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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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rücksichtsvoll von dir, Gloot, aber dazu wird es vielleicht nicht kommen.«
    »Aha! Du hast also schon eine Idee! Komm, Retief, weihe mich ein. Wie werden wir diese Terries fassen?«
    »Groaci.«
    »Wie immer du sie nennst, ich mag sie nicht. Was werden wir also tun?«
    »Zuerst einmal machen wir es uns auf dem Boden gemütlich«, erklärte Retief.
    »Ja? Soweit bin ich einverstanden.«
    »Und dann warten wir.«
    »Irgendwie klingt das Programm nicht allzu vielversprechend, Retief. Worauf warten wir?«
    »Auf was immer kommt.«
    »Aber, Retief, wie kann irgend etwas in diesen unterirdischen Kerker kommen, der nur ein einziges Loch hat, nämlich das, durch das der Unrat abfließt?«
    »Schsch – hör mal!«
    In der tiefen Stille war ein leichtes Rascheln zu hören. Retief zündete sein Feuerzeug an; die kleine Flamme warf einen schwachen Schein über den feuchten Boden.
    Vor der zehn Zentimeter großen Öffnung des Abflußrohrs rührte sich etwas. Dann kroch plötzlich ein Augapfel auf spinnedünnen Beinen heraus und blickte sich erst einmal in der Zelle um. Nach dem Auge flatterte ein Ohr durch die Rohrmündung, umkreiste den Raum und setzte sich in einer entfernten Ecke nieder, eine Hand krabbelte in Sicht, hielt inne, um zwei Finger in einem V zu erheben, und wandte sich dann, um zwei Gallenblasen über den Rand zu helfen.
    »Donnerwetter«, murmelte Gloot, als mehr und mehr Einzlinge in die Zelle schwärmten. »Was ist das? Es wimmelt hier ja von Ungeziefer!«
    »Nur mit der Ruhe«, warnte Retief. »Und sprich leise, Gloot. Wenn unsere Bewacher merken, daß wir Gäste haben, werden sie gleich hier sein, um die Party abzubrechen.«
    »Ja, sogar ein Haufen Terries oder Groaci, meine ich, sollten den Anstand haben, den Raum auszuräuchern …« Gloot brach ab, und der Mund stand ihm offen in einem Ausdruck des Entsetzens. »Also diese obszönen kleinen Dinger!« rief er dann. »Und auch noch in aller Öffentlichkeit!«
    Unter dem schwachen Schein der Feuerzeugflamme hatte sich das Auge an eine großzügig geformte Nase herangemacht, die schüchtern auf die Annäherung wartete. Sie berührten sich, tasteten sich ab – und verschmolzen in einer engen Umarmung. Ein zweites Auge kroch aus dem Abflußrohr, blickte sich um und eilte zu dem vereinten Paar, um prompt seinen Platz an der anderen Seite der Nase einzunehmen. Eine Oberlippe gesellte sich dazu, während weitere Kandidaten sie umdrängten und immer mehr Einzlinge, aus der Tiefe des Rohres strömten.
    »Das – das ist ja eine regelrechte Orgie!« rief Gloot und hob einen Fuß, um das anstößige Spektakel auszustampfen. Retief packte sein Fußgelenk gerade noch rechtzeitig und stieß ihn auf den Rücken.
    »Ruhig, Gloot«, sagte er. »Es ist an der Zeit, daß du den Tatsachen des Lebens ins Auge siehst.«
    »Warte nur, bis ich meine andere Lunge am rechten Platz habe«, quiekte eine zarte Stimme aus der Richtung der verschmelzenden Einzelteile, »dann werde ich diesem großen Heuchler mal die Meinung blasen! Vielleicht erhöht das etwas seinen Intelligenzquotienten, so daß er mich verstehen kann, wenn ich ihm sage, was ich von ihm halte!«
    »Ich habe so eine Ahnung gehabt, daß du es sein könntest, der meinen Spuren folgt«, sagte Retief. »Willkommen an Bord, Ignarp.«

 
17.
     
    »Das also ist unser Großes Geheimnis, Retief«, erklärte Ignarp fünf Minuten später. Er war jetzt wieder völlig zusammengesetzt, und seine verschiedenen Teile saßen so perfekt an ihren jeweiligen Plätzen, daß die Nähte kaum zu sehen waren. »Die Fähigkeit, sich wieder zusammenzusetzen, gibt uns einen großen Vorteil. Deshalb sind die anderen auch so drauf aus, uns kaltzustellen.«
    »Der Grund, weshalb normale Lumbaganer nichts für diese Degenerierten übrig haben, ist, weil sie kein Taktgefühl besitzen«, entgegnete Gloot mit Verachtung. »Wenn sie sich auf diese Weise wieder zusammensetzen, geben sie damit offen zu, daß wir Lumbaganer uns alle aus niedrigen Lebensformen entwickelt haben!«
    »Was mich interessiert«, unterbrach Retief, »ist die Frage, warum du mir hierher gefolgt bist, Ignarp.«
    »Ich habe dir doch gesagt, ich würde ein Auge auf dich haben.«
    »Ja, ich habe es in der Ferne vorüberflattern sehen!«
    »Und mir scheint, daß die Dinge vielleicht sogar noch schlimmer stehen, als wir dachten. Und du bist der einzige, der etwas dagegen unternehmen kann. Ergo – hier bin ich. Was kann ich für dich tun?«
    »Du könntest uns hier

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