Fünf Freunde 2 - Das Buch zum Film - nach einem Drehbuch von Sebastian Wehlings... basierend auf der gleichnamigen Buchreihe
was?« Dann wedelte er wieder mit der Waffe. »Los jetzt, mitkommen, und zwar alle!«
Was hatten die Freunde für eine Wahl? Sie drehten sich um und gingen zurück zur Treppe. Ihre Schritte knarschten im Kies. Resigniert ließen sie die Köpfe hängen.
Plötzlich gab es einen Riesenradau. Erschrocken fuhren sie herum und sahen eben noch, wie sich Timmy von hinten auf Rookey stürzte, der gerade im Begriff war, die Tür zu schließen.
Unter Timmys Gewicht verlor er das Gleichgewicht, doch als er versuchte, sich abzufangen, glitt ihm die Pistole aus den Fingern wie nasse Seife und landete mit einem Knall auf dem harten Boden.
Dabei löste sich unkontrolliert ein Schuss.
Georges Schrei hallte von den Wänden des alten Anwesens wider und fuhr allen durch Mark und Bein.
Timmy lag am Boden und rührte sich nicht.
George wurde hysterisch. »Nein! Timmy! Nein!«, brüllte sie.
Max hatte unterdessen die Pistole aufgehoben und Rookey auf die Beine geholfen.
Fil dagegen stand der Schreck ins Gesicht geschrieben. »Mann, wie konntest du das tun?«, brüllte er Rookey an.
Aber der klopfte sich nur den Staub von der Hose und meinte lapidar: »Krieg dich mal wieder ein. Das war ein Unfall!«
Das konnte doch nicht wahr sein! Die Freunde versuchten sich auf ihn zu stürzen, aber da guckten sie schon wieder in die Mündung der Waffe, die Rookey auf sie gerichtet hielt. Anne liefen die Tränen übers Gesicht.
Nur George ließ sich nicht beeindrucken. Sie wollte zu ihrem Hund, der noch immer regungslos auf dem Boden lag, doch Fil hielt ihren Oberarm fest umklammert.
»Und jetzt los, mitkommen!«, befahl Rookey gnadenlos.
Kapitel 8
Wenig später saßen Julian, Dick, George und Anne nebeneinander auf Stühlen und konnten es nicht fassen. George schluchzte laut.
Hardy war als Einziger nicht gefesselt worden. Max hielt ihn jedoch fest am Kragen gepackt.
Durch die staubigen Glasscheiben der hohen Fensterbögen ließ die Morgensonne die Tränen auf den Wangen der Freunde glitzern. In der Ecke des großes Wohnraumes stand ein altmodisches Klavier.
Rookey näherte sich George mit zorniger Miene. »Jetzt mach hier mal nicht so ein Theater, das war doch nur ein Hund!«
»Nur ein Hund?«, kreischte George ihm ins Gesicht. »Timmy war der klügste Hund der Welt!«
»Ach so, ja?« Rookey grinste spöttisch und bleckte seine gelben Zähne. »Deshalb war er ja auch so blöd, sich erschießen zu lassen.«
Dann drehte er sich um und holte etwas aus seiner Tasche, eine Rolle, die er umständlich auseinanderrollte. Das Papier klang widerspenstig und hart, es war offenbar alt.
»Überraschung!«, rief Rookey. »Das hier ist die alte Karte deines genialen Ururururgroßvaters – der Schwarzen Katze.
Ich beliebe nicht zu scherzen,
hör genau auf diesen Reim,
ein Kinderlied von Herzen,
ein N dazu führt dich zum Stein!
Und ich bin mir sicher, dass du mir dieses Liedchen trällern kannst, mein Lieber.«
Aber Hardy schüttelte nur verzweifelt den Kopf und schwieg. Er wusste wirklich nicht, was für ein Lied das sein sollte.
»Fang endlich an zu singen. Ich verlier langsam die Geduld.«
Hardy war entsetzt. Rookey meinte es wirklich ernst. Was würde er sich noch einfallen lassen, wenn er ihm nicht endlich das Lied verraten konnte? Hardy dachte an Timmy und bekam weiche Knie.
Julian ruckelte an seiner Fessel hin und her und rief: »Lass ihn in Ruhe, Mann. Du siehst doch, dass er nichts weiß.«
Rookey platzte beinahe vor Wut und erdolchte Julian mit Blicken. Dann packte er Hardy vorne am Hemd, riss ihn herum und hatte plötzlich ein Medaillon mit dem Familienwappen der Kents in der Hand, das Hardy um den Hals trug.
Rookey zog kurz daran und Hardy schrie auf, als ihm die Kette scharf ins Fleisch schnitt. Triumphierend hielt Rookey das Medaillon in der geballten Faust in die Höhe. »Was ist das?«
»Ein altes Erbstück«, stammelte Hardy ängstlich.
»Wertloser Schnickschnack«, konstatierte Rookey.
»Es … es ist von meinem Opa und der hat es von seinem Opa … und …«, stotterte Hardy.
Rookey starrte Hardy böse an und schmetterte das Medaillon, ohne den Blick von ihm abzuwenden, wütend von sich.
Jetzt explodiert er gleich, dachten die Freunde besorgt, aber sie konnten nichts tun, um Hardy zu helfen!
Aber gerade als Rookey sich auf Hardy stürzen wollte, schwebte plötzlich eine liebliche Melodie durch den Raum. Sie kam aus dem Medaillon, das beim Herunterfallen gegen eine Kommode geprallt und aufgesprungen war. Max griff
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