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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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Trick hineinzufallen? Doch andererseits war Jillian auch auf Maxens angebliche Vergesslichkeit hereingefallen. Er wußte sehr wohl, dass Damien heute Nachmittag eine Verabredung hatte. Aus diesem Grund hatte er sich ja entschlossen, Jillian zu besuchen, um zu sehen wie viele der wichtigtuerischen Dummköpfe, die sie gestern umlagert hatten, ihr heute tatsächlich ihre Aufwartung machen würden.
    Eine verdammt große Zahl, wenn man von den vielen Pferden und Kutschen ausging, die vor Damiens Stadthaus warteten. Das einzige, was ihn davon abgehalten hatte, Jillian im Salon Gesellschaft zu leisten, war die Erinnerung an die Abmachungen, die LadyLou am gestrigen Abend getroffen hatte. Gott allein wußte, was er getan hätte, wenn er Nunnley und Reynolds unter den Verehrern entdeckt hätte.
    Es war ihm also nichts anderes übrig geblieben, als sich wieder zu verabschieden. Aber er hatte nicht damit gerechnet, Bruce ebenfalls dort anzutreffen. Dass Bruce Jillian den Hof machte, war ebenso unpassend wie Lady Seymours Annahme, dass es eine Vereinbarung zwischen Jillian und ihm selbst gebe. Bruce war so alt wie er und Damien. Er war ein Freund, der aus Respekt mit ihr getanzt hatte. Das hatte Max zumindest vermutet.
    Die ganze Sache gefiel ihm überhaupt nicht – weder Bruces offensichtliches Interesse an Jillian noch Jillians offensichtliches Vergnügen an Bruces Gesellschaft.
    Und ihm gefiel auch keins der Pferde bei Tatt's. Er starrte die Tiere, die zur Auktion vorgeführt wurden, geistesabwesend an. Seine Gedanken galten allein Jillian. Warum nur war ihm nicht vorher bewußt gewesen, welche Konsequenzen ihr Debüt haben würde? Sogar Jillian schien dies eher erkannt zu haben, als er. Die Einrichtung mochte ein wenig eleganter sein als in einem Pferdestall - und doch waren die Bälle der Saison nichts weiter als Auktionen von Fleisch und Besitz.
    Es drehte ihm den Magen um.
    Verärgert über sein eigenes Desinteresse an dem Hengst, auf den er zuvor ein Auge geworfen hatte, fuhr Max schließlich in seinen Club, nahm an seinem üblichen Tisch Platz und bestellte ein Glas Cognac. Er hatte die feste Absicht, sich aus dieser seltsamen Stimmung, die ihn in der letzten Nacht überkommen hatte, zu befreien. Es war ihm erst jetzt bewußt geworden, wie schwer es ihm fiel, Jillian umgeben von Männern zu sehen und mit dem Wissen fertigzuwerden, dass sie irgendwann einmal ein Leben führen würde, in dem für ihn kein Platz war. Seine Hand klammerte sich um den Cognacschwenker, und er nahm einen kräftigen Schluck. Was für ein dummes Zeug ihm da doch durch den Kopf ging. Natürlich würde Jillian immer eine Rolle in seinem Leben spielen, genau wie Damien. Die Bande, die die Forbes und Hastings zusammenhielten, waren noch nie durchtrennt worden und würden es auch in Zukunft nicht, egal, wie Jillians neue Stellung aussah.
    Er vernahm das Gesumme der Unterhaltungen um ihn herum. Er sehnte sich nach Ablenkung, und daher begann er den Gesprächen zu lauschen. Im Mittelpunkt des Interesses schien die Frage zu stehen, ob man lieber die Oper oder den Ball der Dudleys besuchen sollte. Max spitzte die Ohren, als plötzlich Jillians Name fiel. Er konzentrierte sich auf die leisen Stimmen hinter ihm und erkannte eine als die von John Blaylock.
    »Sie ist sensationell, sage ich dir. Ihre Figur allein bringt mein Blut in Wallung.«
    »Das ist sie allerdings«, stimmte ihm Nunnley zu. »Und die Höhe ihrer Mitgift und ihre familiären Verbindungen machen sie nur noch attraktiver.«
    Max presste die Zähne zusammen, als Nunnley fortfuhr.
    »Ich hätte heute um ihre Hand angehalten, wenn ihr Bruder zu Hause gewesen wäre.«
    »Das hätte dir nicht viel genützt«, entgegnete Blaylock. »Sie hätte dich glatt abgewiesen.«
    »Solange mich ihr Bruder nicht abweist, sehe ich da kein Problem.«
    »Er wird seine Zustimmung niemals geben, wenn sie die ihre verweigert. Sie hat ihn um den kleinen Finger gewickelt.«
    Nunnley lachte höhnisch. »Es gibt immer Mittel und Wege.«
    Bilder von Verführung und Kompromittierung und kaltblütiger Manipulation schossen durch Maxens Kopf. Nunnley war dazu durchaus fähig - und zu noch viel mehr. Max schob energisch seinen Stuhl zurück, erhob sich brüsk und war mit zwei langen Schritten am Tisch der anderen angelangt. »Welche Mittel und Wege?« fragte er mit leiser, drohender Stimme.
    Nunnley und Blaylock erbleichten. Ihre aufgesetzte Arroganz löste sich unter Maxens Blick in Nichts auf.
    »Hoheit! Wir haben gar

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