes Finger stahlen sich in Sams Haar. Als sie schauderte, wandte er sich ihr zu.

    »Dervishs Maat war früher einmal unter meinem Kommando gesegelt, bis ich ihn beim Stehlen erwischte und bei erster Gelegenheit von Bord jagte. Wie es schien, nahm er mir das noch immer übel. Ich verließ das Schiff als Letzter und verschwand mit meinem Geldbeutel im Wald, ohne zu bemerken, dass der Maat es sah.«
    »Ist das der Schatz, den Ihr Euch jetzt holen wollt?«
    Er nickte. Sam rückte näher an ihn heran und nahm seine Hand.
    Luke blickte sinnend auf ihre ineinander verflochtenen Finger hinunter. »Zwei Tage später lichteten wir den Anker. Kurz nach dem Auslaufen beschuldigten Dervish und der Maat mich, mir mehr von der Beute genommen zu haben, als

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