FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman
Minuten als Ergebnis von Wahnvorstellungen angenommen hatte. Vom gewissenlosen Brutaloficker zurück zu Max. Erschöpft und benommen ließ er sich in den Sand fallen. Er lag auf dem Rücken und schaute in die Sterne. Alles drehte sich, also setzte er sich schnell auf. Das war eindeutig die bessere Position. Er wandte sich um. Doch vom Wasser aus konnte er nicht erkennen, was unter dem Boatslip, im Schutze der Dunkelheit, vor sich ging. Dann sah er aus dem Dunkeln den Jungen heraustreten, an dessen Vergewaltigung – so kam es Max im Nachhinein jedenfalls fast vor – er teilgenommen hatte. Er musste dringend irgendwas tun. Kurz bevor der Kleine die Stufen erreichte, konnte Max ihn einholen.
„Hey du!“ Er merkte, wie ihm die Worte nur schwer über die Lippen kamen.
„Na, sexy, bist du immer noch nicht müde?“ Der Junge grinste ihn mit seiner Zahnlücke an und zündete sich eine Zigarette an.
Max strengte sich an, in seinem Zustand noch korrektes Englisch zu reden und sich nicht anzuhören wie ein Volljunkie. „Hör mal, ich … ich wollte mich … ähm … dafür entschuldigen, dass ich so beschissen brutal zu dir war. Das is’ sonst nich’ meine Art …“
Der Junge fuhr sich durchs Haar und fing an zu lachen. „Entschuldigen? You are so sweet . Für was denn bitte? Das war doch hammergeil.“
„Ich bin auch nich’ in dir gekommen. Ich … äh, ich schwör’s …“
Der Kleine quittierte diese Nachricht mit einem mehr oder weniger gleichgültigen Schulterzucken.
„Ich … ich … ich hatte die Kontrolle über mich verloren. Es tut mir wirklich leid. Ich bin sons’ nich’ so …“
„Schade, du solltest immer so sein. Ich arbeite noch den ganzen Sommer hier. Hoffentlich missbrauchst du mich bald mal wieder. Bye, handsome German … “ Und heiter beschwingt, so als käme er gerade aus der Spinning-Stunde, stieg der Kleine die Treppe hinauf und ging Richtung Fahrrad.
Max war baff. Rückblickend kam ihm der ganze Abend fast surreal vor. Alles war so toll gewesen. So schön. Harmonisch. Es hatte ausgesehen, als würde dies der vollkommene Urlaub werden. Mit den New Yorkern. Beim Tea Dance. In Jimmie’s Hideaway. In der Porch Bar. Und dann dieses Desaster hier. Anscheinend nur für ihn ein Sexalptraum. Der seiner zweiten Nacht in Provincetown für immer einen bitteren Beigeschmack geben würde. Denn er hatte sich selbst verloren. War zur Bestie mutiert. Hatte es toleriert, dass ein College-boy sich missbrauchen ließ. Das war nicht seine Welt. Das würde nie seine Welt werden. Drogen und bareback.
Was ist nur aus mir geworden …?
Anstatt die Stufen zur Commercial Street hinaufzusteigen, ging er weiter am Strand entlang, Richtung West End. Max war nun erneut an der Stelle angelangt, an der er sich in den letzten Monaten bereits unzählige Male wiedergefunden hatte. Nächster Halt Ratlosigkeit. Ohnmacht. Vielleicht war es doch besser, morgen abzureisen. Er war einfach noch nicht bereit für das Abenteuer Provincetown. Max war natürlich klar, dass der Ort nicht daran schuld war, dass er gerade total bekifft um ein Haar blank gefickt hätte. Aber das Risiko, Mist zu bauen und seine Seele zu verlieren, war hier weitaus höher als in einem abgelegenen Motel irgendwo an einem einsamen Strand. Weit weg von der Commercial Street, vom Spiritus und vom Dick Dock …
Max’ Beine fingen an zu zittern. Ein weiteres Mal fühlte er sich wie in einem Kettenkarussell. Er setzte sich auf den Rand eines Fischerbootes, das auf dem Sand lag. Das Drehen ließ nach. Max blickte aufs unschuldige Meer hinaus. Die ruhige See, die sich im Mondschein spiegelte. So friedlich. Es war definitiv Zeit, schlafen zu gehen …
„Schlechten Tag gehabt?“
Max erschrak so sehr, dass er um ein Haar nach hinten kippte. Er musste sich mit beiden Händen an der Schiffswand festkrallen, um nicht rücklings in dem Haufen von Tauen und Fischernetzen zu landen. Für ein paar Sekunden suchte er mit den Beinen in der Luft nach Halt. Dann konnte er sich aus eigener Kraft stabilisieren. Seine Füße hatten wieder Bodenkontakt. Als er aufblickte, stand er über ihm. Er hatte etwas anderes angezogen.
Doch die Melancholie in seinen Augen verriet ihn …
Kapitel 4:
Steve
Also war er doch keine Fata Morgana gewesen. Er hatte ihn sich nicht bloß eingebildet. Es gab ihn wirklich. Und die Situation hätte nicht ungünstiger sein können. Immer noch betrunken, bekifft und vollgekotzt, saß Max wie ein Häufchen Elend nach einem aus dem Ruder
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