Freude am Durchblick
Grund ist natürliches Vitamin
A, wie es in Karotten, Kürbis, Süßkartoffeln, Grünkohl, Spinat oder Haferflocken vorkommt, eine gute Unterstützung für die Augen.
Im Alter wandelt sich das Tränendrüsengewebe in Bindegewebe um. In der Regel verfügen 60-Jährige nur noch über ein Viertel des Tränendrüsengewebes eines 20-Jährigen. Auch hier kann durch Sehtraining eine bessere Versorgung des Auges mit Tränenflüssigkeit erreicht werden.
Verantwortlich für trockene Augen im Alter ist auch ein Androgenmangel. Frauen leiden wesentlich häufiger unter diesem Mangel an Sexualhormonen als Männer. Die Entwicklung dieser Hormone findet bei Frauen in den Eierstöcken statt. Der weibliche Plasmaspiegel beträgt nur 10 % des Plasmaspiegels der Männer. Daher leiden Frauen nach der Menopause häufiger unter trockenen Augen als Männer. Eine Hormontherapie kann hier ggf. helfen.
Unterdrückte Trauer bzw. verdrängtes Weinen (»sich zusammenreißen«) kann ebenfalls zur Austrocknung der Augen führen. Homöopathen empfehlen in solchen Fällen oftmals die Zugabe des Mittels Natrium Muriaticum in einer angemessenen Potenz.
Die Augenmuskeln – unser eingespieltes Team
Funktionsweise und Bedeutung der Augenmuskeln
Jedes Auge wird von sechs Muskeln bewegt: von vier geraden und zwei schrägen Muskeln. Die vier geraden Muskeln sind für die Bewegungen nach außen, innen, oben und unten zuständig. Die beiden schrägen Muskeln sind für das Drehen (zum Beispiel beim Augenkreisen) verantwortlich.
Bild 49
Der Augapfel mit seinen vier geraden und zwei schrägen Augenmuskeln
Die Augenmuskeln werden durch drei verschiedene Gehirnnerven innerviert. Indem wir unsere Augenmuskeln bewegen, setzen wir ein kompliziert verschaltetes System von mehreren Muskeln und Sehnen in Gang. Hierbei verhalten sich diese sechs Muskeln wie ein eingespieltes Team. Jeder Muskel hat seine Aufgabe, seine vorgegebene Position und nimmt sie wahr. Hierbei repräsentieren die geraden Augenmuskeln die geradlinige Funktion »vom Gedanken zur Tat«. Die schrägen Muskeln sind dagegen für die Kommunikation untereinander verantwortlich, für das Träumen und für das »Brückenschlagen«.
Die Kontraktion eines Muskels bedingt die Erschlaffung eines oder mehrerer anderer Muskeln und hat damit direkten Einfluss auf unser Sehen. Es geht um das optimale Zusammenspiel der Augenmuskeln, zunächst jedes einzelnen Auges. Funktioniert dieses Zusammenspiel nicht, kommt es zu einem Ungleichgewicht. Oftmals führt so ein Ungleichgewicht zu Verformungen der Cornea und der Iris. In der Praxis zeigt mir die Cornea-Aufnahme, wo das Muskelungleichgewicht liegt.
Ist zum Beispiel der untere schräge Augenmuskel verkrampft oder zu stark, umklammert er den unteren geraden Augenmuskel so fest, dass Letzterer starke Kräfte aufbringen muss, um sich aus der Umklammerung zu befreien. Damit ist das freie Zusammenspiel des oberen geraden und unteren geraden Augenmuskels gestört.
Da die beiden geraden Augenmuskeln Gegenspieler sind, treten beim Heben und Senken des Augapfels Störungen auf. Die Klienten klagen dann häufig über trockene Augen, Augenbrennen, stark gerötete Augen, schnelles Ermüden der Augen, und manche Blickrichtungen sind ihnen nicht möglich.
Dies ist vergleichbar mit einem Familiensystem: Wenn bei einer sechsköpfigen Familie die Mutter sich sehr stark an einen ihrer Söhne klammert, muss dieser sehr starke Kräfte aufbringen, um sich von dieser Umklammerung zu befreien, was das gesamte Familiensystem belastet.
Durch Sehübungen lockern wir – in unserem Beispiel – zunächst die Umklammerung des unteren schrägen Augenmuskels. Dann wird der schwache Muskel gestärkt und der zu starke Muskel kann sich wieder normalisieren. So wird das Gleichgewicht nach und nach wieder hergestellt. Ein rein mechanisches Training der Augenmuskeln kann so bereits zu einer besseren Beweglichkeit und zu einer besseren Versorgung des Auges mit Blut und Sauerstoff führen.
Die Augenmuskeln haben eine Entsprechung in der Schultermuskulatur. Das bedeutet: Wenn ein Augenmuskel in einer bestimmten Bewegungsrichtung verkrampft,
ist in der Regel auch die Schultermuskulatur in der gleichen Bewegungsrichtung blockiert.
Dies mache ich mir in der Sehtherapie zunutze, indem ich die Schultermuskulatur durch Entspannungsübungen lockere, was zu einer gleichzeitigen Lockerung der Augenmuskulatur führt – und damit zu einer verbesserten Sehleistung und Beweglichkeit des betroffenen
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