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FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman

FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman

Titel: FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Klein
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quer durch die Lagune bis zum Dünenstrand und dem offenen Meer verlief. Die Wellen klatschten so zart gegen die Steine, als würden sie den Felsen ein Friedensangebot machen und ihnen dabei freundschaftlich auf die Schultern klopfen. Der fast volle Mond erstrahlte, von der Sonne angeleuchtet, in seiner hellen Pracht und verwandelte die Lagune in einen großen, glitzernden See.
    Max seufzte leise. „Es ist wunderschön.“
    „Das ist es, nicht wahr? Warte …“ Steve kramte sein iPhone aus der Hosentasche, aktivierte den Dauerblitz der Videokamera und beleuchtete den Boden vor ihnen. „Das hier ist es, was ich dir zeigen wollte.“
    Erst jetzt bemerkte Max, dass der gesamte Boden der Insel mit Gedenktafeln gepflastert war. Er sprang auf und studierte die verschiedenen Inschriften.
    „Max, nimm das“, sagte Steve und gab ihm sein Mobiltelefon. „Das Mondlicht alleine reicht nicht.“
    Das iPhone diente Max als Taschenlampe. Die Menschen hatten hier aus den unterschiedlichsten Beweggründen ihre Zeichen hinterlassen. Ein Mann bedankte sich bei seinem Bruder für die lebenslange Freundschaft. Ein Ehepaar, Mann und Frau, hatten ihre Gedenktafel einem Freund gewidmet, der sie hier in Provincetown einander vorgestellt hatte. Eine Familie hatte ihrer neugeborenen Tochter zu Ehren eine Tafel in den Boden eingelassen. Bei einem Gedenkstein blieb Max besonders lange stehen. Immer und immer wieder musste er die Inschrift lesen.
    Für Larry, das Licht meines Lebens.
    Hier haben wir uns getroffen.
    Hier haben wir gelacht. Geweint. Getrunken. Getanzt.
    Hier hatten wir die schönsten Jahre unseres Lebens.
    Hier bist Du von mir gegangen. Nach 35 wundervollen Jahren.
    Du bist mein Leben. Mein Ein. Mein Alles. Du lebst weiter. In mir.
    Dieser Stein ist Zeuge.
    Bald sehen wir uns wieder. Da oben.
    Matthew. November 1982.
    Die Tränen liefen Max lautlos über die Wangen. Die Bank war genau hinter ihm, daher konnte Steve ihn nicht sehen. Mit ruhigen Bewegungen wischte er sich die Tränen so unauffällig wie möglich mit der rechten Hand aus dem Gesicht. Doch Max unterschätzte Steve. Auf einmal stand er neben ihm.
    Steve schaute aufs Meer und meinte: „Genauso ging es mir auch, als ich die Inschrift zum ersten Mal gelesen habe.“
    In diesem Moment konnte Max nichts erwidern, ohne das Risiko einzugehen, richtig loszuheulen. Er wollte auch gar nichts sagen. Es war ihm nicht danach.
    „Ich komme immer hierher, wenn ich das Gefühl habe, dass ich dabei bin, zu vergessen, worauf es im Leben wirklich ankommt“, erklärte Steve. „Du sagtest vorhin, dass du die meiste Zeit im Büro verbringst. Und dass dein Job lediglich okay ist. Vergiss nicht, mein deutscher Freund, dass unsere Zeit hier unten kostbar ist. Und begrenzt …“
    Max fixierte den kleinen Leuchtturm auf der anderen Seite der Lagune, der inmitten der Dünen emporragte und vom Mond in ein helles Grau getaucht wurde. Er dachte über sein Leben nach. Darüber, dass er es stets allen recht machen wollte. Dass er ständig glaubte, funktionieren und sich anpassen zu müssen. Dabei hatte er in der Vergangenheit wohl bereits oft vergessen, worauf es tatsächlich ankam. Sich selbst aus den Augen verloren. Er erinnerte sich an Brian. An dessen Worte.
    Zusammen alt werden … Immer wieder aufs Pferd steigen …
    Er dachte an die letzten beiden Tage. Und er dachte über den bisherigen Abend nach. Über den Fremden, der neben ihm stand. Zaghaft griff Max nach Steves Hand. Er konnte sie zunächst nicht finden. Doch Steve half ihm dabei. Er schien das Gleiche vorzuhaben. Endlich fanden ihre Finger zueinander. Endlich berührten sie sich. Endlich standen sie nebeneinander und schauten aufs Meer – Hand in Hand. Max kam es so vor, als könnte Steve seine Gefühle allein durch Berührungen zum Ausdruck bringen. Denn er hielt seine Finger so fest umschlossen, als wollte er sie nie wieder loslassen. Max schloss die Augen und atmete tief ein.
    „Weißt du, dass ich schon, seit ich ein kleines Kind war, nach Provincetown komme?“, meinte Steve nun.
    „Nein, das wusste ich nicht.“
    „Meine Eltern liebten diesen Ort. Sie waren beide Architekten und begeistert von den Farben. Mein Haus, das war mal ihr Haus. Sie haben es mir vererbt, als sie starben.“
    Max trat hinter Steve und umarmte ihn. Der Mann mit den traurigen Augen ergriff sofort seine Hände und legte sie auf seine Brust.
    „Wenn man stirbt, bleibt etwas von einem zurück, an dem die Verbliebenen festhalten können“,

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