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Frisch getraut: Roman (German Edition)

Frisch getraut: Roman (German Edition)

Titel: Frisch getraut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Nur ein Eroberer der Meere und eine Frau, die den Rücken an seine Brust presste. Sebastian stellte ein Buch zurück und schlug das andere auf. Er lachte in sich hinein, während er nach hinten blätterte. Von dem schwarz-weißen Autorenfoto schaute ihm Clare entgegen.
    »Dieser Abend steckt voller Überraschungen«, murmelte er, während er die biografischen Angaben las.
    Alicia Grey ist Absolventin der Boise State University und des Bennington College , stand da, dann folgte eine Auflistung ihrer Auszeichnungen, inklusive eines gewissen RITA® Awards, den die Vereinigung amerikanischer Liebesromanautorinnen vergab. Alicia liebt Gartenarbeit und wartet auf ihren ganz persönlichen Helden, der sie im Sturm erobert.
    »Na, dann viel Glück«, spottete Sebastian. Der Typ, der was mit Clare anfing, musste echt verzweifelt sein. Trotz der guten Meinung seines Vaters über sie war Clare eine Kneifzange, und ein kluger Mann hielt besser sämtliche Körperteile von ihr fern.
    Was glaubst du, wo ich meine Ideen für all die lauten, heißen, verschwitzten Sex-Szenen in meinen Büchern herkriege? , hatte sie gefragt, als sie beschlossen hatte, ihn nicht mehr zu ignorieren. Das ist alles sorgfältig recherchiert. Eine Kneifzange mit weichen Rundungen an den richtigen Stellen und einem Mund, bei dem ein Mann zwangsläufig an Oralsex dachte.
    Sebastian blätterte weiter und setzte sich in den Fernsehsessel
seines Vaters. Dann zog er an der Strippe der Lampe und las.
    »Warum seid Ihr hier, Sir?«
    »Du weißt, warum ich gekommen bin, Julia. Küss mich«, verlangte der Pirat. »Küss mich und lass mich die Süße auf deinen Lippen kosten.«
    »Heiliges Kanonenrohr«, fluchte Sebastian und blätterte zum ersten Kapitel. Das sollte ihm beim Einschlafen helfen.

Sechs
    Clare hob die Hand und klopfte an die rote Tür des Kutschenhauses. Durch die dunklen Gläser ihrer Sonnenbrille schaute sie auf ihre goldene Armbanduhr. Es war kurz nach zwei, und die erbarmungslose Sonne brannte auf ihre nackten Schultern. Die Temperatur schwankte um fünfunddreißig Grad, würde aber mit Sicherheit noch achtunddreißig erreichen.
    Sie hatte heute schon fünf Seiten geschrieben, eine halbe Stunde auf dem Laufband in ihrem Gästezimmer trainiert und eine Liste mit Namen für Leos Party zusammengestellt. In den vergangenen Tagen hatte sie sich mit den Vorbereitungen völlig verausgabt, hielt sie das doch davon ab, über ihr Leben nachzugrübeln. Wofür sie dankbar war, auch wenn sie es ihrer Mutter gegenüber nie zugeben würde. Wenn sie gleich mit Leo die Gästeliste durchgegangen war, musste sie noch Klamotten aus der Reinigung holen und Partydekorationen besorgen. Danach würde sie sich etwas zum Abendessen kochen und Geschirr spülen, womit sie schätzungsweise bis sechs oder sieben beschäftigt wäre. Danach wollte sie eventuell noch ein bisschen schreiben. Immer wenn sie an Lonny dachte, brach ihr Herz noch ein Stückchen mehr. Wenn sie sich in den nächsten Monaten viel Ablenkung verschaffte, würde es vielleicht schneller heilen und nicht mehr ganz so wehtun.
    Sie wartete immer noch auf die Erleuchtung. Dass ein Licht
auf ihr Leben fiel und ihr zeigte, warum sie sich ausgerechnet Lonny ausgesucht hatte. Ein Aha-Erlebnis, das ihr erklärte, warum sie den wahren Charakter ihrer Beziehung mit ihm nicht erkannt hatte.
    Clare rückte das Handtäschchen auf ihrer Schulter zurecht. Bisher war die Erleuchtung ausgeblieben.
    Die Tür schwang auf. Licht strömte über die Türschwelle und fiel ins Haus. »Heilige Mutter Gottes«, fluchte Sebastian, der den Arm hob, um seine Augen vor der Sonne zu schützen.
    »Leider nicht.«
    Unter seinem nackten Arm blinzelte er aus blutunterlaufenen Augen auf sie herab, als könnte er sie nicht richtig erkennen. Er trug noch die Jeans und das Molson-T-Shirt vom Tag zuvor. Er sah zerknautscht aus, und seine Haare standen vorn ab. »Clare?«, fragte er schließlich. Seine Stimme klang rau und schläfrig, als sei er gerade aus dem Bett gefallen.
    »Volltreffer.« Hellbraune Stoppeln verdunkelten die untere Gesichtshälfte, und der Schatten seines Armes lag über den Konturen seiner Lippen. »Hab ich dich geweckt?«
    »Ich bin schon länger wach.«
    »Spät geworden?«
    »Ja.« Er rieb sich verschlafen das Gesicht. »Wie spät ist es?«
    »Ungefähr Viertel nach zwei. Hast du in deinen Klamotten gepennt?«
    »Das wäre nicht das erste Mal.«
    »Mal wieder gezecht?«
    »Gezecht?« Er ließ die Hände sinken. »Nein. Ich

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