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Fünf Freunde im alten Turm

Fünf Freunde im alten Turm

Titel: Fünf Freunde im alten Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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gerne, danke schön!« erwiderte Julian. »Aber jetzt gehen wir schnell zu Hermann.«
    Hermanns drei Hunde stürzten sofort heraus, als sie fremde Fußtritte hörten. Sie knurrten böse. Sobald sie aber die Jungen wiedererkannten, sprangen sie bellend um sie herum. Als der riesige Hermann aus der Scheune trat, sah er zu seiner Überraschung, dass die beiden Jungen draußen standen und die Hunde streichelten.
    »Hallo, ist etwas vorgefallen?« fragte er. Julian nickte. Hermann ging mit ihnen in die Scheune, in der es beinahe schon ganz dunkel war. Er war gerade beim Kehren und ließ sich bei seiner Arbeit nicht stören, als Julian zu sprechen begann.
    »Es handelt sich um den Alten Turm«, begann er. Hermann hörte sofort mit seiner Arbeit auf. Aber nur für einen Augenblick. Dann kehrte er weiter und hörte wortlos zu. Julian erzählte alles. Von den nächtlichen Geräuschen, dem Flimmern am Himmel, dem »Zittern«, das sie gespürt, und von der alten Frau, die sie in dem Turm erspäht hatten, von dem Stück Papier, das Elli ihnen zeigte und aus dem zu entnehmen war, dass die alte Frau Thomas gefangengehalten wurde. Endlich machte Hermann den Mund auf.

    »Wo ist das Papier?«
    Julian zog es hervor und reichte es ihm. Hermann zündete die Laterne an, um es besser entziffern zu können. Er las und steckte den Zettel in seine Tasche.
    »Ich hätte es gerne wieder«, sagte Julian sofort. »Es sei denn, Sie wollen es der Polizei zeigen. Was halten Sie nun von alldem? Was können wir unternehmen? Ich glaube . . .«
    »Ich gebe euch einen guten Rat, was ihr tun solltet«, antwortete Hermann. »Ihr lasst mir das Papier, mir, dem Hermann Hansen. Ihr seid nur Kinder, ihr habt von solchen Dingen keine Ahnung. Das ist nichts für Kinder, lasst euch das von mir sagen. Geht jetzt zurück in die Hütte und vergesst alles, was ihr gehört und gesehen habt. Und wenn Elli wieder zu euch kommt, bringt sie gleich zu mir; ich werde schon mit ihr reden!« Seine Stimme klang so hart und bestimmt, dass die beiden Jungen erschraken.
    »Aber, Herr Hansen«, stammelte Julian. »Wollen Sie denn nichts unternehmen, zur Polizei gehen oder . . .«
    »Ich habe schon gesagt, dass das nichts für Kinder ist. Kein Wort mehr darüber! Ihr geht jetzt zurück in die Hütte und erzählt niemandem etwas! Wenn ihr mir nicht folgt, schicke ich euch morgen wieder nach Hause!« Darauf schulterte der Mann seinen Besen und ließ die beiden Jungen in der Scheune zurück.
    »Verstehst du das?« sagte Julian verärgert. »Komm, gehen wir in die Hütte! Ich habe keine Lust, bei Frau Hansen zu essen und diesen groben, sturen Hermann noch einmal zu treffen!«
    Verärgert und enttäuscht gingen die Jungen aus der Scheune und stiegen den Bergpfad zur Hütte hinauf. Es war bereits vollkommen dunkel, und Julian suchte seine Taschenlampe.
    »Zu dumm, ich habe sie vergessen«, rief er. »Hast du eine bei dir, Dick?« Aber Dick hatte auch keine. Beide wollten nicht ohne Licht auf den Berg steigen. Da erinnerte Julian sich, dass er im Bauernhaus in der Schublade seines Nachttisches seine Taschenlampe liegengelassen hatte.
    »Komm schnell, wir kehren um und schleichen ins Haus«, sagte er zu Dick. »Weder Frau Hansen noch Hermann werden uns sehen!« Leise gingen sie zum Haus zurück. Sie passten gut auf, damit sie nicht Hermann in den Weg liefen. Julian schlich über die Steintreppe hinauf in das Schlafzimmer, in dem sie die erste Nacht geschlafen hatten. Vorsichtig kramte er in der Schublade nach der Taschenlampe. Aha - da steckte sie! Er huschte die Stiegen hinunter - und stieß mit Frau Hansen zusammen, die unten im Korridor stand.
    »Ach, du bist's Julian! Was habt ihr bloß meinem Hermann erzählt, dass er so wütend geworden ist! Er macht ein Gesicht, dass ich am liebsten davonlaufen möchte. Wartet, ihr kriegt gleich das Abendessen. Wollt ihr Braten . . .«
    »Nein, danke, wir haben es uns doch anders überlegt, wir wollen wieder zurückgehen«, sagte Julian. Hoffentlich ärgerte sich die freundliche alte Frau nicht deswegen. »Die Mädchen sind allein - und es ist ja schon dunkel!«
    »Ach ja, das ist auch nicht gut, dass die zwei dort allein bleiben.« Frau Hansen nahm's nicht übel. »Aber wartet noch einen Augenblick, ich geb' euch etwas Brot. Es ist frischgebacken. Kuchen könnt ihr auch haben! Wartet!« Die Jungen blieben im Korridor und hofften nur, dass Hermann nicht käme. Aus einiger Entfernung hörten sie ihn mit lauter, wütender Stimme nach einem Hund

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